Ausland

Aldi Talk (fast) ohne Roamingkosten: Der neue Tarif im Ausland getestet

Aldi Talk bietet seit Wochenbeginn einen neuen Roaming-Tarif an. Wir haben das Angebot einem ausführlichen Test unterzogen. In unserer Meldung lesen Sie mehr zu Minutenpreisen und Taktung und dazu, wie sich die Roaming-Tarifoptionen des Prepaid-Discounters in der Praxis nutzen lassen.
Von

In einem weiteren Test wollten wir wissen, wie schnell Aldi Talk darüber informiert, wenn das Inklusivvolumen des EU-Internetpakets verbraucht ist. Wir starteten den TV-Livestream des ZDF. Nach einer Viertelstunde erhielten wir die SMS, nach der die 120 MB der Option verbraucht seien. Eine Vorwarnung vor dem Verbrauch der gesamten Inklusivleistung gibt es nicht. Immerhin erreichte uns die Kurzmitteilung quasi in Echtzeit, so dass nur wenige Cent Prepaid-Guthaben verbraucht wurden.

Tethering mit Aldi Talk im Ausland nicht möglich Tethering mit Aldi Talk im Ausland nicht möglich
Foto: teltarif
Besser wäre die Möglichkeit, zumindest den mobilen Internet-Zugang im Ausland so zu konfigurieren, dass der Online-Zugriff automatisch gesperrt wird, wenn das im EU-Internetpaket enthaltene Volumen verbraucht ist. Wer die Info-SMS verpasst, wird bis zur Buchung einer neuen Option nach dem Standardtarif von 23 Cent je übertragenem Megabyte abgerechnet.

In der Info-SMS teilt Aldi Talk auch mit, dass wieder der Standardpreis abgerechnet wird. Zudem soll "in Kürze", wie es wörtlich heißt, die Möglichkeit bestehen, erneut ein EU-Internetpaket zu buchen. Hier muss der Anbieter allerdings nachbessern, denn es dauerte rund zweieinhalb Stunden, bis sich die Option tatsächlich wieder aktivieren ließ.

Fazit: Neuer Aldi-Talk-Tarif ist ein Schritt in die richtige Richtung

Der neue Roamingtarif von Aldi Talk ist ein deutlicher Schritt nach vorne. Zwar stimmt die Werbeaussage, dass Kunden im europäischen Ausland zu den gleichen Konditionen wie innerhalb Deutschlands telefonieren, nicht immer. Zu großen Teilen wurde aber in der Tat der Inlandstarif auf die meisten europäischen Staaten übertragen. Vor allem die kostenlosen eingehenden Gespräche dürften für viele Kunden interessant sein.

Bereits bekannt war der abweichende SMS-Tarif. Über diesen informiert der Anbieter auch in der Kurzmitteilung, die die Kunden nach dem ersten Einbuchen ins ausländische Netz erhalten. Es fehlt aber ein Hinweis darauf, dass für die Mailbox-Abfrage nicht nur - anders als in Deutschland - Kosten anfallen, sondern zudem der Minutenpreis in Fremdnetze abgerechnet wird.

Unverständlich ist die Tethering-Sperre für den mobilen Internet-Zugang. Es handelt sich um keine Flatrate, sondern um ein Volumenpaket bzw. in der Standardabrechnung um einen GPRS-by-Call-Tarif. Hier sollte es dem Anbieter eigentlich egal sein, ob der Kunde sein Volumen direkt am Smartphone oder aber am Tablet oder Notebook verbraucht.

Nicht akzeptabel ist zudem die große zeitliche Verzögerung der Information über das verbrauchte Datenvolumen. Darüber hinaus wäre es kundenfreundlich, wenn sich der Internet-Zugang nach der vollständigen Ausschöpfung der Option auch sperren ließe, um die Abrechnung zum GPRS-by-Call-Tarif von 23 Cent je übertragenem Megabyte zu vermeiden. Ferner sollte es für die Kunden möglich sein, Tarifoptionen nach deren Verbrauch zeitnah nachzubuchen. In unserem Fall war dies erst nach zweieinhalb Stunden wieder möglich.

Details zur Handy-Nutzung im Ausland mit allen deutschen Mobilfunk-Anbietern finden Sie auch in unserem Roaming-Ratgeber.

Weitere Meldungen zu Angeboten von Aldi Talk