Struktur

Arques bestätigt Pläne für Umstrukturierung bei Gigaset

Betriebsbedingte Kündigungen seien ausgeschlossen
Von dpa / Anja Zimmermann

Der Finanzinvestor Arques [Link entfernt] hat Pläne für eine Neuausrichtung der früheren Siemens-Telefonsparte Gigaset bestätigt. "Wir müssen überlegen, ob das Breitbandgeschäft weitergeführt wird oder wir uns künftig ganz auf die Telefonie konzentrieren", sagte Arques-Vorstand Hans Gisbert Ulmke der Süddeutschen Zeitung (SZ). Es sei nicht ausgeschlossen, dass der Geschäftsbereich verkauft werde. Ziel sei, das Unternehmen profitabel zu machen und so auf einen Verkauf vorzubereiten. "Wir müssen daher die Produktion verschlanken und die Kapazitäten anpassen."

Der auf die Sanierung von Unternehmen in Umbruchsituationen spezialisierte Finanzinvestor hatte die frühere Siemens-Sparte im Oktober vergangenen Jahres übernommen. Auch die Zeitung "Euro am Sonntag" hatte bereits über einen geplanten Umbau bei dem Unternehmen mit zuletzt noch 2 100 Mitarbeitern berichtet. Die Belegschaft solle an übermorgen über den Stand der Verhandlungen der Geschäftsführung mit der Belegschaft und der Gewerkschaft IG Metall informiert werden, bestätigte Ulmke der Nachrichtenagentur dpa. "Die Gespräche mit der Gewerkschaft laufen auf einer sehr sachlichen Ebene." Betriebsbedingte Kündigungen seien im Zuge des Umbaus wegen des noch mit dem früheren Mehrheitseigentümer Siemens geschlossenen Ergänzungstarifvertrags ausgeschlossen. Laut SZ ist im Rahmen eines Sparprogramms geplant, die Zahl der Gigaset-Mitarbeiter um 10 bis 20 Prozent zu reduzieren. Dazu wollte sich Ulmke heute nicht äußern und erklärte lediglich, es gebe dazu keine Entscheidungen.

Dem SZ-Bericht zufolge erzielt die frühere Siemens-Sparte etwa zwei Drittel ihres Umsatzes von rund 800 Millionen Euro mit den Schnurlostelefonen der Marke Gigaset. Einen Großteil des übrigen Geschäfts mache das Unternehmen mit Breitband-Produkten wie beispielsweise Modems.