Genehmigt

EU-Kommission gibt grünes Licht für E-Plus-Übernahme durch o2 (Update)

Die EU-Kommission hat die Fusion der beiden Netzbetreiber o2 und E-Plus genehmigt. Demnach erfüllt Telefónica Deutschland die Auflagen der EU. Damit ist auch der Drillisch-Deal besiegelt.
Von Hans-Georg Kluge

Die EU-Kommission hat o2 grünes Licht für die Übernahme von E-Plus gegeben. Die EU-Kommission hat o2 grünes Licht für die Übernahme von E-Plus gegeben.
Bild: dpa
Die EU-Kommission hat die Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland endgültig genehmigt. Das melden o2 und E-Plus in Pressemitteilungen. Auch KPN bestätigte inzwischen den Verkauf von E-Plus. Die grundsätzliche Genehmigung der Übernahme erfolgte bereits Anfang Juli. Bis zuletzt prüfte die EU-Kommission aber, ob o2 alle Auflagen einhält. Zentrale Rolle spielte bei der Prüfung zuletzt der Vertrag zwischen Telefónica Deutschland und Drillisch. In diesem verpflichtet sich der Discounter unter anderem, 20 Prozent der Netzkapazität von o2 zu übernehmen. Offenbar ist die Brüsseler Behörde nun zu dem Ergebnis gekommen, dass der Drillisch-Deal alle Auflagen erfüllt, die die EU-Kommission aufgegeben hatte.

o2 rechnet damit, die Übernahme im dritten Quartal abzuschließen. Thorsten Dirks soll Chef des künftig größten Netzbetreibers - gemessen an der Kundenzahl - in Deutschland werden.

Drillisch-Deal ist damit besiegelt

Die EU-Kommission hat o2 grünes Licht für die Übernahme von E-Plus gegeben. Die EU-Kommission hat o2 grünes Licht für die Übernahme von E-Plus gegeben.
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Drillisch wird demzufolge neben der Netzkapazität auch Shop-Standorte übernehmen. Drillisch hat gemäß der Vereinbarung die Option, weitere 10 Prozent der Netzkapazität von o2 abzunehmen. Eine weitere Klausel eröffnet Drillisch sogar die Möglichkeit, Mobilfunkbasisstationen dem fusionierten Konzern abzukaufen - in diesem Fall würde Drillisch zum vierten Netzbetreiber werden. Die Vereinbarung soll ab Anfang 2015 gelten.

Zuletzt hieß es, United Internet (1&1, GMX und Web.de) habe die Genehmigung der Übernahme noch verhindern wollen. o2 habe von Anfang an nur Drillisch ins Boot holen wollen und Verhandlungen mit United Internet nur zum Schein geführt, soll die Ansicht des Anbieters aus Montabaur gewesen sein. Das verlautete aus eingeweihten Kreisen. United Internet wollte die Berichte bislang nicht kommentieren. Wir haben bei United Internet eine Stellungnahme zu der Genehmigung durch die EU-Kommission angefordert, aber noch keine Antwort erhalten.

EU-Kommission hofft auf vierten Netzbetreiber

Die EU-Kommission erwartet, dass die Auflagen den Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunk-Markt fördern werden. Ein weiteres Ziel ist, dass langfristig wieder ein vierter Netzbetreiber in den deutschen Markt einsteigt. Der Vertrag zwischen Drillisch und o2 sieht dies prinzipiell vor - fraglich ist aber, ob Drillisch dies bewältigen kann. Dies beleuchten wir in unserem Editorial zum Drillisch-Deal.

Telefónica Deutschland zeigt sich zufrieden

"Die finale Freigabe durch die Europäische Kommission ermöglicht es uns, die Transaktion bald abzuschließen und damit ein führendes digitales Tele­kommuni­kations­unternehmen in Deutschland zu formen", sagt Markus Haas, Strategievorstand von Telefónica Deutschland. Finanzvorstand Rachel Empey ergänzt: "Durch die Kombination der Stärken von Telefónica Deutschland und E-Plus ist das neue Unternehmen in einer hervorragenden Position, um den Markt mit innovativen Produkten und Dienstleistungen sowie mit einem herausragenden Service noch stärker herauszufordern."

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