Bezahlen

Apps bezahlen auch ohne Debit-, Kreditkarte oder PayPal

Ob Apple App Store, Google Play oder Micro­soft Store: In allen Apps­tores hat der Nutzer die Wahl zwischen verschie­denen Zahlungs­verfahren. Dabei gibt es bequeme Alter­nativen zur Debit- und Kredit­karte, wie etwa das Zahlen über die Mobil­funk-Rech­nung.
Von Julian Ruecker

Bezahlen im Appstore Bezahlen im Appstore
Fotos: Apple/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Für das Bezahlen von kosten­pflich­tigen Apps gibt es in allen Apps­tores mehrere Möglich­keiten. Auch wer keine Kredit­karte hat, kann daher zwischen verschie­denen Alter­nativen wählen.

Dazu gehören das Bezahlen über die Mobil­funk-Rech­nung, Payment-Anbieter wie PayPal, Guthaben­karten und verein­zelt sogar der Bank­einzug vom Giro­konto. Eine Über­sicht, welche Bezahl­methoden es in den großen Apps­tores von Apple, Google, Samsung, Amazon und anderen gibt, finden Sie in der unten stehenden Tabelle.

Gutha­benkarten und Akti­onscodes

Guthaben­karten gibt es für den Amazon Apps­tore, Apple App Store, Google Play und den Micro­soft Store. Erhält­lich sind sie in vielen Super-, Drogerie- und Elektro­märkten sowie Tank­stellen und Online-Shops, meist im Wert von 15, 25 oder 50 Euro. Die Karte enthält übli­cher­weise einen Code, der frei­gerub­belt werden muss und dann im jewei­ligen Apps­tore einlösbar ist. Das Guthaben für den Apple App Store heißt iTunes-Guthaben und wird mit der Apple-ID verknüpft.

Die Vorteile: Der Nutzer benö­tigt zum App-Kauf kein PayPal-Konto, keine Kredit­karte und auch kein anderes Bezahl­verfahren. Außerdem kann er so umgehen, dass seine Konto-Daten über das Internet verschickt werden, und er hat die volle Kosten­kon­trolle, denn nur das erwor­bene Shop-Guthaben kann ausge­geben werden.

Der Nach­teil von Guthaben­karten: Der Nutzer muss erst einmal Geld auslegen, auch wenn er gar nicht so viel ausgeben möchte. Wer etwa eine App für 99 Cent kaufen will, der hat dann noch mindes­tens 14,01 Euro unge­nutzt auf dem Apps­tore-Guthaben-Konto. In der Regel kann er dieses Geld erst zurück­erhalten, wenn er sein Nutzer-Konto kündigt.

Guthaben kann häufig auch online erworben werden, zuweilen fallen dabei Bear­beitungs­gebühren von bis zu 3 Euro an - viele Anbieter berechnen aber keine Zusatz­gebühren. Der entspre­chende Guthaben-Code wird dann direkt auf dem Bild­schirm ange­zeigt oder per E-Mail empfangen und über die gängigen Online-Zahlungs­verfahren wie PayPal, Giropay, paysafe­card und Sofort­über­weisung begli­chen.

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Fotos: Apple/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Bei Google - wie bei vielen anderen Anbie­tern auch - können neben unbe­fris­teten Google-Play-Geschenk­karten auch zeit­lich begrenzte Akti­onscodes einge­löst werden - also Rabatte, die nicht mit anderem Guthaben kombi­nierbar und nicht auszahlbar sind. Beim Kauf von Produkten im Apps­tore wird dann immer zuerst das Aktions­guthaben mit dem Kauf­betrag verrechnet. Dabei sind aller­dings bestimmte Einlöse­bedingungen (gege­benen­falls auch von Dritt­anbie­tern) zu beachten. Akti­onscodes werden oft als Begrü­ßungs-Rabatt für Neu­kunden vergeben. Darüber hinaus erhalten App-Entwickler häufiger Promo­tion-Codes vom jewei­ligen Apps­tore, die sie als zeit­lich begrenzte Rabatte für die eigene App zum einma­ligen Gebrauch an ihre Kunden weiter­geben können. Gutha­benkarten und -codes können nicht ausbe­zahlt oder auf andere Konten über­tragen werden und sind häufig - wie bei Google Play - auf eine spezi­fische Währung beschränkt und nur länder­gebun­den gültig.

Guthaben über­tragen und Apps verschenken

Apple ermög­licht es, Guthaben und Apps per "iTunes-Geschenk" an andere zu verschenken ("Karte per E-Mail senden"). Dafür benö­tigt der Schen­kende eine Apple-ID, die mit einer gültigen Zahlungs­methode verknüpft ist. Die Auswahl des verschenkten Betrags erfolgt dann auch im App Store oder im iTunes-Store, wobei aller­dings kein Store-Guthaben für den Geschenke-Kauf verwendet werden kann. Es ist möglich, iTunes-Karten per E-Mail oder auch per Post zu verschi­cken.

Weiterhin kann eine Apple-Music-Einzel­mitglied­schaft für drei oder zwölf Monate geschenkt werden. Für den Preis von zehn Monaten kommen sogar zwölf Monate der Mitglied­schaft mit. Einzelne Apps, Bücher, Musik, Serien können auf iOS-Geräten im App Store über die Icons Bereit­stellen und Geschenk durch die Angabe der E-Mail-Adresse des Empfän­gers per Link versendet werden. Selbst­verständ­lich ist das Verschenken auch über den iTunes-Store am PC oder Mac möglich.

Mobil­funk-Rech­nung

Das Bezahlen über die Mobil­funk-Rech­nung, das soge­nannte Carrier-Billing, gibt es mitt­lerweile in den meisten großen Apps­tores - bei einigen wird die Funk­tion aber nur für Kunden bestimmter Mobil­funk-Anbieter ange­boten. Prak­tisch daran ist, dass der Nutzer weder ein weiteres Kunden-Konto anlegen, noch bei einem weiteren Dienst­leister Bank­daten hinter­legen muss. Der Kauf­preis für eine App wird bei Vertrags­kunden mit der nächsten Mobil­funk-Rech­nung fällig, bei Prepaid-Kunden wird der Betrag entspre­chend vom Handy-Guthaben abge­zogen.

Eine wich­tige Voraus­setzung: Beim Einkauf im Apps­tore muss das Handy ins Mobil­funk­netz einge­bucht sein. Wenn das Handy per WLAN im Internet ist, funk­tioniert das Bezahlen per Mobil­funk-Rech­nung nicht. Mehr über den Ablauf, die Vor- und Nach­teile sowie eine Über­sicht, bei welchen Netz­betreibern das Bezahlen per Handy-Rech­nung in welchem Apps­tore möglich ist, haben wir in unserem Ratgeber zum Carrier-Billing - Apps per Handy-Rech­nung bezahlen für Sie zusammen­gefasst.

Debit- und Kredit­karte

In allen Apps­tores können Nutzer per Debit- und Kredit­karte bezahlen. Gängig sind Visa, MasterCard und American Express. Wer Bedenken gegen die übliche Kredit­karten-Abbu­chung vom Giro­konto hat, kann alter­nativ auch auf eine Kredit­karte auf Prepaid-Basis setzen. In den großen Apps­tores ist das Bezahlen per Rech­nung und Direkt-Über­weisung - ohne den Umweg über andere Zahlungs­dienst­leister - ausge­schlossen.

PayPal

PayPal ist ähnlich verbreitet wie das Bezahlen per Kredit­karte. Für die Bezah­lung im Apps­tore ist nur die Angabe von E-Mail-Adresse und Pass­wort vonnöten, die Bank­konto- oder Kredit­karten-Daten werden bei der Anmel­dung im PayPal-Profil hinter­legt. Nutzer sollten jedoch beachten, dass PayPal ein beliebtes Angriffs­ziel von Phis­hing-E-Mails ist.

Ein PayPal-Konto kann der User einer­seits Guthaben-basiert führen, indem er Geld von seinem Giro­konto an PayPal über­weist. Wer Guthaben auf sein PayPal-Konto geladen hat, kann dieses auch wieder auf sein Giro­konto zurück­überweisen, wenn er es nicht mehr für PayPal-Zahlungen benö­tigt. Ande­rerseits ist es auch möglich, die Daten für ein Giro­konto oder eine Kredit­karte zu hinter­legen, sodass PayPal die Beträge für Einkäufe auto­matisch dort abbu­chen kann. Mit PayPal kann außerdem gebüh­renfrei Guthaben oder Geld an Familie und Freunde gesendet werden.

Google Umfrage-App

Eine Beson­derheit bietet Google mit seiner Google Umfrage-App. Mit dieser aus dem Google Play Store bezieh­baren Anwen­dung können Nutzer durch das Beant­worten von kurzen Umfragen Guthaben verdienen, das dann zum Kauf von Inhalten im Google Play Store verwendet werden kann. Die einzelnen Umfragen sind in der Regel in weniger als einer Minute beant­wortet und werden je nach Umfang mit 15 Cent bis 80 Cent vergütet.

Amazon Coins

Amazon Coins ist eine virtu­elle Währung, die das Online-Handels­haus einge­führt hat. Erhält­lich sind diese in Paketen (Bundles) von 1000 bis zu 50.000 Coins. Der Clou für viele Nutzer ist der einge­baute Rabatt: Mit 1000 Coins können Einkäufe mit einem Waren­wert von 10 Euro getä­tigt werden, die Coins selber kosten aber weniger. Beim Einkauf von größeren Coin-Paketen sinkt der Preis pro Coin zusätz­lich. Die konkreten Preise für Coin-Pakete können aller­dings teil­weise sehr kurz­fristig vari­ieren. Gekaufte Coins lassen sich auch verschenken. Zudem können Besitzer von Amazon-Geräten wie dem Kindle Fire sowie Apps­tore-Nutzer Coins im Rahmen von Aktionen "verdienen" oder geschenkt bekommen. Diese besitzen aller­dings ein Verfalls­datum. Die größte Einschrän­kung der Amazon-Coins: Sie sind nur für virtu­elle Artikel gültig, nämlich Apps, Spiele und In-App-Artikel im Apps­tore von Amazon und können nur inner­halb des Aufent­halts­landes gekauft und einge­löst werden.

Über­sicht: Zahlungs­verfahren in Apps­tores (Auswahl)

Amazon
Apps­tore
Apple
App Store
Google
Play
Samsung
Galaxy Store
Micro­soft
Store
Gutha­benkarte ja ja ja - ja
Guthaben online kaufen Amazon PayPal Digital Gifts diverse Anbieter 2) - Micro­soft
Amazon
Mobil­funk-Rech­nung /
Prepaid-Guthaben 1)
- ja ja ja ja
Kredit­karte ja ja ja ja ja
Last­schrift ja - ja 3) ja 3) ja
PayPal - ja ja ja ja
Sons­tiges Amazon Coins Apple Pay Google Umfrage-App, Google Pay, Klarna, my paysafe­card Samsung Pay, Klarna Klarna
Stand: August 2023
1) Verfüg­barkeit abhängig vom verwen­deten Mobil­funk-Netz­betreiber, siehe Über­sicht.
2) Teil­weise zu ungüns­tigen Kondi­tionen
3) Über Klarna

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