Themenspezial: Verbraucher & Service Check-In via Handy

Smartphone als Zimmer-Schlüssel: Hilton-Hotels wollen Schlüsselkarte ersetzen

Die Hilton-Kette möchte ab dem kommenden Jahr die Schlüsselkarten gegen einen Smartphone-Code austauschen. Mit ihm können Gäste dann ihr Hotel-Zimmer öffnen. Die Zeit für den Check-In an der Rezeption soll somit künftig entfallen. Wir haben die Details zu den Plänen.
Von Rita Deutschbein

Smartphone als Zimmer-Schlüssel: Hilton-Hotels wollen Schlüsselkarte ersetzen Smartphone-Check-In: Da bleibt die Rezeption leer
Bild: hilton.com
Das Leben wird zunehmend digitaler, das zeigen auch die aktuellen Pläne der Hilton-Gruppe. Die Hotel-Kette möchte ab dem kommenden Jahr die klassischen Schlüsselkarten gegen einen Smartphone-Code austauschen, mit dem sich die Türen zu den gebuchten Hotel-Zimmern öffnen lassen. Das berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Gäste des Hotels sollen so direkt nach der Ankunft ihr Zimmer beziehen können, ohne Zeit für den Check-In an der Rezeption vergeuden zu müssen.

Zur Hilton-Gruppe gehören weltweit etwa 4 500 Hotels mit insgesamt ca. 650 000 Zimmern. Der Umbau der Zimmer-Schlösser soll bis Ende 2016 größtenteils abgeschlossen sein, so die Pläne. Einen Großteil der Kosten trägt die Hilton-Kette, Franchise-Häuser werden jedoch einen kleinen Teil der Investitionen tragen müssen.

Smartphone als Zimmer-Schlüssel: Hilton-Hotels wollen Schlüsselkarte ersetzen Smartphone-Check-In: Da bleibt die Rezeption leer
Bild: hilton.com
Das Öffnen der Zimmer mittels Smartphone soll wie folgt funktionieren: Gäste, die ein Zimmer im Hilton-Hotel gebucht haben, erhalten rechtzeitig vor ihrer Anreise einen Code, mit dem sich das umgebauete Zimmer-Schloss, das sogenannte Smartlock, öffnen lässt. Der Code ist nur für die Dauer ihrer Buchung gültig. Unklar ist bislang aber noch, was passiert, wenn das Zimmer bei Ankunft des Gastes noch nicht frei ist - etwa wenn die Reinigung noch nicht abgeschlossen wurde. Ob der Schlüssel-Code erst zur offiziellen Check-In-Zeit (meist 14 oder 15 Uhr) freigeschaltet wird, kann derzeit nur vermutet werden.

Über das Smartphone oder das Tablet können Gäste direkt mit dem Buchungssystem der Hotels kommunizieren und beispielsweise Wünsche für ihr Zimmer eingeben. Ähnliches ist bereits über die Hilton-App möglich, mit der beispielsweise Zimmer-Upgrades beantragt werden oder Getränke bereits vor der Anreise aufs Zimmer geordert werden können.

Investitionen in Millionen-Höhe machen Umbau möglich

Durch die Automatisierung des Check-In-Prozesses sollen Gäste Zeit und die Hotels Geld sparen können. Denn das Personal an der Rezeption könnte durch den Smartphone-Check-In reduziert werden. Überflüssig wird die Rezeption aber dennoch nicht, denn sie gilt als Anlaufpunkt bei Fragen und Problemen sowie als Service-Center gerade in höherpreisigen Hotels.

Zudem wird es auch künftig einige Hotel-Gäste geben, die über kein Smartphone verfügen oder den Check-In über ein mobiles Device schlicht nicht wünschen. Wie mit diesen Gästen verfahren wird, wird zwar nicht explizit gesagt, doch ist davon auszugehen, dass für diese weiterhin der Standard-Check-In mit Schlüsselkarte oder einer Alternative angeboten werden wird.

Möglich ist der Umbau unter anderem aufgrund der Investitionen in Höhe von 550 Millionen US-Dollar in den technischen Ausbau seit 2007. In diesen Jahren wurden unter anderem Verwaltungssysteme zusammengelegt, Server ausgetauscht und die digitale Plattform entwickelt, auf deren Grundlage auch die Hilton-App realisiert wird.

Die Hilton-Kette ist nicht die einzige, die das Smartphone für den Check-In nutzt. Auch die Starwood Hotels & Resorts Worldwide, die Kette Marriott International und die InterContinental Hotel-Gruppe bieten bereits verschiedene mobile Dienste an.

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