WLAN-Hotspot im Auto: Huawei HiLink CarFi im Test
WLAN-Hotspots findet man mittlerweile "an jeder Ecke" - zumindest in größeren Städten, auch wenn uns in diesem Punkt andere Länder immer noch weit voraus sind. Doch auch in Deutschland steigt die Zahl der Hotspots stetig an und in einigen Städten existieren bereits Pläne, WLAN flächendeckend im Stadtgebiet anzubieten. Auch die Deutsche Bahn rüstet ihre Züge weiter auf und seit neuestem kann auch in Flugzeugen vieler Airlines per WLAN im Internet gesurft werden.
WLAN im Auto: Das Huawei CarFi machts möglich WLAN-Hotspots in Autos gibt es hingegen bisher kaum. Das liegt zum einen daran, dass es bisher kaum Autos mit serienmäßigem WLAN-Hotspot-Modul gibt. Anderseits ist bei diesen Hotspots der Nutzer auch gleichzeitig der Betreiber - er muss also für den anfallenden Traffic auch selbst zahlen. Dennoch kann ein WLAN-Hotspot im Auto sinnvoll sein, wenn Fahrer oder Mitfahrer Traffic-intensive Dienste oder Hardware ohne Mobilfunk-Modul nutzen wollen. Wer auf einen derartigen Komfort in seinem Auto schon heute nicht verzichten möchte, kann mit entsprechendem Zubehör sein Fahrzeug aufrüsten.
So zum Beispiel mit dem HiLink CarFi (E8377) von Huawei, das seit einigen Wochen zu Preisen ab ca. 130 Euro erhältlich ist und das wir in den vergangenen Tagen getestet haben. Das Huawei HiLink CarFi unterstützt LTE Cat.4, so dass Geschwindigkeiten von bis zu 150 MBit/s im Down- und 50 MBit/s im Upstream möglich sind - entsprechender Datentarif vorausgesetzt. Die Stromversorgung für das Huawei CarFi erfolgt über den Zigarettenanzünder, in den das Gerät zum Betrieb eingesteckt werden muss - ein Akku für einen Betrieb unabhängig vom Zigarettenanzünder ist entgegen der Ankündigung des Herstellers bei Vorstellung des Geräts nicht integriert.
Das HiLink CarFi kommt in einer teilweise durchsichtigen Verpackung, die zum einen den Hotspot selbst, zum anderen eine Kurzanleitung in englischer Sprache sowie zwei QR-Codes enthält. Mit diesen QR-Codes kann die optionale App im Apple AppStore bzw. bei Google Play Store heruntergeladen werden. Diese ist kostenfrei nutzbar und nicht zwingend erforderlich, wird allerdings benötigt, wenn der Hotspot über die Standardfunktionen hinaus konfiguriert werden soll.
Hotspot im Carbon-Look
Optisch kommt das HiLink CarFi in einem Carbon Look daher und sollte sich damit in den meisten Fahrzeugen harmonisch ins Interieur einfügen. Während sich auf der einen Seite eine kleine Klappe befindet, hinter der sich die Micro-SIM-Karte und ein Reset-Button verstecken, kann auf der gegenüberliegenden Seite ein USB-Kabel angeschlossen werden. Damit lassen sich zum Beispiel Handys oder Tablets per USB aufladen. Das ist besonders praktisch bei Fahrzeugen, die lediglich einen Zigarettenanzünder an Bord haben. Und schließlich befindet sich auf der Oberseite noch ein beleuchteter Druckknopf zum Ein- und Ausschalten des Hotspots, sowie eine LED, mit der eingehende SMS signalisiert werden.
Die Inbetriebnahme des Huawei CarFi Hotspots ist denkbar einfach. Zunächst wird eine Micro-SIM benötigt, die in den Adapter gesteckt wird. Anschließend wird das HiLink CarFi in den Zigarettenanzünder des Autos gesteckt und sobald der Zigarettenanzünder mit Strom versorgt wird, kann der Hotspot über den Druckknopf eingeschaltet werden. Dafür muss die Taste auf dem Gerät für ca. drei Sekunden gedrückt werden. Daraufhin schaltet sich der Hotspot ein, stellt ein WLAN zur Verfügung und verbindet sich mit dem Mobilfunk-Netz. Eine farbige Beleuchtung des Druckknopfs signalisiert den Betriebszustand bzw. den aktuell zur Verfügung stehenden Mobilfunk-Standard.
Um über den Hotspot mit einem Handy oder Tablet per WLAN im Internet zu surfen, muss sich der Nutzer lediglich mit dem WLAN verbinden und das Passwort eingeben. Dieses befindet sich neben am Gerät selbst bzw. auf mitgelieferten Aufklebern. Bis zu 10 Geräte können sich gleichzeitig mit dem CarFi verbinden und mobil im Internet surfen.
Inbetriebnahme mit Problemen
Theoretisch reicht das Einstecken und Einschalten, um über einen entsprechenden Datentarif mit dem Hotspot im Auto surfen zu können. Eine App oder sonstige Einstellungen sind nicht zwingend notwendig. Voraussetzung ist allerdings, dass die SIM-Karte nicht mit einer PIN geschützt ist und das CarFi den richtigen APN verwendet. Leider funktionierte das bei unserem Test nicht so reibungslos. Statt im Internet surfen zu können, erschien beim Start der Browser-App eine Übersichtsseite des Hotspots, auf der auf die entsprechende HiLink-App hingewiesen wird, mit der das CarFi administriert werden kann. Android-Nutzer können die App direkt aus dem Speicher des Geräts auf ihr Handy laden und installieren. Dabei steht unter Umständen nicht die aktuellste Version zur Verfügung, die App kann allerdings jederzeit über den Google Play Store aktualisiert werden. iOS-Nutzer müssen die App hingegen ohnehin direkt aus dem Apple AppStore laden.
Nach der Installation der App können diverse Einstellungen am CarFi vorgenommen werden - unter anderem kann der Zugangspunkt (APN) für den Internetzugang eingestellt werden. Bei unserem Test mit einer Daten-SIM, die das Netz der Telekom verwendet, war im CarFi zwar ein Telekom-APN in den Einstellungen vorhanden, vorausgewählt war jedoch ein APN für eine o2-SIM. Auch nach Auswahl des Telekom-APN konnte eine Internetverbindung über den Hotspot nur teilweise hergestellt werden, denn im CarFi sind veraltete Daten bzgl. des APN hinterlegt. Statt "internet.telekom" war in den APN-Daten "internet.t-mobile" eingetragen. Dieser APN funktioniert nur noch im GPRS- bzw. UMTS-Netz der Telekom, fürs Surfen mit LTE ist der neue Zugangspunkt erforderlich. Entsprechend funktionierte der Hotspot anfangs nur, wenn sich er zufällig im UMTS-Netz eingebucht hatte. Erst nach Eingabe der korrekten APN-Daten funktionierte die Internetverbindung über den Hotspot problemlos.
Was uns beim Test des CarFi-Hotspot besonders gestört hat und warum die zugehörige App nicht ständig verwendet werden sollte, lesen Sie auf der zweiten Seite.