Ausprobiert

Huawei MateBook Test: Keine 2-in-1-Offenbarung

Wir haben das Huawei MateBook mit Windows 10 getestet und klären die Frage, ob es sich als guter Begleiter für das mobile Office eignet.
Von Daniel Rottinger

Huawei ist vor allem für seine Smartphones mit der Produktbezeichnung Mate bekannt, die mit guten Noten bei Tests abschneiden. Doch auch abseits der Android-Handys betätigt sich der Hersteller und hat mit dem MateBook ein 2-in-1-Gerät mit Windows 10 im Portfolio. Im Test zeigt sich, warum Huawei im Convertible-Umfeld keinen Glanzstart hinlegt.

Huawei Matebook

Das MateBook gibt es in verschiedenen Ausstattungsvarianten und entsprechend unterschiedlich fällt auch der Preis aus: Je nach Ausführung zahlen Nutzer zwischen knapp 900 und 1200 Euro. Wir haben das Einsteigermodell mit dem Prozessor Intel Core M3 6Y30 getestet, der mit bis zu 2,2 GHz getaktet ist. Weiterhin hat Huawei in der Ausstattungsvariante 4 GB Arbeits­speicher verbaut. Das 12-Zoll-Display löst mit 2160 mal 1440 Pixel auf. Für die Grafikdarstellung ist der Onboard-Chip Intel HD Graphics 515 zuständig. Windows 10 Home (64-Bit) findet auf einem 128 GB SSD-Speicher Platz. Ins Internet klinkt sich das Gerät per WLAN (802.11 a/b/g/n/ac) ein. In dieser Variante wird das MateBook samt Tastatur im Online-Handel für rund 870 Euro offeriert.

Verarbeitung und Display

MateBook besticht durch ein tolles Design MateBook besticht durch ein tolles Design
Bild: teltarif
Doch wie ist es um die Verarbeitung des Huawei-Convertibles bestellt? Zunächst wird das Gerät in zwei Teilen geliefert: Dem Tablet und einer Tastaturhülle. Das Tablet bringt knapp 650 Gramm auf die Waage und eignet sich so nur bedingt zur Bedienung ohne Unterlage. Auf der Oberseite befindet sich der Powerbutton, über den Nutzer das MateBook aus dem Standby aufwecken oder das Gerät anschalten können. Die Lauter-Leiser-Tasten hat der Hersteller auf der rechten Gehäuseseite platziert. Allerdings fällt dem Nutzer bei näherer Betrachtung eine Besonderheit auf: Zwischen der Volumenregulierung wurde ein Fingerabdruckscanner integriert. Über diesen können sich Nutzer per Windows Hello ins System einloggen. Etwas weiter unten ist ein USB-Typ-C-Port verbaut, über den das Gerät mit dem mitgelieferten Ladekabel per Quick-Charge geladen werden kann. Auf der Unterseite des MateBooks findet sich eine Anschlussmöglichkeit für die Anstecktastatur, die sich über einen Magnetismus verbinden lässt. Auf die Integration weiterer Ports hat der Hersteller hingegen verzichtet - für zusätzliche Anschlüsse kann eine separat erhältliche Dockingstation angeschlossen werden. Insgesamt macht die Verarbeitung einen hochwertigen Eindruck und die Buttons verfügen über angenehme Druckpunkte.

Wie bereits eingangs erklärt, können Nutzer auf ein 12-Zoll-Display mit Touch-Funktionalität zugreifen. Aufgrund der hohen Auflösung ist die Darstellung scharf und auch die Farbwiedergabe fällt angenehm aus. Wer nach einem Modell sucht, welches über eine gute Blickwinkelstabilität verfügt, kann das MateBook in die nähere Auswahl nehmen: Das Display lässt sich von allen vier Seiten gut ablesen und selbst kleine Icons sind aus einiger Distanz klar erkennbar.

Ersteinrichtung bei Windows 10

MatePen kann für das Anfertigen von Notizen verwendet werden MatePen kann für das Anfertigen von Notizen verwendet werden
Bild: teltarif
Bevor der Nutzer mit dem Gerät durchstarten kann, durchläuft er den üblichen Einrichtungsprozess von Windows 10. Dabei wird etwa der WLAN-Hotspot, das Benutzerkonto und die Sprache eingestellt. Im Unterschied zum herkömmlichen Desktop-Rechner gibt es einen weiteren Zwischenschritt bei dem Setup, der mit dem Fingerabdrucksensor zu tun hat. So wird der Anwender darum gebeten, mehrfach seinen Finger auf den Sensor zu legen. Dadurch wird der persönliche Fingerabdruck eingelesen, der bei Windows 10 unter dem Feature "Windows Hello" Verwendung findet. In unserem Test nahm der Vorgang etwas Zeit in Anspruch, hat allerdings grundsätzlich zum gewünschten Ergebnis geführt: dem Login ohne Passwort.

Ist die Ersteinrichtung erfolgreich, gelangt der Anwender auf den bekannten Windows-10-Desktop. Dabei fallen auf den ersten Blick die Zusatzanwendungen ins Auge, die auf dem Gerät vorinstalliert sind. So hat der Hersteller etwa das Programm MateBook Assistant auf der SSD abgelegt, welches dem Nutzer eine Hilfestellung bei der Verwendung des MateBooks geben soll. Weiterhin ist das Tool MateTrans vorinstalliert, welches den Austausch von Dateien mit Android-Smartphone ermöglichen soll. Und auch die Software SketchBook befindet sich mit einem Icon auf dem Desktop. Dabei handelt es sich um ein Zeichenprogramm, welches dem Nutzer unterschiedliche Werkzeuge zur Gestaltung eines Bildes an die Hand gibt. Allerdings handelt es sich bei SketchBook nicht um eine Eigenentwicklung von Huawei, stattdessen kann die App auch aus dem Windows Store heruntergeladen werden.

Performance

Gerät lässt sich per Anstecktastatur zum Laptop transformieren Wie gut ist die Performance des MateBooks?
Bild: teltarif
Die Leistungsdaten des Geräts versprechen ein angenehmes Arbeitstempo im Büroalltag. Genau dieses stellt das Matebook mit einem Core-M3-Prozessor auch im Test unter Beweis. Multitasking unter Windows 10 ist kein Problem und das Starten von Apps geht ohne Schluckauf. Richtig heiß wurde das Gerät während der Nutzung nicht, allerdings ist eine gewisse Wärme beim Ausführen mehrerer Tasks spürbar. Wirklich störend fällt diese allerdings nicht auf und bei Verwendung der Tastaturhülle bekommt der Anwender die Wärmeentwicklung ohnehin nicht mit. Bei den Geräten auf Intel-Core-M-Basis liegt die Ausrichtung vor allem auf dem Office-Einsatz, aktuelle Top-Games in voller Grafikauflösung sind somit nicht ruckelfrei spielbar.

Auf der nächsten Seite gehen wir auf die mitgelieferte QWERTZ-Tastatur, Akku sowie Windows Hello ein und schließen mit einem Fazit.

Mehr zum Thema Tablet-Test