Schreibzugriff

Android 4.4: So erhalten Apps wieder Schreibzugriff auf Speicherkarten

Android 4.4 Kitkat schränkt den Schreibzugriff auf Speicherkarten massiv ein. Google weist auf Sicherheitsbedenken hin - tatsächlich dürften aber andere Gründe zu dieser Änderung geführt haben.
Von Hans-Georg Kluge

Unter Android 4.4 Kitkat machen Speicherkarten Probleme: Google hat am Berechtigungssystem von Android gefeilt - herausgekommen sind beinahe nutzlose Speichererweiterungen - teltarif.de berichtete. Denn Apps können jetzt nur noch auf einen bestimmten Bereich der Karte schreibend zugreifen. Die böse Überraschung wartet auf diejenigen Kunden, die Speicherkarten in einem Gerät betrieben haben, das jetzt auf Kitkat aktualisiert wird. Wir zeigen, was der Grund für das neue Verhalten ist und welche Wege aus der Kitkat-Falle führen.

Kein Schreibzugriff: Das sind die Probleme mit Speicherkarten bei Android 4.4 Kitkat

Android Kitkat mag Speicherkarten nicht so sehr. Android Kitkat mag Speicherkarten nicht so sehr.
Bild: teltarif.de
Eine App hat seit Kitkat immer Schreibzugriff auf ein eigenes Verzeichnis auf der Speicherkarte. Dieses löscht Android, wenn der Nutzer die jeweilige App deinstalliert - wichtige Daten sollten dort deswegen nicht gespeichert werden. Auf alle anderen Bereiche hat eine App auch dann keinen Schreibzugriff, wenn sie diesen über eine entsprechende Berechtigung anfordert. Es bleibt lediglich der Lesezugriff auf Dateien der Speicherkarte. Das ist im Fall von Musik-Sammlungen vielleicht noch kein allzu großes Problem. Sobald jedoch mehrere Apps Schreibzugriffe auf die gespeicherten Daten benötigen, wird es problematisch. Das betrifft beispielsweise Dokumenten-Sammlungen, die auf dem Android-Tablet, aber auch auf einem Notebook zur Bearbeitung bereitliegen sollen und über Cloud-Dienste synchronisiert sein sollen.

Schreibender Zugriff ist nur noch auf den internen Speicher oder auf USB-Sticks möglich. Speicherkarten sind außen vor.

Google spricht: Cloud-Dienste haben Speicherkarten abgelöst

Google schreibt uns auf Anfrage, dass Cloud-Speicher und Cloud-Backup die Rolle der externen Speicherkarten eingenommen hätten. Musik werde heute vor allem gestreamt. "SD-Speicherplatz spielt auf den heutigen Smart­phones daher einfach nicht mehr dieselbe Rolle wie noch vor ein paar Jahren", schreibt uns ein Google-Sprecher. In offiziellen Dokumenten [Link entfernt] zu dieser Änderung beruft sich Google übrigens auf Sicherheits-Erwägungen: "Apps dürfen niemals auf sekundäre Datenträger [d.h. Speicherkarten, teltarif.de] schreiben. Diese Beschränkung sorgt dafür, dass Android das System korrekt bereinigen kann, wenn Anwendungen deinstalliert werden."

Verbraucherzentrale: Wohl keine Handhabe

Wir haben bei der Ver­braucher­zentrale Berlin nachgefragt, ob Kunden diese Einschränkungen hinnehmen müssen - gerade auch im Hinblick darauf, dass vor einem Software-Update die Speicherkarte noch im vollen Umfang funktionierte. Maßgeblich sei, was im Software-Lizenzvertrag vereinbart sei, so die Antwort. Doch was passiert, wenn die Funktionen im Rahmen eines Software-Updates stark eingeschränkt werden? Bernd Ruschinzik, Rechtsberater der Ver­braucher­zentrale Berlin, sagt dazu: "Entweder ich nutze das Produkt so wie es vom Hersteller angeboten wird (also auch mit den Updates) oder ich aktualisiere die Software nicht. Ansonsten bleibt nur, komplett auf das Produkt zu verzichten. Das muss jeder Nutzer für sich selbst abwägen."

Auf der zweiten Seite erfahren Sie, wie Sie Googles Änderungen rückgängig machen können.

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