HSPA

UMTS-Rückblick: HSDPA plus HSUPA ergab HSPA

HSPA war eine Kombi­nation aus HSDPA und HSUPA. Damit wurde der mobile Daten­ver­kehr über UMTS deut­lich schneller. Wir schauen zurück.
Von Ralf Trautmann /

High Speed Packet Access (HSPA) war die Bezeich­nung für eine UMTS-Erwei­terung, die für höhere Daten­raten stand. Dabei setzte sich HSPA aus HSDPA (High Speed Down­link Packet Access), das die Daten­rate im Down­stream erhöht, und seinem Upload-Pendant HSUPA (High Speed Uplink Packet Access), zusammen. Die beiden Varian­ten wurden trotz ähnli­cher Technik getrennt implemen­tiert. Kamen beide zusammen zum Ein­satz, wurde verkürzt von HSPA gespro­chen.

Mit HSPA konnten theo­retisch Über­tragungs­geschwindig­keiten von bis zu 14,4 MBit/s im Down­stream und 5,76 MBit/s im Up­stream er­reicht werden. Noch höhere Band­breiten waren mit der Erwei­terung HSPA+ möglich.

Der UMTS-Beschleuniger: HSDPA plus HSUPA ergab HSPA Der UMTS-Beschleuniger: HSDPA plus HSUPA ergab HSPA
Bild: Telekom

UMTS-Basissta­tionen mussten ein Update erhalten

Zur Nutzung von HSPA musste der Netz­betreiber die Basis­stationen entspre­chend aufrüsten, wobei die Kosten für die Er­weiterung von bestehen­den UMTS-Basis­stationen für HSPA im Ver­gleich zum Auf­bau der UMTS-Infra­struktur über­schau­bar waren: Es handelte sich um Opti­mierungen, in deren Folge die Kapa­zität eines UMTS-Netzes effi­zienter ver­wendet wurde. Dies geschah zum Beispiel durch unter­schied­liche Prio­risierung der Nutzer in Abhän­gig­keit vom Über­tragungs­verfahren oder durch die Redu­zierung der Kapa­zität für die Fehler­korrektur bei Ver­bindungen mit guter Quali­tät.

Zum anderen mussten natür­lich die Endge­räte wie etwa Smart­phone, Tablet oder Surf-Stick die jewei­ligen Stan­dards unter­stützen - eine Soft­ware-Aufrüs­tung war hier nicht möglich. Nach einiger Zeit waren so gut wie alle Endge­räte HSPA-taug­lich. Da der Down­stream für fast alle Szena­rien der wich­tigere Aspekt ist, wurde in der Vergan­gen­heit seitens der Handy-Hersteller und Netz­betreiber zunächst die HSDPA-Aufrüs­tung forciert. Eine Zeit lang gab es noch Handys, bei denen ledig­lich der Down­stream-Beschleu­niger imple­men­tiert war.

Abschal­tung von UMTS im Jahr 2021

Nach diversen Ankün­digungen entschlossen sich die drei deut­schen Netz­betreiber Telekom, Voda­fone und Telefónica dazu, ihre UMTS-Netze im Lauf des Jahres 2021 endgültig abzu­schalten. Der wich­tigste Grund dafür: Die frei werdenden UMTS-Frequenzen wurden und werden drin­gend für den Ausbau der beiden Nach­fol­getech­niken LTE und 5G gebraucht.

Im Rahmen der UMTS-Abschal­tung been­dete die Telekom den UMTS-Betrieb nach diversen Vorbe­rei­tungen und Feld­tests auf einen Schlag am 1. Juli 2021. Voda­fone schal­tete sein UMTS-Netz in mehreren Wellen bis zum Spät­sommer dieses Jahres ab. Telefónica been­dete den UMTS-Betrieb der meisten Stationen bis Mitte November 2021, den der rest­lichen Stationen bis zum Jahres­ende.