Vergleich

o2 Free: Alle bekannten Features

Vom Drossel-Tarif zur Quasi-Flatrate: o2 Free beerbt o2 Blue All-In und könnte einen Paradigmenwechsel in der Mobilfunk-Landschaft bringen. Schauen wir genauer auf die derzeit bekannten Konditionen.
Von / Arne Düsterhöft

Wie berichtet, hat o2 für den 5. Oktober eine neue Tarifreihe angekündigt. Die Mobilfunk-Tarife o2 Free S - XL sollen die Vertragstarife o2 Blue All-In ablösen und kommen mit einem besonderen Feature auf den Markt: Die Free-Tarife zeichnen sich durch eine vergleichsweise hohe Surf-Bandbreite von 1 MBit/s über UMTS/HSDPA nach Verbrauch des enthaltenen Highspeed-Volumens aus. Telefónica setzt also als erste deutsche Netzbetreiberin die gedrosselte Bandbreite herauf - deutlich über das GPRS-Niveau.

Für den typischen Normalnutzer kann o2 Free als echte Flatrate gelten, denn mit 1 MBit/s sind die meisten Online-Dienste am Smartphone uneingeschränkt nutzbar, wie auch unser Test zeigte. Selbst eine Drosselung auf 128 kBit/s, wie sie von AT&T in den USA praktiziert wurde, ermöglicht noch eine annehmbare Performance. Der Schritt von o2 ist daher überfällig, denn die drastische Drosselung der Bandbreite bei Mobilfunktarifen ist sehr umstritten.

o2 Free: Flat or not?

Vor dem Start der neuen Flatrate-Tarife sind weitere Details bekannt geworden. Vor dem Start der neuen Flatrate-Tarife sind weitere Details bekannt geworden.
Bild: Telefónica Deutschland
o2 begründet den Schritt zur 1-MBit/s-Flat mit Erkenntnissen aus einer Studie von TNS Infratest, aus der hervorgeht, dass die weitaus meisten Kunden Messaging nutzen, im Internet surfen oder E-Mails bearbeiten. Dafür reiche eine Bandbreite von 1 MBit/s aus, so der Netzbetreiber. Nur eine Minderheit von Kunden wolle mobil Videos schauen. Der Fokus der Free-Tarife läge daher auf dem Normalnutzer und seinen Alltagsanwendungen auf dem Smartphone.

Vor 10 Jahren: Base war schon da

Mit der Klassifizierung als echter Daten-Flatrate sind die Free-Tarife jedoch weder allein noch der erste Tarif. Die erste deutsche Surf-Flatrate - damals auch ohne Volumen-Limitierung - wurde 2006 von Base eingeführt. Abgelöst wurde das Konzept jedoch von mobilen Datentarifen mit Drosselung, die bis heute der Normalfall sind. Erst wieder Anfang September 2016 stellte die Telekom zwei Mobilfunk-Produkte vor, die über unlimitiertes und ungedrosseltes Datenvolumen über LTE verfügen: MagentaMobil Premium XL und die Option DayFlat unlimited. Diese Tarife enthalten im Unterschied zu o2 Free ein unbegrenztes Datenvolumen über LTE.

Tarifvergleich: Veränderungen von o2 Blue All-In zu o2 Free

Die Free-Tarife kommen im gleichen Konfektionsgrößen-Schema wie die Blue-All-In-Tarife auf den Markt: S, M, L und XL. Ein Pendant für den o2 Blue All-In Premium gibt es laut Händlerinformationen nicht, der Tarife soll ersatzlos entfallen. Für Wenignutzer bleiben die Tarife o2 Blue Basic und Smart jedoch weiterhin im Angebot. Der Flex-Aufpreis für eine Variante mit kurzer Laufzeit soll wie bisher 5 Euro monatlich betragen.

Auf dem Papier sollen die neuen Vertragstarife um 5 Euro monatlich teurer werden. Erkauft wird damit in erster Linie die 1-MBit/s-Drosselbandbreite. Zu Blue-All-In-Bestandstarifen wird das Feature "o2 Free Pack" gegen einen Aufpreis von 5 Euro hinzubuchbar sein, womit diese im Listenpreis auf das Free-Niveau aufrücken. Andere Bestandstarife bei o2 sollen diese Möglichkeit jedoch nicht bieten. Abzuwarten bleibt, ob das o2 Free Pack zu originalen o2-Tarifen hinzubuchbar sein wird, die über Händler oder Partner wie Tarifhaus verkauft wurden.

Auf der folgenden Seite vergleichen wir o2 Free mit o2 Blue All-In.

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