Ausprobiert

Tiptel Htek UC926 im Test: IP-Tisch­tele­fon ohne Schnick­schnack

Das neue Tischtelefon Tiptel Htek UC926 muss im Test beweisen, ob es sich einfach konfigurieren und auch im Netzwerk nutzen lässt. Außerdem prüfen wir Verarbeitung und Sprachqualität. Ist das IP-Telefon 150 Euro wert?
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Festnetz-Telefone müssen keine billige Ramschware aus dem Supermarkt sein - das beweist unter anderem der Hersteller Tiptel, der in unregelmäßigen Abständen neue Festnetz-Tischtelefone vorstellt. Die Telefone sind nicht nur für den Betrieb zuhause, sondern auch in Firmen-Netzwerken geeignet. Als reine IP-Tischtelefone werden sie nicht mehr an der TAE-Dose oder ISDN-Anlage angeschlossen, sondern per LAN-Kabel am Breitband-Router.

Doch Privatleute sowie kleine und mittelständische Betriebe wollen nicht hunderte von Euro für ein Telefon ausgeben. Das von uns getestete Tiptel 3275 IP-Phone mit 7-Zoll-Display, Android, Google Play und HDMI-Port mag zwar das ultimative Festnetztelefon darstellen, mit 300 Euro ist es allerdings sehr teuer. Kürzlich hat Tiptel zwei deutlich günstigere IP-Tischtelefone vorgestellt, das Tiptel Htek UC926 haben wir nun getestet. Im Handel kostet es momentan rund 150 Euro. Tiptel Htek UC926 mit Verpackung und Zubehör Tiptel Htek UC926 mit Verpackung und Zubehör
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Ausstattung und Einrichtung des Telefons

Das Tiptel Htek UC926 kommt in einer schlichten Karton-Verpackung. Außer dem Haupt-Telefon liegen der Hörer, das Spiralkabel, das Netzteil, ein LAN-Kabel, ein Ständer und eine Kurzanleitung in der Packung. Der Preisunterschied zum Tiptel 3275 IP-Phone ist schon beim Auspacken sichtbar: Das Htek UC926 hat mit 4,3 Zoll ein deutlich kleineres TFT-Farbdisplay ohne Touch-Funktionalität. Bei diesem Modell muss das Telefon also per Drucktasten bedient werden.

Außerdem fehlen Android, der Zugriff auf den Google Play Store und der HDMI-Port. Das Htek UC926 hat ein proprietäres Betriebssystem, das auf unserem Gerät nicht immer perfekt ins Deutsche übersetzt war. Tiptel weist aber darauf hin, dass in der deutschen Übersetzung der Menü- und Webführung noch Kleinigkeiten überarbeitet werden. Diese Dinge sollen mit dem nächsten Firmware-Update behoben werden.

Schnurgebundenes IP-Tischtelefon Es handelt sich um ein schnurgebundenes IP-Tischtelefon zum Anschluss am Ethernet-Port des Routers
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Aufgebaut und eingerichtet ist das Htek UC926 recht schnell: Ist einmal der Hörer mit dem Spiralkabel ans Telefon angeschlossen, müssen nur noch das Netzteil und LAN-Kabel eingesteckt werden. Hier zeigt sich ein weiterer technischer Unterschied zum Tiptel 3275 IP-Phone: Die Htek-Telefone haben kein WLAN-Modul, müssen also zwingend mit dem LAN-Kabel an den Router angeschlossen werden - mit rund 1,40 Meter ist es allerdings nicht übermäßig lang. Der beiliegende Ständer wird in die Arretierung geschoben, damit das Telefon anschließend schräg steht und nicht auf den Kabeln liegt. Ansonsten ist das Htek UC926 ein solide verarbeitetes Gerät, die Gummitasten sind stabil, haben einen guten Druckpunkt und wackeln nicht. Das Netzteil muss nicht zwingend verwendet werden - das Telefon unterstützt auch Power over Ethernet (PoE), also die Stromversorgung per Ethernet-Kabel - einen kompatiblen Router vorausgesetzt. Auf der Unterseite hat das Telefon auch einen Ethernet-Ausgang: Hat der Router nur eine LAN-Buchse, kann das Internet-Signal durch das Telefon zu anderen Geräten wie einem PC durchgeschleift werden.

Kein Touchscreen: Das Telefon wird über Tasten bedient Kein Touchscreen: Das Telefon wird über Tasten bedient
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Eingerichtet wird das Htek UC926 prinzipiell wie das 3275 IP-Phone. Wir haben die Einrichtung an unserer FRITZ!Box 7490, die an einem Telekom-All-IP-Anschluss hängt, wieder wie beim letzten Mal vorgenommen: Die drei Telekom-Telefonnummern hatten wir im Router bereits bei der Einrichtung des Telekom-Anschlusses hinterlegt. Unter "Telefonie-Telefongeräte" fügten wir das Htek UC926 als neues Gerät hinzu, wieder mit der Anschlusseinstellung "LAN/WLAN". Dann wiesen wir dem Telefon eine der drei Festnetz-Nummern zu. Die FRITZ!Box erstellte wieder ein Set an SIP-Zugangsdaten, die im Telefon unter der SIP-Accountverwaltung eingegeben werden müssen. Unter "Anmeldedaten" sind diese auch später noch in der FRITZ!Box abrufbar. Normalerweise muss als Server fritz.box oder 192.168.178.1 eingegeben werden. Der Benutzername ist die Durchwahl des Telefons in der FRITZ!Box (in unserem Fall: 620) sowie das vorher festgelegte Kennwort. Anschließend registrierte sich das Telefon im Telekom-Netz und wir konnten erste Telefonate tätigen. Ungünstig: Text muss über die Zifferntastatur eingegeben werden Ungünstig: Text muss über die Zifferntastatur eingegeben werden
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Auf der folgenden Seite widmen wir uns nun der Kernkompetenz des Telefons: Wie gut ist die Sprachqualität beim Telefonieren, wie einfach lässt sich das Telefon bedienen und wie kann das Telefon im Netzwerk administriert werden?

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