Erhebung

Netflix bisher nur auf Platz 5 der Video-on-Demand-Portale in Deutschland (Update)

Der US-Videodienst und internationale Platzhirsch Netflix liegt laut einer Erhebung bislang nur auf Position fünf der Video-on-Demand-Portale in Deutschland. Mit einem Anteil von 33,2 Prozent führt Amazon Prime Instant Video das Ranking deutlich an.
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Netflix hat sich innerhalb eines halben Jahres auf Platz Fünf unter den Video-on-Demand-Portalen vorgearbeitet. Netflix hat sich innerhalb eines halben Jahres auf Platz Fünf unter den Video-on-Demand-Portalen vorgearbeitet.
Bild: Sergej Khackimullin - Fotolia.com
Mit einem Marktanteil von acht Prozent ist der internationale Video-on-Demand-Platzhirsch Netflix bislang nur die Nummer Fünf der Online-Videoportale in Deutschland. Das ergab eine repräsentative Onlinebefragung zur Video on Demand-Nutzung unter deutschen Onlinern, die das Berliner Beratungsunternehmen Goldmedia in diesem Monat durchgeführt hat.

Branchenprimus Amazon Prime Instant Video

Netflix hat sich innerhalb eines halben Jahres auf Platz Fünf unter den Video-on-Demand-Portalen vorgearbeitet. Netflix hat sich innerhalb eines halben Jahres auf Platz Fünf unter den Video-on-Demand-Portalen vorgearbeitet.
Bild: Sergej Khackimullin - Fotolia.com
Mit einem Anteil von 33,2 Prozent führt laut der Erhebung Amazons Prime Instant Video das Ranking der am häufigsten genutzten VoD-Dienste in Deutschland an. Durch eine Bundling-Strategie mit dem Premium-Lieferservice Amazon Prime schaffte es der Online-Händler somit innerhalb eines Jahres, ein Drittel aller deutschen VoD-Nutzer zu erreichen. Prime-Kunden von Amazon können seit Februar 2014 im Rahmen ihrer Mitgliedschaft kostenlos und unbegrenzt Filme und Videos streamen. Das Video-Angebot von iTunes und das Portal Maxdome liegen gleichauf auf dem zweiten Platz mit je 11,3 Prozent, gefolgt vom Videoangebot des Google-Play-Stores mit 10,8 Prozent.

Da Netflix jedoch erst im September des vergangenen Jahres gestartet ist, könnte sich das Bild schnell wandeln. Die Videoportale Videoload (3,1 Prozent Marktanteil) und Watchever (2,3 Prozent) liegen bereits recht weit abgeschlagen auf den Plätzen Acht und Neun, noch hinter Amazon Instant Video (5,7 Prozent), dem Videoangebot von Amazon für Nicht-Prime-Mitglieder und dem Video-on-Demand-Angebot Horizon des Kabelnetzbetreibers Unitymedia (4,4 Prozent).

35 Prozent aller Onliner in Deutschland nutzen Video-on-Demand

Insgesamt gewinnt Video-on-Demand laut der Erhebung massiv an Attraktivität: Im Februar 2015 nutzen bereits 35 Prozent aller Internetnutzer in Deutschland entsprechende Angebote, vor sechs Monaten - im September 2014 - waren es nur rund 20 Prozent. Die Frage, welche Filme und Serien die Nutzer zuletzt gesehen haben, brachte die Serien "The Big Bang Theory" (7,4 Prozent), "Breaking Bad" (6,9 Prozent) und "The Walking Dead" (4,8 Prozent) auf die ersten drei Plätze.

Bei den Filmen erfreuen sich Reihen besonderer Beliebtheit. Die dort führende "Hobbit"-Trilogie wurde von drei Prozent der Nutzer genannt, bei der zweitplatzierten "The Hunger Games"-Trilogie sind es etwas mehr als zweieinhalb Prozent. Es folgen auf den Plätzen die Filme "Noah" und "Batman – The Dark Knight Trilogy".

Nutzer stehen auf wenig bekanntes Material

Laut Goldmedia-Studie erreichten nur etwa 30 Filme überhaupt mehr als ein Prozent der Nutzer. Mehr als die Hälfte aller Video-on-Demand-Abonnenten und -Käufer setzt stattdessen auf weniger Bekanntes und bedient sich aus den Anbieter-Archiven. Da Lizenzdeals mit Rechtekatalogen in der Regel unkomplizierter und kostengünstiger sind, werden die Back-Kataloge der VoD-Anbieter auch in Zukunft prall gefüllt bleiben, prognostiziert Goldmedia.

Trotz allem erzielen die Blockbuster des Film- und Seriengeschäfts bei den Video-on-Demand-Nutzern die größte Resonanz und blieben laut Goldmedia vor allem für große Anbieter wie Netflix und Amazon notwendig. Beide Konzerne hätten zudem angekündigt, ihre Investments in Eigenproduktionen deutlich zu erhöhen. Der klassische Produzentenmarkt und die Filmstudios erhalten somit neue Konkurrenz, was ihre Positionen bei Rechteverhandlungen künftig schwächen könnte.

Update 25. Februar: Sky Go wurde laut Sky nicht abgefragt

Nach Angaben eines Sprechers des Pay-TV-Senders Sky wurde der Dienst Sky Go von Goldmedia bei dieser Umfrage nicht abgefragt. Das ist für den Sender besonders deswegen ärgerlich, weil der Dienst nach Angaben des Sprechers führend sei und nach Nutzungszahlen nach Einschätzung des Senders ganz vorne dabei sein dürfte. Sky Snap hingegen wurde von Goldmedia abgefragt und liegt bei 2,1 Prozent.

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