Netzausbau

Vodafone-Mutter: Femtozellen sollen Netzabdeckung auf dem Land verbessern

Vodafone setzt in Großbritannien auf Femtozellen, um abgelegene Gegenden mit Mobilfunknetz zu versorgen. Die kleinen Basisstationen erlauben, diese Orte mit dem Mobilfunk-Netz zu versorgen, die mit großen Sendeanlagen nicht wirtschaftlich zu erreichen sind.
Von Hans-Georg Kluge

Eine Femtozelle in Cranborne, Region Dorset. Eine Femtozelle in Cranborne, Region Dorset.
Bild: Vodafone UK
Vodafone UK beginnt, in Regionen Großbritanniens mit Hilfe von Femtozellen sein Mobilfunk-Netz auch dort aufzubauen, wo bislang keine Netzversorgung möglich ist [Link entfernt] - in Analogie zu Hotspots nennt das Unternehmen diese Not-Spots. Diese entstehen beispielsweise in Talkesseln - dort gibt es aufgrund der Ausbreitungseigenschaften von Funkwellen oft kein Netz. Eine weitere Ursache können rechtliche und regulatorische Probleme bei der Genehmigung von Mobilfunk-Sendeanlagen sein.

Vodafone setzt im Rahmen des Programms "Rural Open Sure Signal" auf Femtozellen, die im 3G-Standard funken. LTE ist mit den Mini-Basisstationen nicht möglich. Für Telefonie, SMS und mobiles Internet sei die Infrastruktur aber dennoch geeignet.

Erfolgreiches Pilotprojekt in Cranborne wird auf weitere Gegenden ausgeweitet

Eine Femtozelle in Cranborne, Region Dorset. Eine Femtozelle in Cranborne, Region Dorset.
Bild: Vodafone UK
Vodafone experimentiert schon länger damit [Link entfernt] , problematisch erreichbare Gegenden mit Hilfe von Femtozellen auszustatten. Die Erfahrungen, die der Netzbetreiber machte, waren weitgehend positiv. Zum Beispiel in Cranborne in der Region Dorset.

"Das Dorf [Cranborne, die Redaktion] ist seit der letzten Eiszeit ein Not-Spot, was mobile Tele­kommuni­kation anbelangt", scherzt David Blake, der Project Development Officer für Cranborne. "In Not-Spots ist es unglaublich schwer, Mobilfunknetze aufzubauen. Dies zu ändern ist schwierig, weil die Probleme meist von der Geographie ausgelöst werden", so Blake weiter. Cranborne liegt in einem Talkessel.

In Cranborne hat Vodafone im Rahmen eines Pilotprojekts fünf Femtozellen auf Dächern öffentlicher Einrichtungen und zweier Restaurants installiert. Diese seien leicht zu übersehen, es sei denn Passanten achten genau darauf - große Sendemasten hätten nicht in die Landschaft gepasst. Für lokale Geschäfte und den Tourismus sei es wichtig, ein funktionierendes Mobilfunknetz zu haben.

Dörfer können sich um Femtozellen-Netz bewerben

Wie Vodafone UK heute bekannt gab, können sich jetzt auch andere Dörfer und Regionen Großbritanniens darum bewerben, ebenfalls ein Mobilfunk-Netz mit Hilfe von kleinen Femtozellen zu erhalten. Dies sei noch bis Ende Oktober möglich. Die Installation der kleinen Basisstationen soll dann Ende des Jahres beginnen.

Auch in Deutschland bietet Vodafone Femtozellen an, um in Funklöchern Regionen eine bessere Netzversorgung zu ermöglichen. Hierzulande kommen aber meist keine öffentlichen Femtozellen zum Einsatz, die alle Kunden nutzen können, sondern solche, die für einen vorher festgelegten Nutzerkreis bestimmt sind - die Angebote richten sich oft an Geschäftskunden, die mit Hilfe der Zellen Bürogebäude oder Einkaufszentren versorgen können.

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