Zunehmende Öffnung

00800 jetzt bei Vodafone-Prepaid teilweise erreichbar

Ob als Reaktion auf unsere Berichterstattung oder schon länger geplant: Bei Vodafone-Prepaid sind jetzt einige 00800-Rufnummern auch erreichbar. Doch was passiert bei der 00800-Anwahl im Roaming?
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00800 jetzt bei Vodafone-Prepaid teilweise erreichbar 00800 jetzt bei Vodafone-Prepaid teilweise erreichbar
Bild: Vodafone
Aufgrund unseres Artikels zur 00800 Erreichbarkeit bei Lidl-Connect wurden wir von mehreren Lesern darauf aufmerksam gemacht, dass mit einer Original Vodafone CallYa-Prepaid-Karte genau diese Automobil Hotlines doch erreichbar seien. Wir haben es nachgeprüft und in der Tat: Bestimmte 00800-Servicenummern funktionieren beim Test einwandfrei (und werden auch nicht berechnet), nicht nur bei Original-CallYa, sondern auch beim Vodafone-Discounter otelo und sogar bei Lidl-Connect-Karten. Weitere Marken dürften sich ähnlich verhalten, konnten aber noch nicht nachgeprüft werden.

Nicht alle Nummern sind offen: Die weltweite Einwahl der T-Calling-Card (00800-00490049) funktioniert bei Vodafone-Prepaid weiterhin nicht (was in diesem Falle leicht durch die 0800-3300222 umgangen werden kann), bei Vodafone-Postpaid hingegen schon.

Dauerhaft offen?

00800 jetzt bei Vodafone-Prepaid teilweise erreichbar 00800 jetzt bei Vodafone-Prepaid teilweise erreichbar
Bild: Vodafone
Auf Nachfrage bei der Vodafone-Pressestelle zeigte man sich erstaunt und versprach eine Prüfung, ob dies nur eine vorübergehende Erscheinung oder eine langfristige Verbesserung des eigenen Angebotes sei (zum Beispiel als Reaktion auf die Berichterstattung von teltarif.de), ist nicht bekannt. Eine Antwort stand bei Redaktionsschluss noch aus.

Wer sich die Produkt-Prospekte oder Werbeanzeigen aufmerksam anschaut, wird es feststellen: Immer mehr international arbeitende Firmen setzen auf eine 00800-Rufnummer, da diese zunächst zwar erhöhte Kosten, aber auch verringerten Aufwand bedeutet. Diese eine Nummer gilt vom Grundsatz weltweit, wenn der Inhaber der Rufnummer es so haben möchte. Neben Autoherstellern, die im Pannenfall erreichbar sein wollen, setzen auch Hersteller von Softdrinks und anderen Lebensmitteln oder Bestellhotlines beim Dauerwerbeverkaufsfernsehen auf die International-Freephone-Nummern. Wie bei den nationalen Rufnummern kann der Anbieter auch ein lokales Routing einsetzen, das heißt ein Anrufer aus Spanien beispielsweise erreicht eine spanisch sprechende Hotline, ein Anrufer aus Deutschland einen Agenten aus seinem Land.

Ängstliche Gemüter, die auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten vor dem Anruf ihr Prepaid-Guthaben prüfen (meist *100#, im o2-Netz alternativ *101#) und nach dem Gespräch möglichst nochmals. Die Verbindung darf nicht berechnet werden. Es ist auch in Zukunft möglich, dass diese Nummern nicht aus allen Netzen oder allen Regionen erreichbar sind.

Vorsicht bei der Anwahl von 00800-Rufnummern beim Aufenthalt in ausländischen Netzen ("Roaming"): Entweder sind die Nummern nicht erreichbar oder sie werden zu speziellen Tarifen, die schwer vorhersehbar sind, berechnet.

Beim Aufenthalt im Ausland können auch Freephone-Rufnummern berechnet werden, weil die dortige Definition unter Umständen nur den Festnetzanteil als "frei" festlegt. Ob deutsche Kunden im Roaming-Fall darauf bestehen können, dass 00800-Rufnummern immer und überall kostenfrei erreichbar zu sein haben, ist selbst unter Fachleuten umstritten.

Da die Inhaber der 00800-Rufnummern diese Problematik kennen, werden im Kleingedruckten oft noch reguläre Festnetz-Rufnummern genannt, die zum regulären Roaming- oder Festnetz-Tarif erreichbar sind. Hat der Kunde eine Flatrate, die auch im Roaming-Fall gilt, gehören diese "normalen" Nummern dann auch dazu.

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