teuer

01011, 01018 & 01091: Vorsicht bei der Wahl des Anbieters

Drei Call-by-Call-Anbieter berechnen ihren Nutzern deutlich überhöhte Minutenpreise
Von Thorsten Neuhetzki

Vorsicht bei der Wahl des richtigen Anbieters: 01011, 01018 und 01091 haben hohe Minutenpreise. Vorsicht bei der Wahl des richtigen Anbieters: 01011, 01018 und 01091 haben hohe Minutenpreise.
Montage: teltarif.de
Call-by-Call-Vorwahlen haben bei vielen das Synonym "Sparvorwahl". Das ist im Prinzip auch korrekt, nur leider sind in den vergangenen Jahren immer wieder Fälle aufgetreten, bei denen aus einem vermeintlich billigen Gespräch ein teures wurde. Die Gründe dafür sind vielfältig: Kurzfristige Tarifwechsel, Verwechslungen zwischen Mobilfunk- und Festnetzanschluss oder aber schlicht eine falsch gewählte Call-by-Call-Vorwahl. Genau eine solch falsch gewählte Vorwahl kann Call-by-Call-Nutzern auch zum Verhängnis werden, wählen sie aus Versehen eine der drei Vorwahlen 01011, 01018 oder 01091. Denn egal wohin das Gespräch geht und wann telefoniert wird: Die Minutenpreise liegen hier deutlich über dem Durchschnitt und über den Preisen der teuersten regulären Anbieter.

Vorsicht bei der Wahl des richtigen Anbieters: 01011, 01018 und 01091 haben hohe Minutenpreise. Vorsicht bei der Wahl des richtigen Anbieters: 01011, 01018 und 01091 haben hohe Minutenpreise.
Montage: teltarif.de
Über die Bedeutung der 01011 haben wir in der Vergangenheit bereits häufiger berichtet. Es handelt sich dabei um die Ex-o.tel.o-Vorwahl, eine der ersten Call-by-Call-Vorwahlen und bei vielen auch noch als solche in Erinnerung. Vor knapp einem Jahr hat der Ventelo/QSC-Konzern die Vorwahl nach einer Neuzuteilung durch die Bundesnetzagentur wieder ans Netz genommen. Schon zum Start waren die Minutenpreise hier sehr hoch, inzwischen hat der Anbieter die Tarife weiter erhöht: Ein Ferngespräch kostet 35,9 Cent pro Minute. Gespräche zu deutschen Handys haben den gleichen Minutenpreis, allerdings im 5-Minuten-Takt. Auslandgespräche kosten 1,99 Euro pro Minute.

Bei der 01018 - der Anbieter machte zuletzt durch die Neuschaltung der Ex-Bahnauskunft 11861 auf sich aufmerksam - werden pro Minute ins deutsche Festnetz 79 Cent berechnet. Auch bei Gesprächen zum Handy werden diese Minutenpreise berechnet. Bei Auslandsgesprächen werden stets 1,99 Euro berechnet.

Ganz neu ist die 01091. Auf der Homepage des Anbieters heißt es, man richte sich nur an Geschäftskunden mit einem Volumen jenseits von 200 000 Minuten pro Monat. Für diese gebe es maßgeschneiderte Tarife. Weiter heißt es, "Privatpersonen werden ausdrücklich darum gebeten, die Call-by-Call Vorwahl '01091' nicht zu nutzen, da die Nutzung unserer Leitungen nur für Wholesale Vertragspartner vorgesehen ist." Als "Schutzgebühr" berechne man für dennoch geführte Telefonate 69 Cent pro Minute zum Festnetz, 89 Cent pro Minute zum Handy und 1,89 Euro pro Minute ins Ausland. Mit dieser Argumentation wäre es jedoch schlüssiger, wenn die 01091 die Nummer einfach für nicht registrierte Kunden sperren würde, wie es lange Zeit bei Colt Telecom und Verizon der Fall war. Nur wer einen Vertrag mit dem Anbieter oder einem Reseller hatte, konnte telefonieren.

Bundesnetzagentur: Kein Verstoß gegen Vergabebedingungen

Mit den hohen Minutenpreisen verstoßen die Anbieter nicht gegen Vergabebedingungen. Die Anbieter seien nach Angaben der Bundesnetzagentur frei in ihrer Tarifgestaltung und dürften jeden Minutenpreis berechnen, den sie berechnen wollen. Eine Prüfung, ob es sich bei den Angeboten jedoch um Wucher handelt, obliege nicht der Bundesnetzagentur, betonte die Behörde.

Wie Sie im Februar zu garantiert günstigen Tarifen telefonieren können, haben wir in unserem Monatsüberblick für Sie zusammengestellt.

Weitere News zum Thema Call by Call