Ausland

EU-Roaming: Test mit 1&1, mobilcom-debitel und simquadrat

Nach den Mobilfunk-Netzbetreibern haben wir das neue EU-Roaming auch mit SIM-Karten von 1&1, mobilcom-debitel und simquadrat getestet. Vor allem bei simquadrat gab es Ungereimt­heiten.
Aus Leutasch berichtet

EU-Roaming-Test mit weiteren Anbietern EU-Roaming-Test mit weiteren Anbietern
Foto: fotofabrika-fotolia.com; Logos: Anbieter
Die neue EU-Verordnung für die Mobilfunk-Nutzung in den 28 Staaten der Europäischen Union gilt seit dem 15. Juni. Kunden sollen ihre Prepaid- und Vertragskarten im Ausland weitgehend zu den gleichen Konditionen wie im Heimatnetz nutzen können. In einem Test in Österreich haben wir überprüft, wie die deutschen Mobilfunk-Anbieter die Regulierung umgesetzt haben.

Wir haben einen 1&1-Vertrag, der im deutschen Vodafone-Netz realisiert wird, und eine Prepaidkarte von simquadrat im OnePlus 3 genutzt. In einem Huawei-E5372-Router kam eine Daten-SIM von mobilcom-debitel zum Einsatz, die in Deutschland im Mobilfunk­netz der Deutschen Telekom arbeitet.

EU-Roaming-Test mit weiteren Anbietern EU-Roaming-Test mit weiteren Anbietern
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simquadrat und mobilcom-debitel informierten jeweils kurz nach dem Einbuchen ins öster­reichische Mobilfunk­netz per SMS über die für das International Roaming in der Alpenrepublik gültigen Konditionen. Bei 1&1 klappte das erst, nachdem wir das Smartphone aus- und erneut einge­schaltet hatten.

simquadrat: Im Reiseland teurer als nach Deutschland

Bei 1&1 und mobilcom-debitel soll - gemäß der Regulierung - der innerdeutsche Tarif auch im EU-Ausland gelten. Allerdings hat vor allem mobilcom-debitel eine sehr umfangreiche Fair-Use-Regelung [Link entfernt] veröffentlicht. Bei simquadrat soll innerhalb des Reiselandes ein Minutenpreis von 12,9 Cent gelten, während für Anrufe nach Deutschland 9 Cent pro Minute vom Prepaid-Guthaben abgezogen werden.

Wir haben eine Rufnummer im Mobilfunknetz von Drei.at angerufen und das Guthaben vor und nach dem Anruf über den USSD-Code * 100 # abgefragt. Demnach wurden für ein einminütiges Telefonat sogar 15 Cent berechnet. Sprach- und Datenflats gelten wiederum laut der Info-SMS, die wir erhalten haben, auch im Ausland. Das hat sich im Test bestätigt. Unser inner­deutsches Datenpaket war im öster­reichischen A1-Netz problemlos nutzbar.

Bei 1&1 funktionierte im Test die Datenver­brauchsanzeige unter der mit SIM-Karten aus dem Vodafone-Netz erreichbaren Webseite center.vodafone.de genauso wie im Heimatnetz. Das gleiche gilt bei mobilcom-debitel für die Internet-Adresse pass.telekom.de, wo nun auch ersichtlich ist, dass das Datenpaket neben Deutschland auch in der Ländergruppe 1, die den EU-Staaten plus Norwegen, Island und Liechtenstein entspricht, genutzt werden kann.

Leser mit mobilcom-debitel-Problem in Ungarn

Roaming-Info-SMS von simquadrat Roaming-Info-SMS von simquadrat
Foto: teltarif.de
Ein teltarif.de-Leser hatte im Test mit einer Daten-SIM von mobilcom-debitel, die ebenfalls im Telekom-Netz realisiert wird, weniger gute Erfahrungen gemacht. Das verwendete Apple iPhone 6S Plus buchte sich in Ungarn zwar in die dortigen Mobilfunknetze ein. Datendienste waren aber nicht nutzbar. Grund: Anstelle des regulierten Tarifs war die auch von der Telekom selbst bekannte Travel-&-Surf-Option vorein­gestellt.

Der Kunde hätte demnach kostenpflichtig ein Travel-&-Surf-Paket buchen müssen, um online zu gehen - was aufgrund des regulierten Tarifs keinen Sinn macht, da hierfür Extrakosten entstehen würden. Unklar ist, warum die alternative Auslands-Option auch auf Nachfrage nicht innerhalb eines Werktages abgeschaltet wurde, wie es die EU-Regulierung eigentlich vorsieht. Auch nach einer Bestätigung des Optionswechsels durch die Kundenbetreuung war der Internet-Zugang dem Leser zufolge nicht nutzbar.

Außerdem haben wir weitere EU-Roaming-Tests mit SIM-Karten in Österreich durchgeführt:

Weitere Details zur Mobilfunk-Nutzung im Ausland können Sie auch unserem Roaming-Ratgeber entnehmen, der auch wichtige Reiseländer außerhalb der EU berücksichtigt.

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