1&1 Drillisch: 5G-Netzausbau mit BREKO-Unterstützung
Erste Basisstationen für neues Mobilfunknetz
Foto: Tobske
1&1 Drillisch will als vierter deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber starten. Erste Basisstationen wurden an den Standorten des Konzerns bereits aufgebaut. Wie die weiteren Ausbaupläne aussehen, ist noch nicht bekannt. Doch der Aufbau von Sendemasten ist eine Sache. Ohne eine Breitband-Anbindung ist die beste Basisstation wertlos. Nun hat sich der neue Konkurrent von Telekom, Vodafone und Telefónica eine Kooperation mit dem Bundesverband Breitbandkommunikation (BREKO) gesichert, der genau dieses Problem lösen soll.
Bei der langfristig angelegten Zusammenarbeit, die der Branchenverband und 1&1 Versatel heute bestätigt haben, geht es um die Anmietung von bestehenden oder neu zu errichtenden Glasfasernetzen zur Anbindung von Mobilfunkmasten durch den neuen Mobilfunk-Netzbetreiber, der bislang als Reseller von Verträgen in den Mobilfunknetzen von Telefónica und Vodafone auftrat.
Wie BREKO und 1&1 Versatel mitteilten, wollen die Kooperationspartner Synergien beim Glasfaserausbau bestmöglich für den Mobilfunkausbau nutzbar machen. Die mehr als 200 im BREKO organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber verfügen ebenso wie 1&1 Versatel in weiten Teilen Deutschlands über Glasfasernetze und wollen auch in den kommenden Jahren einen maßgeblichen Beitrag zum Glasfaserausbau und damit auch zur Erreichung der Gigabit-Ziele der Bundesregierung leisten. Die Anbindung von Mobilfunkstationen an Glasfasernetze sei die wesentliche Voraussetzung, um die Potenziale des neuen Mobilfunkstandards 5G ausschöpfen zu können.
1&1 Versatel: "Planung des neuen 5G-Netzes nimmt weiter Fahrt auf"
Erste Basisstationen für neues Mobilfunknetz
Foto: Tobske
Claus Beck, Chief Technology Officer 1&1 Versatel: "Durch die Zusammenarbeit mit dem BREKO und seinen Mitgliedern nimmt die Planung des 5G-Mobilfunknetzes unserer Schwestergesellschaft 1&1 Drillisch weiter Fahrt auf. 1&1 Versatel stellt konzernintern Glasfaseranbindungen bereit und kann nun in noch mehr Städten 5G-Antennen anschließen. Durch die Kooperation mit dem BREKO wird das 5G-Netz von 1&1 Drillisch bereits in der ersten Ausbauphase nicht nur Ballungsräume abdecken, sondern auch in bisher unterversorgten Regionen verfügbar sein. Die regionalen Netzbetreiber können ihr Portfolio erweitern und die Kunden erhalten Zugriff auf modernste Technologie. Diese Partnerschaft ist beispielhaft und zeigt, wie wir die Digitalisierung Deutschlands beschleunigen können."
BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers ergänzt: "Der Glasfaserausbau in Deutschland boomt. Das unterstreicht auch unsere Kooperation mit 1&1 Versatel, mit der eines ganz deutlich wird: Unverzichtbare Basis für den 5G-Ausbau ist und bleibt eine Glasfaseranbindung der Sendemasten. Unsere Mitgliedsunternehmen bauen überall in Deutschland Glasfasernetze auf und sind damit auch ideale Partner für die Mobilfunkbetreiber. Der Rahmenvertrag ermöglicht es unseren Mitgliedern, ihre Infrastruktur auch für die Anbindung von Mobilfunkstationen einzusetzen, ohne langwierige Verhandlungen führen zu müssen. Das ist eine Win-Win-Situation für alle beteiligten Unternehmen und den Glasfaser- und Mobilfunkausbau in Deutschland."
Wie es weiter heißt, sieht die Vereinbarung vor, dass 1&1 Versatel die Glasfaseranbindungen ohne Einschränkung an interessierte Unternehmen weitervermieten kann. Mit dem Rahmenvertrag erhalten die BREKO-Netzbetreiber zudem einen verhandelten Mustervertrag, auf deren Basis sie 1&1 Versatel ihre Glasfaserinfrastruktur für die Erschließung von Mobilfunkmasten anbieten können. Der Vertrag sei exklusiv über die BREKO-Einkaufsgemeinschaft für die Netzbetreiber zu beziehen.
Wie berichtet strebt 1&1 Drillisch zudem National-Roaming-Abkommen mit einem bestehenden Mobilfunk-Netzbetreiber an. Doch die Verhandlungen gestalten sich zäher als erwartet.