Angriff

1&1 Versatel greift die Telekom mit Glasfaser-Leitungen an

Über die Marke 1&1 will United Internet die Glasfaser-Leitungen der ehemaligen Versatel an den Mann bringen. Im Visier: Business-Kunden. Sie werden mit pauschalen und günstigen Anschlüssen umworben.
Von Thorsten Neuhetzki

Das Glasfaser-Produkt von United Internet Das Glasfaser-Produkt von United Internet
Screenshot: teltarif.de
United Internet will jetzt über die gerade erst umbenannte Tochter 1&1 Versatel verstärkt Geschäftskunden adressieren und ihnen eine direkte Glasfaserleitung bis ins Büro legen. Wie das Handelsblatt berichtet, startet am morgigen Samstag eine große Marketingkampagne des Netzbetreibers. United Internet geht damit in direkte Konkurrenz zu Telekom- oder Vodafone, die ebenfalls Geschäftskunden adressieren.

United-Internet-Chef Ralph Dommermuth erklärte dem Handelsblatt: "Im Festnetzgeschäft werden wir zunehmend zum Netzbetreiber. Dabei konzentrieren wir uns auf moderne Glasfasernetze." Die Angebote für die Businesskunden sind schon auf der Webseite zu finden und zeichnen sich vor allem durch vergleichsweise geringe monatliche Kosten sowie pauschale Einmalkosten für das Legen des Anschlusses aus. Denn dafür sind in aller Regel Tiefbauarbeiten notwendig.

Anschluss kostet einmalig knapp 2000 Euro netto

Das Glasfaser-Produkt von United Internet Das Glasfaser-Produkt von United Internet
Screenshot: teltarif.de
Ein Glasfaseranschluss mit 500 MBit/s im Down- und 100 MBit/s im Upstream soll demnach 199 Euro (netto) pro Monat im ersten und 299 Euro (netto) pro Monat ab dem zweiten Jahr kosten. Die doppelte Datenrate kostet im ersten Jahr ebenfalls 199 Euro (netto) pro Monat, ab dem 13. Monat dann 499 Euro (netto) pro Monat. Hinzu kommt jeweils ein Installationspreis von einmalig 1960 Euro (netto) für den Glasfaser-Hausanschluss und die Installation vor Ort. Die Vertragslaufzeit liegt bei zwei Jahren. Entscheidendes Argument für die Kunden, soll sein, dass der Provider die gebuchte Bandbreite garantiert. Mehr Geschwindigkeit sei jederzeit möglich, erklärte Dommermuth. Auf der Webseite wirbt 1&1 Versatel damit bis zu 100 GBit/s anbieten zu können. Firmen können das Angebot bestellen, wenn sie im Umkreis von 500 Metern um einen Verteilknoten von 1&1 Versatel liegen.

Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen, das in Deutschland in 250 Städten aktiv ist, nach der Telekom der größte Netzbetreiber in Deutschland. United Internet hat Versatel 2014 übernommen und vor einer Woche in 1&1 Versatel umbenannt. Sein Privatkunden-Neugeschaft hatte die ehemalige Versatel zu Beginn des Monats aufgegeben. Abzuwarten bleibt aber, ob nicht United Internet das teilweise engmaschig gebaute Netz der ehemaligen Versatel früher oder später auch nutzen wird, um Privatkunden direkt an Glasfaserleitungen anzuschließen.

Podcast zu Glasfaseranschlüssen

Zum Start unseres Podcasts Ende des vergangenen Jahres haben wir uns mit den verschiedenen Breitband-Anschlussformen beschäftigt. Dabei ging es auch um den direkten Glasfaser-Anschluss. Mehr Informationen bekommen Sie in dem Artikel zum Podcast, hören können Sie ihn auch direkt hier.

Sind 50 MBit/s bis 2018 flächen­de­ckend umsetzbar?

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