3D-Smartphone: Forscher entwickeln neue Handy-Displays
LG Optimus 3D: Das erste Smartphone mit 3D-Kamera und -Display
Bild: teltarif.de
Forscher des Computer-Herstellers Hewlett-Packard
(HP) haben einen 3D-Bildschirm entwickelt, der sich besonders gut für
Smartphones und andere kleine Geräte wie Uhren eignet. Sie nutzten
dafür eine neuartige Technik zur Darstellung der dreidimensionalen
Bilder, schreiben die Forscher um David Fattal im britischen
Fachblatt Nature.
Ihr Bildschirm könne farbige 3D-Bilder sowie
einfache Animationen anzeigen. Eine 3D-Brille sei nicht nötig, um den
Effekt zu sehen.
LG Optimus 3D: Das erste Smartphone mit 3D-Kamera und -Display
Bild: teltarif.de
Der Bildschirm selbst sei transparent, berichten die
Wissenschaftler. Darauf befänden sich viele kleine Pixel, die das
Licht reflektierten. Sie sind mit winzigen Rillen versehen und werfen
einfallendes Licht so jeweils in eine bestimmte Richtung zurück.
Dadurch ergeben sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln andere
Bilder. Der 3D-Effekt entsteht, weil die beiden Augen eines Menschen
jeweils ein leicht verschobenes Bild wahrnehmen. Das Gehirn setzt
diese Eindrücke zu dem dreidimensionalen Bild zusammen.
Technologie ist auch Grundlage anderer Systeme
So funktionieren auch andere 3D-Bildschirme. Doch normalerweise erzielen sie den 3D-Effekt mit Hilfe einer Linse, die über den Bildschirm gelegt wird und die Lichtstrahlen in unterschiedliche Richtungen lenkt. Diese Linsen seien einige Millimeter dick, deutlich dicker als das von den HP-Forschern entwickelte Modell, erklärte Ingenieur Markus Fratz vom Fraunhofer Institut. Das sei in etwa vergleichbar damit, statt Kontaktlinsen nur ein hauchdünnes Raster zu verwenden. So ließen sich besonders dünne Displays herstellen. "Was sie schön gelöst haben, ist die Bildschirmdicke. Also das möglichst dünn hinzubekommen", sagte Fratz, der für das Fraunhofer Institut 3D-Bildschirme entwickelt.
Für die Verwendung in Smartphones sei ein dünnerer Bildschirm von Vorteil. Denn die meisten herkömmlichen 3D-Bildschirme seien für Handys oder andere Mobilgeräte ungeeignet, urteilten die Forscher von HP. Bei ihrem Bildschirm könnten die Pixel individuell gesteuert werden. So könne vermieden werden, dass dreidimensionale Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln anders aussehen oder die Konturen verschwimmen.
Andere Probleme blieben allerdings bestehen, sagte Fratz. So brauchten 3D-Displays eine sehr hohe Auflösung, um scharfe Bilder darzustellen. Das liegt daran, dass je nach Blickwinkel jeweils nur ein Teil der Pixel sichtbar ist.
Mit einer nicht immer optimalen Bildqualität der Fotos und Videos hatte auch das Evo 3D, das der Hersteller HTC vor bereits zwei Jahren als sein erstes und bislang einziges 3D-Smartphone auf den Markt gebracht hat. In einem Test haben wir uns das Gerät damals näher angesehen. Noch vor HTC brachte jedoch LG das weltweit erste Smartphone mit 3D-Display auf den Markt. Auch das LG Optimus 3D könnte in seiner dreidimensionalen Darstellung noch nicht 100-prozentig überzeugen, auch wenn die Möglichkeiten, die das Handy geboten hat, im Hands-On wirklich Eindruck hinterließen.