5G-Finale

5G-Auktion in Mainz: Feierliche Übergabe der Urkunden

In einer gut besuchten Feier­stunde übergab der Vize­präsi­dent der Bundes­netz­agentur, Dr. Wilhelm Esch­weiler, vier Urkunden an vier Gewinner.
Aus der Bundesnetzagentur in Mainz berichtet

Ein letztes Mal volles Haus in Mainz bei der feier­lichen Über­gabe der Zutei­lungs­urkunden für die begehrten 5G-Frequenzen. Heute hat Dr. Wilhelm Esch­weiler, der Vize­präsi­dent der Bundes­netz­agentur, in einer kleinen Feier­stunde die begehrten Urkunden an die vier „Gewinner“ über­geben. Zuvor ging er noch einmal kurz auf die Vorge­schichte ein. Das Aukti­onsde­sign sei von vorn­herein klar gewesen. Man habe die Mindest­gebote konser­vativ ange­setzt, um verant­wort­liche Preise zu erzielen, aber es seien schließ­lich die Bieter gewesen, die sich für die höheren Summen „entschieden“ hätten. Esch­weiler dankte der hohen Profes­siona­lität und dem Enga­gement seiner Kollegen in Bonn und Mainz bei der Durch­führung der Auktion.

„Sie sind heute Gewinner“ rich­tete sich Esch­weiler, der vom schei­denden Refe­rats­leiter Dr. Rüdiger Hahn begleitet wurde, an die Vertreter in alpha­beti­scher Reihen­folge.

Zunächst nahm Martin Witt, Vorstands­vorsit­zender bei 1&1 und Aukti­onsleiter 5G, die Urkunde entgegen. In einem kurzen State­ment freute er sich, die Auktion abge­schlossen und mit dem erwor­benen Frequenz­paket ein möglichst gutes Netz bauen zu wollen. Es werde jetzt Gespräche mit Netz­liefe­ranten (Vendoren) und mit anderen Netz­betrei­bern über Roaming geben. Dril­lisch wolle helfen, dem Bürger einen Beitrag zu leisten.

Telefónica: 20 Jahre verläss­liche Bedin­gungen

Ein bisschen wie beim Abiturszeugnis. V.l.: Markus Rolle (CFO, Telefónica), Martin Witt (1&1-Drillisch), Karl-Heinz Laudan (Telekom) und Daniel Tewes (Vodafone) Ein bisschen wie beim Abiturszeugnis. V.l.: Markus Rolle (CFO, Telefónica), Martin Witt (1&1-Drillisch), Karl-Heinz Laudan (Telekom) und Daniel Tewes (Vodafone)
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Für Telefónica nahm der Finanz­chef (CFO) Markus Rolle, die Urkunde, der dann unter „Acht­augen­prinzip“ die Über­weisung des Aukti­onsbe­trages unter­zeichnen wird, „eine Summe, die man nicht alle Tage in dieser Höhe unter­schreibt“.

Markus Rolle stellte fest, dass damit für Kunden, Mitar­beiter und Anteils­eigner der Telefónica für die nächsten 20 Jahre verläss­liche Rahmen­bedin­gungen geschaffen worden sei. Nun müsse man mit der Politik, anderen Netz­betrei­bern in Kontakt treten, um die Details zu klären.

Karl-Heinz Laudan, Vice Presi­dent Spec­trum Policy & Projects, bei der Deut­sche Telekom AG nahm ausführ­licher Stel­lung: Die Telekom beginne nun die nächsten Schritte beim Aufbau des 5G-Netzes. Durch die Verstei­gerung konnte die durch die Fusion von E-Plus und Telefónica entstan­dene „ungleiche Situa­tion“ auf 2,1 GHz „ausge­bügelt“ werden. Damit lasse sich die „Netz­führer­schaft“ vertei­digen. Es gäbe bereits rund 150 5G-Antennen in Berlin, Darm­stadt und Hamburg. Sämt­liche jetzt erstei­gerte und schon vorhan­dene Frequenzen seien 5G-Frequenzen.

Laudan hätte sich das Aukti­onsde­sign „anders gewünscht“, in Frank­reich habe man den intel­ligen­teren Ansatz gehabt und die Branche habe recht­zeitig vor der Auktion gewarnt. Wenn so will, der wahre Gewinner der Auktion: Martin Witt (M.) von 1&1-Drillisch Wenn so will, der wahre Gewinner der Auktion: Martin Witt (M.) von 1&1-Drillisch
Foto: Henning Gajek / Teltarif.de
Jetzt wolle man „nach vorne gucken, ein gemein­sames Umfeld schaffen.“ Unsi­cher­heiten wie die regio­nalen Frequenzen, der Ablauf von 5G-Standort-Geneh­migungen oder Fragen wie „natio­nales Roaming oder mögliche Koope­rationen müssten geklärt werden, auch hier sei Frank­reich im Vorteil.

Für Voda­fone nahm Daniel Tewes die Urkunde entgegen. Ein State­ment wolle er nicht abgeben, von seiner Seite gebe es an dieser Stelle keine Kritik. Dafür hatte sich sein Chef Hannes Amets­reiter bereits ausführ­lich in einem Unter­nehmens­beitrag geäu­ßert.

Am Nach­mittag findet eine Tele­fonkon­ferenz mit dem CEO von Telefónica Deutsch­land, Markus Haas, statt. Wir werden darüber noch geson­dert berichten.

Wann geht es mit 5G nun wirk­lich los?

Der Refe­rats­leiter für Auktionen, Dr. Rüdiger Hahn, war sich immer sicher, dass die Auktion noch während seiner Amts­zeit (sie endet am 1. Juli) zu Ende sein würde, daran habe er nie gezwei­felt, verriet er im Gespräch mit teltarif.de. Befragte Aukti­onsteil­nehmer sind "froh, dass es rum ist, es war am Ende doch ziem­lich lang." Die Auktion dauerte 13 Wochen.

Je nach konkreter Frequenz kann mit dem offi­ziellen Sende­betrieb Ende 2020 bezie­hungs­weise Anfang 2021 begonnen werden. Das Dril­lisch-Netz wird sich Ende 2020 bis 2025 von o2 Frequenzen auf 2,6 GHz "mieten", kann damit quasi sofort loslegen. Jetzt müssen aber erst einmal die notwen­digen Gespräche geführt und Verträge unter­schrieben werden. Das wolle man mit Bedacht in aller Ruhe tun.

Wir werden weiter über das Ende der 5G-Auktion und zukünf­tige Ereig­nisse berichten.

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