10. MBBF

Huawei: Neue Denkweise, um 5G zu beschleunigen

Zürich ist der aktu­elle Breit­band-Treff­punkt von Netz­betrei­bern, Regu­lierern, Indus­trie­vertre­tern und Medien zum Thema 5G. Einge­laden hat der Hersteller Huawei.
Vom 5G-MBBF in Zürich berichtet

Über 1600 Fachbesucher beim 10. mobilen Breitband-Forum in Zürich (Schweiz), das vom Netzwerkausrüster Huawei veranstaltet wird. Über 1600 Fachbesucher beim 10. mobilen Breitband-Forum in Zürich (Schweiz), das vom Netzwerkausrüster Huawei veranstaltet wird.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Jedes Jahr lädt der Netz­werk­ausrüster Huawei zu seinem mehr­tägigen Mobile Broad­band Forum (MBBF) ein, diese Jahr zum 10. Mal und zum ersten Mal in Zürich (Schweiz). teltarif.de ist vor Ort.

Zu Beginn des Kongresses erläu­terte der stell­vertre­tende Vorsit­zende von Huawei, Ken Hu, vor hoch­rangigen Indus­trie und Medi­enver­tretern den aktu­ellen Stand der welt­weiten 5G-Entwick­lung. Natür­lich stellte er den „Nutz­effekt, den 5G in den Ländern, die bereits früh mit Ange­boten für Endver­brau­cher und Indus­trie gestartet sind“, deut­lich heraus.

In sehr gutem Englisch erklärte Hu, "wir haben große Fort­schritte gemacht. Um das Beste aus 5G heraus­zuholen, müssen wir zusam­menar­beiten, um die tatsäch­lichen Heraus­forde­rungen zu bewäl­tigen, die vor uns liegen: Spek­trum, Stand­ort­ressourcen und Sektor über­grei­fende Zusam­menar­beit. 5G ist nicht nur schneller 4G. Es wird eine ganz andere Rolle spielen. In unserem Leben brau­chen wir als Branche eine neue Denk­weise, um die zukünf­tige Entwick­lung voran­zutreiben.“ Auch „poli­tische Unter­stüt­zung“ sei extrem wichtig.

5G beschleu­nigt die ganze Welt

Über 1600 Fachbesucher beim 10. mobilen Breitband-Forum in Zürich (Schweiz), das vom Netzwerkausrüster Huawei veranstaltet wird. Über 1600 Fachbesucher beim 10. mobilen Breitband-Forum in Zürich (Schweiz), das vom Netzwerkausrüster Huawei veranstaltet wird.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
In weniger als einem Jahr nach dem soge­nannten „Einfrieren von Stan­dards“ wurden in großem Umfang kommer­zielle 5G-Netz­werke aufge­baut, was „viel schneller als seiner­zeit bei 4G“ voran ging. „Bisher haben Netz­betreiber in mehr als 20 Ländern insge­samt 40 kommer­zielle 5G-Netze einge­schaltet. Mehr als 60 neue 5G-Netze werden noch bis Ende des Jahres erwartet."

5G verstärkt das Nutzungs­erlebnis enorm. In Südkorea, dem ersten Markt, wo ein kommer­ziell verfüg­bares 5G-Netz­werk gestartet wurde, konnten die Anbieter in weniger als sechs Monaten mehr als 3,5 Millionen 5G-Vertrags­kunden gewinnen. Ein Groß­teil dieses Wachs­tums sei auf neue Dienste wie 5G-Augmented Reality (AR), Virtu­elle Realität (VR) und Live-Sport­über­tragungen in 360-Grad-HD zurück­zuführen. Allein mit diesen Ange­boten habe sich der Daten­verbrauch bei den ersten 5G-Anwen­dern um den Faktor drei erhöht, und zwar auf 1,3 GB pro Monat.

Reale, erwei­terte und virtu­elle Realität

Über den wach­senden Daten­verbrauch hinaus sehen Netz­betreiber noch mehr Einnah­mequellen, um die hohen Inves­titionen wieder zurück zu verdienen. Beispiels­weise hat der südko­reani­sche Mobil­funk­anbieter LG U+ im Rahmen seiner Premium-Daten­tarife 5G-basierte VR / AR-Dienste aufge­legt. In nur drei Monaten nach dem Start von 5G stieg der Anteil an Premium-Vertrags­kunden von 3,1 Prozent auf 5,3 Prozent.

Auch aus der ersten Runde indus­trieller 5G-Anwen­dungen ziehen verschie­dene Bran­chen neue Erkennt­nisse. "5G-Anwen­dungen für erwei­tertes mobiles Breit­band, Unter­haltung und Ferti­gung sind bereits verfügbar", sagte Hu. "Wir können nicht genau sagen, welche Art von Anwen­dungen wir in Zukunft sehen werden, aber klar ist derzeit, dass jede einzelne Branche von der 5G-Tech­nologie profi­tieren wird."

Güns­tige Regeln für Frequenzen und Stand­orte

Hu stellte fest, dass die Frequenz­ressourcen, insbe­sondere die Kosten und die Verfüg­barkeit der Frequenzen, eines der wich­tigsten Hinder­nisse für die künf­tige Entwick­lung der Netz­betreiber darstellen. "Wir hoffen, dass die Regie­rungen den Netz­betrei­bern (Carriern) mehr Frequenz­ressourcen zur Verfü­gung stellen und flexi­blere Preis­modelle in Betracht ziehen können. Dies wird die anfäng­liche CAPEX-Belas­tung der Netz­betreiber beim Aufbau („Roll-out“) ihrer 5G-Netze verrin­gern."

Hu empfahl den Regie­rungen, aktiv voraus­zuplanen, um den bereits heute abseh­baren neuen Frequenz­bedarf in den nächsten fünf bis zehn Jahren zu decken, und stellte fest, dass Frequenzen unter­halb von 6 GHz dafür eine sehr gute Ausgangs­basis sind.

"Unsere Branche braucht auch mehr Unter­stüt­zung bei dem Finden von Stand­orten", betonte Hu. "Die Kosten dafür sind immer noch zu hoch, und die Verfüg­barkeit des Stand­orts bleibt immer hinter der Nach­frage zurück. Die Regu­lierungs­behörden sollten die Situa­tion verbes­sern, indem sie mehr öffent­liche Infra­struktur für die gemein­same Nutzung öffnen und Leit­linien für den Bau des Stand­orts bereit­stellen."

In Shanghai (China) beispiels­weise hat die dortige Stadt­verwal­tung Maßstäbe für multi­funk­tionale Strom­masten gesetzt. Bis Ende 2020 werden sie diese Masten auf 500 Kilo­metern öffent­licher Straßen instal­lieren, die zur Unter­stüt­zung von 30.000 zusätz­lichen 5G-Stand­orten verwendet werden. Das sind 75 Prozent mehr als die Gesamt­zahl der derzeit in der Stadt gebauten mobilen Basis­stationen.

In Europa arbeiten die Minis­terien direkt mit den Betrei­bern zusammen, um die Anfor­derungen an die Mitbe­nutzung von 5G-Stand­orten und anderen öffent­lichen Infra­struk­turen (z. B. Ampeln, Schil­dern und Bushal­testellen) zu ermit­teln und so die Kosten für alle durch gemein­same Nutzung der Infra­struktur zu senken.

Ausbau der bran­chen­über­grei­fenden Zusam­menar­beit

Hu wieder­holte mehr­fach die Bedeu­tung von Bran­chen über­grei­fenden Zusam­menar­beit. "Wir haben noch einige Heraus­forde­rungen in Bezug auf „verti­kale“ Bran­chen­kennt­nisse, Anwen­dungs­fälle und die Entwick­lung von Geschäfts­fällen. Deshalb müssen wir gemeinsam Inno­vationen entwi­ckeln. Wenn wir aufge­schlossen sind, arbeiten wir mit Indus­trie­part­nern zusammen, um echte Probleme zu iden­tifi­zieren und heraus­zufinden, was funk­tioniert und was nicht. Das wird es uns leichter machen, die Kraft von 5G frei­zusetzen."

Über 1600 Fach­besu­cher

Das dies­jährige Huawei Mobile Broad­band Forum [Link entfernt] bringt mehr als 1.600 Vertreter von Netz­betrei­bern, Indus­trie­anwen­dern, Gerä­teher­stel­lern, Normungs­orga­nisa­tionen, Bera­tungs­firmen (Analysten) und den Medien zusammen. Die Ausstel­lungs­halle zeigt 5G-Tech­nologie, kommer­zielle Lösungen und eine Viel­zahl von 5G-Anwen­dungen für Privat­anwender, Haus­halte und Unter­nehmen, darunter 5G-Cloud-AR / VR, 8K-Broad­cast, Cloud-Gaming, Maschi­nelles Sehen und die Fern­steue­rung von Indus­trie­anlagen und wich­tigen Prozessen über 5G.

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