5G Broadcast

5G Broadcast: Zweiter Sender ist betriebsbereit

In Ismaning bei München ist jetzt der zweite Sendestandort für 5G Broadcast einsatzbereit. Über die neue Technologie sollen Rundfunk- und Mediendienste an Millionen Nutzer übertragen werden.
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So könnte Fernsehen über 5G künftig funktionieren So könnte Fernsehen über 5G künftig funktionieren
Foto: teltarif.de
Laut Baye­ri­schem Rund­funk sollte es eigent­lich schon Ende Januar soweit sein, doch wie das Institut für Rund­funk­technik (IRT [Link entfernt] ) mitteilt, sei beim Forschungs­pro­jekt 5G Today (5G Broad­cast) erst jetzt der zweite Sende­standort in Isma­ning einsatz­be­reit. Zuvor ging die Sende­an­lage auf dem Wendel­stein im Dezember für Test­aus­strah­lungen im FeMBMS-Rund­funk­modus in Betrieb. Der zweite Standort in Isma­ning bildet zusammen mit dem Sender auf dem Wendel­stein ein Single Frequency Network (SFN) und soll den mobilen und porta­blen Empfang im Groß­raum München sowie auf den Haupt­ver­kehrs­adern zwischen München und Rosen­heim ermög­li­chen. Der Baye­ri­sche Rund­funk (BR) stellt für den 5G Broad­cast-Modus, der das digital-terres­tri­sche Fern­sehen ersetzen oder das Digi­tal­radio DAB+ ergänzen könnte, seine Fernseh- und Hörfunk­pro­gramme zur Verfü­gung. Bisher handelt es sich nur um Ausstrah­lungen für Labors, Endver­brauhcer können die Tests selbst mit 5G-Handys noch nicht empfangen.

Rohde & Schwarz baute Sende­an­lage

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Foto: teltarif.de
Wie auf dem Wendel­stein wurde auch in Isma­ning ein Hoch­leis­tungs­sender für 100 Kilo­watt ERP von Rohde & Schwarz instal­liert. Für diese Sende­an­lage entwi­ckelte der Kommu­ni­ka­ti­ons­technik-Spezia­list Kathrein eine spezi­elle Antenne für die Ausstrah­lung von Signalen, die man für Test­zwecke in der Pola­ri­sa­tion vari­ieren kann. Hierfür instal­lierte das Montage-Team zwölf neuar­tige UHF-Anten­nen­felder in rund 200 Meter Höhe und verlegte ein 370 Meter langes HF-Sende­kabel. Nach Ende der Monta­ge­ar­beiten wurden die Antenne und der Sender in Isma­ning für den Test­be­trieb vorbe­reitet.

Tech­ni­sche Voraus­set­zung für das Forschungs­pro­jekt ist die Spezi­fi­ka­tion von LTE Broad­cast oder FeMBMS mit Release 14 des 3GPP-Stan­dards. Dieses defi­niert neue Möglich­keiten der Rund­funk­ver­brei­tung auf mobile LTE-fähige Endge­räte wie Smart­phones oder Tablets und ermög­licht erst­mals High-Power High-Tower (HPHT)-Anwen­dungen im Down­link-only-Modus mit der vollen Signal­band­breite für Multi­cast/Broad­cast nach einem Mobil­funk­stan­dard. Mit FeMBMS lassen sich 100 Prozent der Über­tra­gungs­ka­pa­zität für einen Rund­funk­dienst nutzen. Außerdem ermög­licht der Rund­funk­modus größere Sender­zellen in einem Gleich­wel­len­netz. Für den Empfang der Rund­funk­über­tra­gung ist laut Wunsch der Betreiber keine SIM-Karte im Gerät erfor­der­lich, es sei ein Free-To-Air-Modus vorge­sehen. Im Nach­bar­land Öster­reich weigern sich die Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­nehmen aller­dings, diesen kosten­losen Zugang auf Smart­phones oder Tablets zu gewähr­leisten, da sie am High­speed-Daten­vo­lumen für Video und Audio-Anwen­dungen momentan gut verdienen.

5G Broad­cast auch für normale Fern­seher und Radio­ge­räte

Der künf­tige Mobil­funk­stan­dard 5G wird die Schlüs­sel­tech­no­logie für die vernetzte Gesell­schaft und legt die Basis für die umfas­sende Digi­ta­li­sie­rung. Er eröffnet dabei auch ein großes Poten­zial für die effi­zi­ente Verbrei­tung von Medi­en­in­halten. Mit der Einfüh­rung von 5G Broad­cast entsteht ein welt­weiter Markt - nicht nur mit Millionen von Smart­phones und Tablet-PCs als poten­zi­ellen TV-Empfän­gern, sondern auch auf Fern­se­hern, Set-Top-Boxen oder Radio­ge­räten, die den neuen Stan­dard imple­men­tiert haben. Auf diesen Geräten sollen dann die Live-TV- und Radio-Dienste, Media­theken, sozialen Netz­werke und viele weitere Medi­en­dienste attraktiv ange­boten und kombi­niert werden können.

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