Themenspecial Breitband-Internet Mecklenburg-Vorpommern

5G: Mecklenburg-Vorpommern will keine Funklöcher

In ländlichen Regionen klagen Mobilfunknutzer oft über Löcher im Netz. Flächenländer dringen deshalb auf Besserung. Mecklenburg-Vorpommern sucht Verbündete im Bundesrat.
Von dpa / Wolfgang Korne

Mecklenburg-Vorpommern soll ein  flächendeckendes 5G-Netz bekommen. Solche Anzeigen soll es in Mecklenburg-Vorpommern nach dem Willen der Landesregierung nicht mehr geben.
picture alliance / Inga Kjer/dpa
Im Ringen um eine flächen­de­ckende Mobil­funk­ver­sor­gung auch auf dem Lande sucht Meck­len­burg-Vorpom­mern Verbün­dete. Dazu bringt Minis­ter­prä­si­dentin Manuela Schwesig (SPD) heute in Berlin eine Bundes­rats­in­itia­tive in die Länder­kammer ein, die zu ihrer ersten Sitzung im neuen Jahr zusam­men­kommt.

Ausbau mit gesparten Lizenz­kosten

Mecklenburg-Vorpommern soll ein  flächendeckendes 5G-Netz bekommen. Solche Anzeigen soll es in Mecklenburg-Vorpommern nach dem Willen der Landesregierung nicht mehr geben.
picture alliance / Inga Kjer/dpa
Nach dem Willen von Meck­len­burg-Vorpom­mern soll die Vergabe der 5G-Frequenzen für Mobil­funk durch den Bund an die Gewähr­leis­tung einer flächen­de­ckenden Versor­gung geknüpft werden. Dafür soll der Bund unter Umständen auf die erwar­teten Milli­ar­den­er­löse verzichten, wenn die Mobil­funk­an­bieter das Geld nutzen, um auch in länd­li­chen, wenig ertrag­rei­chen Regionen genü­gend Funk­masten aufzu­stellen.

Die Frequenzen sollen noch in diesem Früh­jahr verstei­gert werden. Die Bundes­re­gie­rung will mit dem neuen Stan­dard 5G für deut­lich leis­tungs­fä­hi­gere Daten­ver­bin­dungen sorgen. Die Verga­be­re­geln sehen bislang vor, dass 98 Prozent der Haus­halte bis Ende 2022 Zugang zu schnellem mobilen Internet bekommen. Die Landes­re­gie­rung befürchtet aber, dass mit dieser Maßgabe dünn besie­delte Regionen weiter benach­tei­ligt werden und Funk­lö­cher dort an der Tages­ord­nung bleiben.

Meck­len­burg-Vorpom­mern setzt sich ein

Der jetzige Vorstoß steht nicht alleine da. Bereits Ende August letzten Jahres hatte sich der Schwe­riner Landtag geschlossen für eine flächen­de­ckende Mobil­funk­ver­sor­gung und die Einfüh­rung eines natio­nalen Roaming als Zwischen­schritt ausge­spro­chen. Der CDU-Abge­ord­nete Wolf­gang Wald­müller, der das Thema in den Landtag einbrachte, nannte das „Erste Hilfe zur Selbst­hilfe“. Wald­müller votierte dafür, das EU-Modell auf Deutsch­land zu über­tragen. Damit könnte die wech­sel­sei­tige Nutzung der Sende­masten verschie­dener Mobil­funk­be­treiber möglich werden.

Auf Initia­tive der CDU-Land­tags­frak­tion gibt es bereits seit Dezember eine Funk­loch-App, mit der Lücken im Netz gemeldet werden können, teltarif.de berich­tete.

Bei der Einfüh­rung der App äußerte Landes- und Land­tags­frak­ti­ons­chef Vincent Kokert die Hoff­nung auf eine rege Betei­li­gung der Bevöl­ke­rung: „Die schlechte Netz­ab­de­ckung ist bei Gesprä­chen mit Bürgern eines der Haupt­themen. Wir rechnen damit, dass wir mit unserer Aktion viele Nutzer errei­chen“. Diese Hoff­nung scheint erfüllt zu werden: Bislang seien mehr als 10 000 Hinweise einge­gangen, hieß es.

Mehr zum Thema 5G