Mobilfunkantennen

Wissenschaftler arbeiten an "schwebenden Antennen" für 5G

Um ein besseres Signal als bei 4G zu erreichen, arbeiten Wissenschaftler an neuen Millimeterwellenantennenarrays auf Basis von "schwebenden" Antennen.
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An der Ohio State University werden "schwebende" Antennen entwickelt An der Ohio State University werden "schwebende" Antennen entwickelt
Ohio State University
Eine Download-Geschwindigkeit von mehreren Gigabit pro Sekunde und eine sehr niedrige Latenz sollen zu den Vorteilen von 5G gehören, doch um davon zu profitieren, wird auch ein ausreichendes Signal benötigt.

Forscher des ElectroScience Laboratory an der Ohio State University haben eine Idee, um die Ausgangssituation zu verbessern, nämlich "schwebende" Antennen. Unter dieser Bezeichnung sind Milli­meter­wellen­antennen­arrays zu verstehen, die beinahe komplett vom eigentlichen Substrat getrennt sind, auf dem sie sich üblicherweise befinden.

"Schwebende" Antennen für besseres 5G-Signal?

An der Ohio State University werden "schwebende" Antennen entwickelt An der Ohio State University werden "schwebende" Antennen entwickelt
Ohio State University
Auch wenn sich 4G (LTE) und 5G in manchen technischen Eigenschaften ähneln, so gibt es einige neue Ansatzpunkte. Die Antennen an sich könnten ebenfalls überarbeitet werden. Nima Ghalichechian, der führende Professor des Bereichs Electrical and Computer Engineering an der Ohio State University und sein Team haben bereits eine Lösung in Arbeit, mit der es einen besseren Mobilfunkempfang geben soll.

"Es gibt jedes Jahr einen Bedarf und ein Wachstum. Jedes Jahr brauchen wir viel mehr Signalstärke, um mehr Daten zu empfangen und zu senden als im vorherigen Jahr", erörtert der Wissenschaftler. Ghalichechian und seine Mitarbeiter wollen die Signalstärke mit miniaturisierten "schwebenden" Antennen optimieren. Sie erhielten kürzlich einen dreijährigen Zuschuss in Höhe von 300 0000 US-Dollar, um das Projekt fortzuführen. Abseits von Milli­meter­wellen­an­wendungen können diese Antennen unter anderem auch bei den Kurzstrecken-Kommunikationsverbindungen, der Satellitenkommunikation, dem Radar und der Medizin zum Einsatz kommen.

Wie funktionieren die "schwebenden" Antennen?

Die Millimeterwellenantennenarrays sind fast gänzlich vom Substrat getrennt. Normalerweise sind sie direkt montiert, wobei das Substrat das Signal schwächt. Des Weiteren sollen die neu konstruierten Antennen das Signal sogar verstärken. Durch 3D-Druckverfahren erstellte Linsen-Strukturen könnten das Signal aus dem Array fokussieren und intensivieren. Diese Technologie klingt durchaus vielversprechend, doch wie es bei Forschungsprojekten oftmals der Fall ist, gibt es noch keine Hinweise darauf, wann und ob die Ergebnisse auch tatsächlich den Markt erreichen.

Wir danken unseren Kollegen der englischsprachigen Webseite Engadget, durch die wir auf dieses interessante Thema aufmerksam wurden. Weiterführende Informationen zu den "schwebenden" Antennen finden Sie bei RF Globalnet.

In einem großen Hintergrundbericht zum Pre-5G-Start in Berlin haben wir bereits aufgezeigt, wie 5G zukünftig in der Praxis eingesetzt werden und unser Leben verändern wird.

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