Zweifach

Frankreich: Ericsson und Nokia liefern 5G-Netz an Orange

Noch läuft in Frank­reich die 5G-Frequenz­auktion. Wenn sie fertig ist, möchte Markt­führer Orange (France Telecom) unmit­telbar starten können.
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Orange Frankreich hat Baugruppen für sein 5G-Netz bei Nokia und Ericsson bestellt. Orange Frankreich hat Baugruppen für sein 5G-Netz bei Nokia und Ericsson bestellt.
Foto: Orange (France Telecom)
Der Mobil­funk­anbieter Orange aus Frank­reich (die frühere "France Telecom"), neben Voda­fone einer der größten Mobil­funk­betreiber Europas, hat sich für seine Liefe­ranten für 5G-Technik entschieden.

Je nachdem, welche Pres­semit­teilung man zuerst liest, könnte man glauben, dass sie sich auf einen einzigen Liefe­ranten konzen­triert hätten. Es sind aber (mindes­tens) deren zwei.

Nokia liefert Zugangs­netz und SRAN

Orange Frankreich hat Baugruppen für sein 5G-Netz bei Nokia und Ericsson bestellt. Orange Frankreich hat Baugruppen für sein 5G-Netz bei Nokia und Ericsson bestellt.
Foto: Orange (France Telecom)
Zunächst die Meldung aus Espoo (Finn­land), dass Nokia ausge­wählt wurde, um das mobile Zugangs­netz von Orange in Rich­tung 5G auszu­bauen.

Nokia wird Orange für einen großen Teil Frank­reichs Produkte und Dienste aus seinem End-to-End-5G-Programm anbieten; Single Radio Access Network (RAN), Auto­mati­sierungs­tools, eine Netz­manage­ment­lösung und damit verbun­denen Dienst­leis­tungen.

Damit soll Orange France "die Kunden­erfah­rung deut­lich verbes­sern" und die Netz­werk­kapa­zität erhöhen können. Eine weitere Auto­mati­sierung soll den Aufbau beschleu­nigen und neue inno­vative Dienste erlauben, die eine "extrem hohe" Band­breite und geringe Latenz­zeit erfor­dern.

5G-Aufbau durch Soft­ware-Update

Nokia wird die Umrüs­tung seines SRAN-Netzes auf 5G durch Soft­ware-Upgrades ermög­lichen. Dadurch werden die ersten Schritte zum Aufbau von 5G kosten­günstig ratio­nali­siert. Nokia wird neue 5G New Radio (5G NR)-basierte "AirScale"-Basis­stationen samt notwen­diger Soft­ware für die neuen 5G-Frequenz­bänder liefern.

Fabi­enne Dulac, stell­vertre­tende Geschäfts­führerin und CEO von Orange Frank­reich, stellt klar, dass die Einfüh­rung von 5G für Orange eine große Heraus­forde­rung darstellt und zu den Haupt­prio­ritäten bis 2025 gehört.

"Nokia ist begeis­tert, mit Orange 5G nach Frank­reich zu bringen", freut sich Tommi Uitto, Chef von Nokia Mobile Networks. "Nokia hat genau die rich­tige Tech­nologie für dieses Projekt, da wir in den Berei­chen SRAN, 5G und End-to-End-Netz­infra­struktur führend sind."

Zweiter Liefe­rant: Ericsson

Doch dann kam die nächste Mittei­lung: Ericsson "wurde von Orange France ausge­wählt", um sein 5G-Funk­zugangs­netz (RAN) in drei großen fran­zösi­schen Regionen, darunter die Haupt­stadt Paris, zu instal­lieren und sein bestehendes 2G/3G/4G-Funk­zugangs­netz zu moder­nisieren.

Die 5G-RAN-Produkte und -Lösungen von Ericsson aus dem Ericsson Radio System-Angebot werden im Orange-Netz­werk in den Regionen Nordost, Südwest und Ile de France/Paris in Frank­reich einge­setzt. Durch den abge­schlos­senen Fünf-Jahres-Vertrag sieht sich Ericsson als wich­tigsten RAN-Anbieter für Orange Frank­reich. Der Vertrag sieht auch die Wartung und den Aufbau durch Ericsson vor.

Der Aufbau soll "so bald wie möglich" beginnen, damit das 5G-Netz von Orange France start­klar ist, wenn die Frequenzen im Laufe des Jahres 2020 zur Verfü­gung gestellt werden.

Fabi­enne Dulac, freut sich in einer fast gleich­lautenden Erklä­rung auf die "Part­nerschaft mit Ericsson". Und weiter: "Mit dieser Verein­barung bekräf­tigt Orange seine Ambi­tion, die führende Rolle im Netz zu über­nehmen."

Arun Bansal, Präsi­dent Europa und Latein­amerika bei Ericsson, ist sich sicher, dass "5G die Wirt­schaft, Indus­trie und Gesell­schaft in ganz Frank­reich verän­dern" wird.

Ericsson hat nun 80 kommer­zielle 5G-Verein­barungen und Verträge mit einzelnen Betrei­bern, von denen 34 öffent­lich bekannt gege­bene 5G-Verein­barungen sind, darunter 24 Live-5G-Netze auf vier Konti­nenten.

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