Bericht: Erste 5G-Smartphones sind nicht hitzebeständig
5G-Handys versagen bei Hitze
Fotos: Henrik Andersen-fotolia.com /teltarif.de, Grafik/Montage: teltarif.de
In Deutschland haben Telekom und Vodafone gerade erst mit der Vermarktung der ersten Smartphones, Router und Tarife für den neuen Mobilfunkstandard 5G begonnen. In den USA starteten erste 5G-Hotspots bereits Ende vergangenen Jahres. Demnach liegen auch schon deutlich mehr Kundenerfahrungen als aus Deutschland vor. Wie das Wall Street Journal berichtet, sind die bisherigen Erfahrungen bezüglich der Smartphones für den neuen Mobilfunkstandard nicht immer positiv.
Aufgefallen sind die Probleme jahreszeitlich bedingt erst jetzt: 5G-Smartphones der ersten Generation kommen offenbar mit sommerlichen Temperaturen nicht zurecht. Wird es dem Handy zu warm, so wird die 5G-Nutzung automatisch deaktiviert und die Kunden surfen dann doch wieder über LTE, UMTS oder GSM - je nach verfügbarem Netzstandard am Aufenthaltsort und im genutzten Mobilfunknetz.
Direkt am Handy wird es besonders heiß
5G-Handys versagen bei Hitze
Fotos: Henrik Andersen-fotolia.com /teltarif.de, Grafik/Montage: teltarif.de
Dem Bericht zufolge trat der Effekt bei einem Samsung Galaxy S10 5G bereits bei etwa 28 Grad Außentemperatur auf - ein Wert, der im Hochsommer nicht selten deutlich überschritten wird. Dabei beobachteten die Tester, dass der 5G-Standard bei höheren Temperaturen immer schneller aussteige. So seien im Test bei etwa 32 Grad nur noch zwei Downloads (unbekannter Größe) möglich gewesen, bevor das Smartphone die 5G-Nutzung abgeschaltet habe.
Wie es weiter heißt, seien zum jeweiligen Abschaltzeitpunkt direkt am Smartphone Temperaturen von 38 Grad gemessen worden. Auch das ist ein Wert, der im Sommer nicht ungewöhnlich ist. Offenbar reicht die geräteseitig vorgesehene Kühlung nicht aus, um einen reibungslosen Betrieb des Smartphones auch im Sommer zu gewährleisten. Temperaturen zwischen 28 und 32 Grad kann man kaum als extrem einstufen.
Hohe Prozessorlast bei großem Datenverkehr
Hintergrund dürfte neben der Hitzeeinwirkung von außen auch die Wärmeentwicklung sein, die vom Prozessor des Mobiltelefons ausgeht, wenn innerhalb kurzer Zeit viel Datenverkehr anfällt. So wurden im Test, für den neben dem Samsung Galaxy S10 5G auch das LG V50 Thinq 5G genutzt wurde, Datenübertragungsraten von 1,8 GBit/s gemessen. Ausprobiert wurde das 5G-Netz des Betreibers Sprint.
Das LG V50 Thinq 5G ist hierzulande bislang nicht erhältlich. Ob die in Deutschland verkaufte Version des Samsung Galaxy S10 5G ebenfalls Hitzeprobleme hat, ist derzeit noch nicht bekannt. Allerdings handelt es sich derzeit generell um die erste Generation von 5G-Smartphones, bei denen die Nutzer noch mit Kinderkrankheiten rechnen müssen, so ärgerlich das bei Geräten zu Preisen im vierstelligen Euro-Bereich auch ist.
Telefónica begründet seine Zurückhaltung bei der 5G-Einführung für Privatkunden unter anderem auch mit der Knappheit an brauchbaren Endgeräten.