Probelauf

5G in Katar: Mobilfunk-Netze für FIFA-WM 2022 gerüstet

Bei einer Sport­veran­stal­tung hat der kata­rische Netz­betreiber Ooredoo sein 5G-Netz erfolg­reich getestet: 1,2 GBit/s sind möglich.
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Noch sind es ein paar Tage Zeit bis zur nächsten FIFA-Fußball­welt­meis­terschaft in Katar (Qatar) im Herbst 2022. Dort hat der 5G-Mobil­funk seine erst Belas­tungs­probe bestanden, die 5G-Netze sind bereits in Betrieb.

Größter Anbieter: Ooredoo

Von Ooredoo und Ericsson mit 5G-Technik versorgtes Fußballstadion in Doha (Katar) Von Ooredoo und Ericsson mit 5G-Technik versorgtes Fußballstadion in Doha (Katar)
Foto: Ooredoo / Ericsson .
Größter Mobil­funk­anbieter und Markt­führer in dem Scheichtum ist das Unter­nehmen Ooredoo (früher Q-Tel). Tech­nischer Chef des Unter­nehmens (CTIO) ist übri­gens kein Unbe­kannter: Günter Otten­dorfer, einst Technik-Chef bei T-Mobile Austria und T-Mobile Deutsch­land und danach bei Sprint (USA), die bekannt­lich mit T-Mobile (USA) fusio­nieren wollen. Unter der Leitung von Otten­dorter wurde das 5G-Netz von Ooredoo mit aller­neuster und feinster Technik von Ericsson aufge­baut.

Probe­lauf im Al Janoub Stadion

Von Ooredoo und Ericsson mit 5G-Technik versorgtes Fußballstadion in Doha (Katar) Von Ooredoo und Ericsson mit 5G-Technik versorgtes Fußballstadion in Doha (Katar)
Foto: Ooredoo / Ericsson .
"Wir haben 5G sehr erfolg­reich bei der Eröff­nung des ersten speziell fuer die WM gebauten Al-Janoub-Stadions 5G-Services vorge­führt", so die Nach­richt aus Doha, der Haupt­stadt von Katar. Wie die Gulf Times berichtet, sei das Spon­soring des Amir Cup-Finales 2019 für Ooredoo ein "phäno­menaler Erfolg" gewesen. Die verwen­dete 5G-Tech­nologie sei "lebens­verän­dernd", welche das Erlebnis für die Fans "unver­gess­lich machen" solle. Ooredoo versorgte das Fußball­ereignis mit Tele­kommu­nika­tion, wo einige Tausend Fans eines der belieb­testen Sport­ereig­nisse des kata­rischen Fußball-Jahres verfolgten.

Gemeinsam konnten Ooredoo und Ericsson auf Erfah­rungen aus anderen wich­tigen Sport­ereig­nissen wie dem Super­bowl 2019 in den USA oder der Fußball-Welt­meis­terschaft in Russ­land zurück­greifen, um bei der Eröff­nung des Al-Janoub-Stadions ein "Welt­klasse-Erlebnis" zu ermög­lichen.

Um möglichst viele Fuktionen und neue Entwick­lungen zu testen, wurde das Stadion mit den aller­neuesten Mobil­tech­nolo­gien ausge­stattet, etwa der "Elastic Cloud Radio Tech­nology" oder Antennen mit "High Order MIMO", um „das beste Kunden­erlebnis“ zu bieten, wie es in der blumigen Sprache der Marke­ting­stra­tegen heißt.

Locker 1,2 GBit/s im Stadion

Der Lohn der Mühen: Mit einem 5G-Mobil­telefon im 5G-Netz mit Kompo­nenten von Ericsson waren selbst während des Spiels locker Daten­geschwin­digkeiten von bis zu 1,2 Gbit/s möglich. Das Ooredoo-Netz­werk trans­portierte insge­samt mehr als 6 TB mobilen Daten­verkehr - was rund 1.300 gestreamten Full-HD-Filmen oder DVDs entspricht. Die Daten seien zu 99,5 Prozent korrekt über­mittelt worden, freuen sich die Verant­wort­lichen. Die Zuschauer führten während des Spiels etwa 500.000 Sprach­anrufe. Mehr als 10.000 Zuschauer nutzten darüber­hinaus das kosten­lose WLAN im Stadion und verbrauchten während des Spiels alleine mehr als 2 TB Daten.

Aufbau im Express-Tempo

Für den Aufbau und den Test der komplexen Technik stand nicht viel Zeit zur Verfü­gung. Erst in der letzten Bauphase des Stadions konnten Antennen aufge­stellt und die umfang­reiche Netz­werk­technik instal­liert werden. Sowohl das "Virtual Stadium" als auch "5G Connected Ambu­lance" waren durch den frühen Start des 5G-Netz­werks von Ooredoo möglich. Dies sei "eine welt­weite Premiere und ein wich­tiger Meilen­stein auf dem Weg zu einer voll­stän­digen kommer­ziellen Verfüg­barkeit von 5G", betonten die Verant­wort­lichen.

Heute Bekannt­gabe des FIFA-Emblems - auch in Berlin

Heute soll das offi­zielle Wahr­zeichen (Emblem) für die Fußball- Welt­meis­terschaft in Qatar 2022 enthüllt werden und zwar digital: Heute um 20:22 Uhr Doha-Zeit (18:22 Uhr MESZ) wird das Logo auf einer Reihe wich­tiger Gebäude in Doha und der ganzen Welt proji­ziert, hieß es in einer Erklä­rung. Die Groß­lein­wände stehen unter anderem in Südame­rika und in Europa - zum Beispiel in Deutsch­land am Berliner Haupt­bahnhof.

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