Akku-Pflege

Fakten & Mythen über Smartphone-Akkus: So holen Sie mehr heraus

Mit wenigen Tricks lässt sich die Lebenszeit eines Akkus verlängern. Wir haben einmal die Mythen für Sie unter die Lupe genommen und nennen Ihnen einige Fakten über den richtigen Umgang mit dem Akku.
Von Jennifer Buchholz

Seitdem es Smart­phones gibt, deren Akku beinahe täglich geladen werden muss, beschäftigen sich die Verbraucher zunehmen mit der Frage, wie man eine längere Akku­laufzeit erreichen kann. teltarif.de hat für Sie einige Gerüchte zu Akku-Pflege-Tipps unter­sucht und sie richtig gestellt.

Ein Akku kann nur 300 Mal aufgeladen werden

Lithium-Ionen- oder Lithium-Polymer-Akkus werden seit einigen Jahren als Energie-Zellen für Mobil­telefone eingesetzt. Durch den Austausch zwischen den Elektronen und den Elektroden wird in den Li-Po- und Li-Ion-Akkus Energie erzeugt. Das hier ein­gesetzte Elektrolyt besteht aus Lithium-Salz. Li-Ion-Akkus halten in der Regel nicht länger als 500 bis 1 000 Ladezyklen bzw. 300 bis 500 bei Li-Po-Akkus.

Ähnlich wie die Li-Po- und Li-Ion-Akkus funktionieren auch die NiCd-Akkus, nur dass bei diesen Speicher­zellen­typen das Elektrolyt aus Kalilauge besteht. Ein NiCd-Akku hält im Durch­schnitt 1 500 Ladezyklen, die NiMH-Akkus hingegen gerade mal ein paar hundert Lade­zyklen, ehe die Leistung unter das benötigte Niveau gesunken ist.

Ein Ladezyklus ist aller­dings nicht gleich­bedeutend mit dem An­schließen des Mobil­telefons ans Netzteil. Eher entspricht ein Lade­zyklus einer kompletten Akku-Aufladung. Erreicht der Akku während der Ladezeit nur 50 Prozent, bevor er vom Strom genommen wird, entspricht dies einer halben Ladung. Wenn eine Akkuladung bei einer Rest­kapazität von 50 Prozent auf 100 Prozent erfolgt, zählt dies - zusammen mit der vorherigen Auf­ladung auf 50 Prozent - als vollständiger Ladezyklus.

Das erste Mal Laden

Auch der Akku eines Smartphones braucht Pflege Auch der Akku eines Smartphones braucht Pflege
Bild: teltarif.de
Bei einem neuem Smartphone soll der Ver­braucher zu Beginn das Gerät mindestens 12 Stunden laden. Dieser komplette Ladevorgang soll in den ersten Tagen mehrfach wieder­holt werden und wird als Neu­kon­di­ti­onierung bezeichnet. Dabei soll der Akku trainiert werden. Erhofft wird hierdurch, eine vollständige Leistungs­fähigkeit der Speicher­zellen zu erreichen.

Diese Kon­di­ti­onierung funktioniert aller­dings nur beim Nickel-Cadmium-Akku. Um diesen nach einer "Schwäche­phase" wieder mit voller Kapazität und Leistung nutzen zu können, muss dieser mehrfach neu konditioniert, also komplett entladen und geladen werden. Bei den neueren Lithium-Ionen-Akkus ist dies nicht mehr nötig. Eine Kon­di­ti­onierung funktioniert hier nicht.

Beim ersten Mal vollständig aufladen

Obwohl die Neu­konditionierung bei Smartphone-Akkus nicht mehr funktioniert, wird den Ver­brauchern dennoch vor In­betrieb­nahme des Gerätes geraten, den Akku vollständig aufzuladen.

Dies dient allerdings nicht der Neu­kalibrierung des Akkus, sondern der Neu­kalibrier­ung der Akku-Anzeige. Die einzelnen Smart­phone-Komponenten müssen dieses Zusammen­spiel nämlich erst trainieren. Damit die Akku­anzeige des Handys also "weiß", wie viel Kapazität in diesem Steckt, muss die Speicher­zelle mehrfach voll­ständig geladen werden. Die Akkuanzeige wird hierdurch exakter.

Akkus sollten folglich nicht ständig komplett geladen und entladen werden. Alle vier Wochen ist dies jedoch durchaus sinnvoll, um die Kon­di­ti­onierung der Komponenten zu "erfrischen".

Auch mal "zwischenladen"

Den Lithium-Ionen-Akku des Smart­phones nicht voll­ständig zu entladen oder aufzuladen, hat noch einen anderen Hinter­grund. Denn durch diesen Vorgang werden die Elektroden des Akkus zu stark belastet. Dies wiederum verringert die Lebens­dauer der Speicher­zellen. Hingegen akku­schonend ist eine Akkuleistung zwischen 30 und 70 Prozent. Bevor der Wert von 70 Prozent über­schritten wird, soll die Akku­ladung beendet werden beziehungsweise bevor die 30 Prozent Ladestand unter­schritten werden, ist eine Aufladung Akku­schonend.

Bei der Zwischen­ladung sollte der Verbraucher aber auf eine kurze Auf­ladung von wenigen Minuten verzichten. Dies belastet den Akku zusätz­lich. Wenn dennoch "mal schnell" der Akku aufgeladen werden muss, sollte man während des Lade­vor­ganges das Gerät ausschalten. So muss der Netz­stecker nicht zwei Ver­braucher (Akku­ladung und Smartphone) versorgen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was dem Akku Ihres Smartphones oder Tablets noch gut tut.

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