Firefox OS

Alcatel One Touch Fire E im Test: Dual-Core-Smartphone mit Firefox OS

Das Alcatel One Touch Fire E ist ein recht leistungsstarkes Firefox-OS-Smartphone. Damit könnte das Mozilla-System durchstarten - frühere Firefox-OS-Smartphones litten unter der schwachen Hardware. Unser Test zeigt, ob Alcatel One Touch ein Smartphone gelungen ist, dass den Platzhirschen gefährlich werden kann.
Von Hans-Georg Kluge

Firefox OS heißt das Smart­phone-Betriebssystem der Mozilla Foundation. Das soll vor allem auf Einsteiger-Smartphones zum Einsatz kommen. Wir haben das neue Alcatel One Touch Fire E getestet und zeigen, ob das System reif für den Alltag ist - denn vorhergehende Versuche waren eher eine Enttäuschung.

Alcatel One Touch Fire E: Bessere Ausstattung als bisherige Firefox-OS-Smartphones

Alcatel OneTouch Fire E

Der Home-Button ist kapazitiv ausgeführt. Der Home-Button ist kapazitiv ausgeführt.
Bild: teltarif.de
Die Mozilla-Foundation entwickelt ihr Firefox OS speziell für schwache Hardware, damit es auf günstigen Smart­phones funktioniert. Das Alcatel One Touch Fire E setzt auf einen Dual-Core-Prozessor, der für ein spürbares Plus an Leistung sorgt (gegenüber älteren und schwächeren Smart­phones mit Firefox OS). 512 MB Arbeits­speicher müssen für das System und Apps ausreichen. Der 4,5-Zoll-Touchscreen zeigt eine Auflösung von 540 mal 960 Pixel an.

Handling: Kurioser SIM- und MicroSD-Schlitten

Das Alcatel One Touch Fire E ist 102 Gramm leicht und misst 129 mal 63,5 mal 8,2 Millimeter. Die Rückseite besteht aus eher rutschigem Plastik und ist nicht abnehmbar. Der Displayrand zum Gehäuse hin ist recht schmal, sodass wir das Firefox-OS-Smartphone mit einer Hand halten und bedienen konnten. Die Höhe des Bildschirms erforderte hingegen hin und wieder ein Umgreifen. Das Smart­phone ist wegen seiner Größe und seinem Gewicht sehr handlich. Die abgerundete Rückseite wirkt robust. Der Verarbeitung unseres Testgeräts ist für die Preisklasse gut.

Der SIM- und MicroSD-Schlitten Der SIM- und MicroSD-Schlitten
Bild: teltarif.de
Das Einlegen von microSD-Karte und SIM-Karte erfolgt über einen gemeinsamen Schlitten. Das hat den Nachteil, dass zum Wechsel der Speicherkarte auch die SIM-Karte kurzzeitig aus dem Smart­phone genommen werden muss.

Firefox OS: Eine Mischung aus iOS und Android

Firefox OS setzt auf vertraute Bedienungskonzepte. Es erinnert mit seinem kapazitiven Home-Button an ein iPhone - die Navigation innerhalb von Apps ähnelt iOS. Mit der Oberfläche sollten auch Smart­phone-Einsteiger schnell zurecht kommen.

Viele Apps liefert das Alcatel One Touch nicht mit. Daher fehlen manche Funktionen, die sonst von Smart­phones bekannt sind. Eine Karten-App war auf unserem Testgerät nicht vorinstalliert, selbiges gilt für einen Messenger oder eine Video-Streaming-App für YouTube oder einen anderen Dienst. Für lokale Mediendateien liegt ein Musik- und ein Video-Player auf dem Homescreen. UKW-Radio ist ebenfalls empfangbar.

Mobile Webseiten als Apps speichern

Das Display des Fire E kann für die Preisklasse überzeugen. Das Display des Fire E kann für die Preisklasse überzeugen.
Bild: teltarif.de
Firefox OS bringt - wenig überraschend - die mobile Ausgabe des Firefox-Browsers mit. Die Be­nutzer­ober­fläche hat mit dem Desktop-Pendant aber wenig Gemeinsamkeiten. Nur einige grafische Elemente erinnern an das Vorbild. Webinhalte stellt Firefox mit der Gecko-Engine. Diese gilt auf Desktop-Systemen als etwas träge, im mobilen Umfeld punktet sie aber mit geringem Speicherverbrauch und recht guter Performance - gerade auf weniger leistungsstarken Smart­phones.

Diese Eigenschaften stellten wir auch auf unserem Testgerät fest. In unserem Alltags-Test schlug sich der Browser wacker. Webseiten als Apps auf den Homescreen zu legen, linderte das vielleicht größte Problem von Firefox OS: Es gab nur wenige native Apps im Marketplace. Dennoch finden über diesen Mechanismus Nachrichten-Seiten oder zum Beispiel teltarif.de den Weg direkt auf den Homescreen. Riefen wir eine solche "Web-App" auf, startete sie nicht mit der vollen Be­nutzer­ober­fläche von Firefox - der Zugriff auf Lesezeichen, die URL oder spezielle Einstellungen war innerhalb einer solchen Anwendung nicht möglich. Dafür erschien die Webseite dann auch im Multitasking-Menü des Systems.

E-Mail-Funktionen - kein Push bei Gmail

Das Fire E seitlich betrachtet Das Fire E seitlich betrachtet
Bild: teltarif.de
Der E-Mail-Client von Firefox OS bringt die wichtigsten Funktionen mit. Zum Betrachten von HTML-Newslettern oder anderen Nachrichten eignete sich der Client ohne weiteres. Unser Gmail-Postfach unterstützte keine Push-Nachrichten. Stattdessen fragte das Smart­phone in einem einstellbaren zeitlichen Intervall die E-Mails ab. Daher kam es beim Empfang der E-Mails zu kurzen Verzögerungen. Die Synchronisierung des Gelesen-Status vom Handy in Richtung Server erfolgte fast sofort.

Mit der virtuellen Tastatur waren wir hingegen nicht ganz zufrieden. In der deutschen Tastatur-Belegung findet sich am rechten Rand unter dem Buchstaben P das Apostroph - immer wieder betätigten wir diese Taste aus Versehen. Warum dieses Tastatur-Layout gewählt wurde, bleibt unklar.

Auf der zweiten Seite lesen Sie, ob der Dual-Core-Prozessor im Alltag ausreicht und wie sich das Fire E gegen die Konkurrenz behauptet.

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