Abo-Modell

Amazon testet Alexa-Skills als Abo

Amazons künstliche Intelligenz in Lautsprechern namens Alexa kann mit Hilfe von Skills funktional erheblich erweitert werden. Genau da setzt ein neues Abo-Modell an, welches von Amazon nun in den USA kostenpflichtig getestet wird.
Von Stefan Kirchner

Amazon Alexa Amazon testet in den USA ein Abo-Modell für Alexa-Skills
Foto/Logo: Amazon, Montage: teltarif.de
Auch wenn Apples Siri den Weg für sprachgesteuerte Assistenten in vernetzten Geräten überhaupt erst geebnet hat, findet der Kampf um die Krone dieser Software-Gattung momentan zwischen dem Google Assistenten und Amazon Alexa statt. Beide Assistenz­systeme sind auf Lautsprechern im smarten Zuhause vorzufinden und begeistern mit einer unkomplizierten Spracheingabe.

Nun will Amazon in Kooperation mit Sony Pictures Television US allerdings eine Neuheit ausprobieren, und das ist ein kostenpflichtiges Abo-Modell für Alexa-Skills. Den Anfang macht das in Amerika sehr populäre Spiel Jeopardy, bei welchem sich Nutzer für einen kleinen Betrag zusätzliche Tipps auf die richtige Lösung kaufen können. Über die Alexa-App lassen sich künftig alle Skill-Abos verwalten, heißt es.

Dem Bericht von TechCrunch zufolge kostet das Abo 1,99 US-Dollar pro Monat und bietet dafür sechs zusätzliche Hinweise zu den zwei kostenfreien Tipps pro Tag. Sollte sich der Testlauf positiv entwickeln, könnte damit prinzipiell eine Abo-Option für Alexa-Skills kommen. Kurzum, Amazon will Entwicklern von Skills die Möglichkeit bieten, Geld mit ihren Mini-Apps für die Alexa-Lautsprecher zu verdienen.

Bezahlen für neue Skill-Funktionen?

Amazon Alexa Amazon testet in den USA ein Abo-Modell für Alexa-Skills
Foto/Logo: Amazon, Montage: teltarif.de
Abschließen lässt sich das Abo direkt über den Echo-Lautsprecher, was die Website Voicebot.ai mit entsprechenden Fotos eines Echo Show belegt. Gegenüber TechCrunch erwähnte Amazon, dass Prime-Mitglieder ebenfalls die Abo-Option zu Gesicht bekommen, aufgrund ihrer Prime-Mitgliedschaft aber nicht bezahlen müssen. Amazon sieht das populäre Spiel somit auch als Möglichkeit an, neue Prime-Kunden locken zu können - neben der Chance, ein solches Angebot überhaupt groß­flächig testen zu können.

Amazon gibt jedoch zu bedenken, dass nicht jedes Skill-Abo in Zukunft von der Prime-Mitgliedschaft gedeckt sein wird. Wie genau sich der Konzern die Aufteilung in zu bezahlende und in Prime-enthaltene Skill-Abos vorstellt, wird zu gegebener Zeit bekannt gegeben. Denkbar wäre zum Beispiel, Abos aus bestimmten Bereichen im Rahmen der Prime-Mitgliedschaft die ersten zwei oder drei Monate zu promoten, bevor das Skill-Abo auch für Prime-Mitglieder kosten­pflichtig wird. Amazon Alexa So sieht das Abo für Jeopardy auf dem Amazon Echo Show aus
Foto: Voicebot.ai
Wie hoch die Verteilung der Einnahmen durch ein Abo innerhalb eines Alexa-Skills ist, wollte der Konzern ebenfalls nicht kommunizieren. Amazon experimentiert noch in dieser Richtung, womit sich Entwickler am ehesten locken lassen, ohne dass Amazon selbst zu wenig an dem Konzept mitverdienen kann.

Ob und wann die Abo-Option auch bei Skills für deutsche Nutzer Einzug hält, ist bisher noch unbekannt.

Lesen Sie in einer weiteren Meldung, warum sich Amazon in den USA wegen eines neuen Dienstes mit großem Misstrauen konfrontiert sieht.

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