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Amazontube: Konkurrent zu YouTube von Amazon geplant

Der Streit zwischen Amazon und Google bezüglich der YouTube-App auf Fire-TV-Geräten und dem Echo Show ist zuletzt eskaliert, aber das könnte Amazon zu einem neuen Dienst angetrieben haben. Soll Amazontube YouTube beerben?
Von Stefan Kirchner

Amazon Nun auch noch User-Videos: Amazon plant angeblich YouTube-Konkurrenten
Foto/Logo: Amazon, Grafik/Montage: teltarif.de
YouTube ist der mit Abstand größte Anbieter von Online-Videos im Netz, die vorwiegend aus von Usern erstellten Inhalten bestehen. Zuletzt hat es sich Eigentümer Google jedoch etwas arg verscherzt mit den Betreibern der großen Kanäle. Genau das scheint nun Amazon auf den Plan zu bringen.

Oder vielmehr sind mögliche Pläne seitens des US-Handelsriesen aufgetaucht, in denen sich Amazon mit dem etwas uninspirierten Namen Amazontube unmissverständlich gegen YouTube aufstellen könnte. Mehr als die Sicherung der Markenrechte für Amazontube und Opentube gibt es derzeit allerdings noch nicht, wie die US-Seite TV Answer Man berichtet.

Trotzdem lässt sich daraus ableiten, dass Amazon anscheinend in direkte Konkurrenz zu YouTube treten will. Auslöser dafür könnte der Streit mit der YouTube-App auf dem Amazon Echo Show sein, welcher zuletzt eine unschöne Wendung genommen hat für YouTube-Nutzer auf den Amazon-Geräten.

Videoplattform für die Echo-Welt

Amazon Nun auch noch User-Videos: Amazon plant angeblich YouTube-Konkurrenten
Foto/Logo: Amazon, Grafik/Montage: teltarif.de
Bis auf die Sicherung der Markenrechte, ist quasi nichts bekannt zu den Plänen von Amazon. Es wird lediglich anhand der Beschreibung im Antrag für das US-Patentamt spekuliert, dass es sich um eine allgemeine Videoplattform für von Nutzer erstellte Inhalte handelt. Unter anderem heißt es, dass "non-downloadable pre-recorded audio, visual and audiovisual works via wireless networks on a variety of topics" zentraler Bestandteil des Dienstes sein sollen. Oder anders ausgedrückt: Das, was YouTube ausmacht.

Weiterhin ist in besagtem Antrag zu lesen, dass der Dienst es Nutzern ermöglicht Inhalte zu teilen, die sich aus "Fotos, Videos, Texten, Daten, Bilder und anderen elektronischen Werken" zusammensetzen. Sollte die Plattform tatsächlich so umgesetzt werden, dann würde das Angebot sogar noch über die Funktion als reine Videoplattform hinausgehen. Es könnte quasi eine allumfassende Plattform für jegliche Art von Inhalten werden, fast schon wie eine Art soziales Netzwerk.

Erste Bemühungen in diese Richtung hat Amazon bereits in den USA in Gang gebracht. Die iPhone-App des Konzerns für US-Nutzer ist um einen Instagram-ähnlichen Foto-Stream namens Spark erweitert worden. In diesem lassen sich Inhalte mit den darauf zu sehenden Produkten taggen und zur jeweiligen Angebotsseite auf Amazon.com verlinken - sozusagen ein Social Network mit Einkaufsfunktion.

Denkt man die Sache etwas weiter, dann würde die Erweiterung von Amazon Spark mit Amazontube einiges an Sinn ergeben. Der Konzern würde das nächste Geschäftsfeld in Angriff nehmen und noch mehr Nutzer in seiner Welt halten können. Trotzdem gilt ein weiterer Videodienst von Amazon alles andere als sicher, auch wenn die Markenrechte bereits im Besitz des Konzerns sind.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, wie Amazon stationär im deutschen Einzelhandel Fuß fassen will.

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