Amazon Fire TV im Vergleich: Smarter Würfel oder TV-Stick?
Fire TV Cube
Bild: Amazon
Wenn Produktmanager Dave Limp in der Amazon-Zentrale in Seattle auf die Bühne tritt, hören und schauen vor allem Tech-Journalisten ziemlich genau hin. Das gilt auch für die teltarif.de-Redaktion, immerhin gab es in diesem Herbst ein regelrechtes Produktfeuerwerk mit neuen Alexa-Gadgets. Die Highlights hatten wir bereits Ende September ausführlich vorgestellt. Etwas untergegangen ist dabei allerdings ein Gadget, welches bereits seit längerer Zeit in den USA verfügbar ist und nun als Update seinen Weg in den deutschen Amazon-Shop gefunden hat. Die Rede ist vom Fire TV Cube in Version 2, welcher ab 10. Oktober offiziell über Amazon.de bestellt werden kann.
Mehr als ein Facelift
Insbesondere für viele Fans des Streamingdienstes Prime Video stellt sich natürlich berechtigterweise die Frage, warum man den smarten Würfel überhaupt kaufen sollte, immerhin verrichtet der Fire TV Stick seinen Dienst doch problemlos und lässt sich obendrein aufgrund seiner Größe auch noch viel praktischer transportieren. Für den einen oder anderen Nutzer kann sich der Umstieg aber durchaus lohnen. Und das liegt vor allem an der starken Hardware und einigen nützlichen Zusatzfeatures. Interessant dürften dabei vor allem die Fernfeld-Sprachsteuerung und der integrierte Lautsprecher sein, welche beim Stick völlig fehlen. Wer die Sprachsteuerung nutzen möchte, muss beim Stick eine Fernbedienung mit Alexa haben. Für deutlich mehr Geschwindigkeit sorgen zudem ein Hexa-Core Prozessor und mit 16 GB doppelt soviel Speicher wie bei den Sticks.
Fire TV Cube
Bild: Amazon
Infrarot-Steuerung
Wer seinen Fernseher über den Fire TV Stick steuern wollte, musste hierzu ausschließlich über HDMI-CEC zurückgreifen. Mit dem Cube wird dies nun deutlich einfacher, denn an Bord ist ein Infrarot-Sensor zur Steuerung, der technisch wie eine gewöhnliche Fernbedienung funktioniert. Einziger Haken: Der Cube muss dafür zwangsweise in Nähe des TV-Infrarot-Empfängers positioniert werden. Das ist zwar in der Regel kein großes Problem, kann jedoch in bestimmten Situationen optisch störend wirken, zumal man den Stick im Gegensatz zum Würfel oftmals gar nicht sieht. Dieser wird schließlich in einen freien HDMI-Platz auf der Rückseite des Fernsehers eingesteckt. Insgesamt wirkt der Cube jedoch im Vergleich zu seinen Vorgängern kompakt. Das gilt insbesondere für den Fire TV der ersten Generation, welcher seinerzeit noch im Design einer Box ausgeliefert wurde. Allerdings gab es damals auch einen Netzwerkanschluss inklusive, hier wird nun ein zusätzlicher Adapter benötigt, welcher jedoch im Lieferumfang enthalten ist.
Kein Klangwunder
Man sollte allerdings nicht unbedingt auf die Idee kommen, den Cube als Ersatz für einen Echo-Lautsprecher anzuschaffen. Zwar unterstützt das Gerät Dolby Atmos, das gilt aber nur für die Ausgabe am TV-Gerät bzw. entsprechend angebundener Hifi-Ausstattung. Der integrierte Lautsprecher taugt eher für die reine Sprachausgabe, als für puren Musikgenuss. Wer hier ein paar Euro mehr ausgeben kann und will, greift besser zum neuen Echo Studio in Verbindung mit einem Fire TV Stick. Dieser soll es dann auch in Sachen Klang mit den Konkurrenten von Sonos und Bose aufnehmen. Wer allerdings ohnehin einen neuen Fernseher braucht, sollte vielleicht einen Blick auf die Fire-TV-Edition von Grundig werfen. Bei den Smart-TVs ist die Amazon-Nutzeroberfläche bereits ab Werk an Bord. Man spart sich hier also den Kauf weiterer Hardware.
Unser Fazit
Es ist wie so oft bei Amazon: Nutzer bekommen Hardwareupgrades und ein paar neue nützliche Funktionen. Wer noch den Stick der ersten Generation im Haus hat, sollte einen Umstieg auf den Cube in Betracht ziehen. Beeilen muss man sich deshalb aber nicht, denn der Preis von 119,99 Euro erscheint mit Blick auf die gebotene Leistung etwas zu hoch angesetzt. Es ist außerdem nahezu sicher, dass Amazon sein Gadget bei speziellen Aktionen im Rahmen des Prime Day oder Cyber Monday mit kräftigen Rabatten unter die potenzielle Kundschaft bringen wird.
Der Küchenofen kennt die Rezepte und bittet nur noch ums Umrühren. Die Freisprecheinrichtung als Finger-Ring oder die Ear-Buds-Kopfhörer sind mit Alexa "verbunden": Mit Alexa ist alles möglich.