Smart-TV-Stick

Amazon Fire TV Stick 4K im Test: Klein, aber oho

Amazon veröffentlicht nun auch einen Fire TV Stick mit 4K-Auflösung. Wir konnten ihn vor dem Marktstart ausführlich testen.
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Für die Verwendung der Sprachsuche muss auf der Fernbedienung die Mikrofontaste gedrückt und gehalten werden. Einerseits ist es so, dass Alexa sich deutlich weiterentwickelt hat und viel mehr versteht als früher. Im Test mussten wir manchmal deutlich sprechen und benötigten zwei Versuche, bis Alexa verstand, was wir wollten. Sehr gut funktioniert hat beispielsweise die Navigation innerhalb eines Films. Wenn wir Alexa sagten "Alexa, springe fünf Minuten", sprang die Wiedergabe innerhalb des Films exakt um fünf Minuten nach vorne.

Andererseits müssen wir konstatieren, dass Amazon beim Fire TV Stick 4K die Alexa-Sprachsuche primär für sich selbst programmiert hat und auch so einsetzt. Sehr gute Ergebnisse liefert Alexa, wenn man auf dem Hauptbildschirm nach einer App oder einem Film sucht. Befindet man sich aber innerhalb einer App, ist es ein Irrtum zu glauben, man könne Alexa für die interne Suche innerhalb einer App verwenden. Das hat in unserem Test fast nie funktioniert.

Trotz Alexa: An vielen Stellen muss die Onscreen-Tastatur ran Trotz Alexa: An vielen Stellen muss die Onscreen-Tastatur ran
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Stattdessen führt Alexa stets eine Suche für das Komplettangebot durch - und wenn eben kein zur Suchanfrage passendes Ergebnis gefunden wurde, wird eben aufs Geradewohl irgend ein Film oder eine Serie empfohlen. Und die interne Suche, beispielsweise in einer textbasierten News-App, darf der Nutzer nach wie vor mit einer Onscreen-Tastatur ausführen.

Eine sehr hohe Intelligenz kann die Alexa-Sprachsuche bereits bei den typischen Amazon-Inhalten vorweisen. In Prime Video fragten wir beispielsweise "Alexa, suche iranische Filme". Alexa lieferte als Ergebnis tatsächlich ausschließlich iranische Filme, beispielsweise von Asghar Farhadi. Vor dem ersten Start erfolgt ein Software-Update Vor dem ersten Start erfolgt ein Software-Update
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Wiedergabequalität bei Filmen und Mediatheken

Interessanterweise konnten wir mit dem Fire TV Stick 4K selbst auf einem Full-HD-Fernseher, der kein 4K unterstützt, eine bessere Bilddarstellung feststellen als bei anderen Streaming-Sticks und Smart-TV-Oberflächen.

Getestet haben wir das beispielsweise mit der ARD-App, die wir auf unserem Samsung-Fernseher in drei Varianten nutzen können: Zunächst über die vorinstallierte Samsung-Oberfläche, dann über einen angeschlossenen Chromecast und über den Fire TV Stick 4K. Auf allen drei Apps schauten wir exakt dieselbe Tagesthemen-Sendung an.

Die schlechteste Bildqualität hatten wir mit der Kombination aus Chromecast (1. Generation) und einem Tablet - hier war das Bild recht stumpf und sogar etwas überbelichtet. Recht natürliche Farben zeigte die Wiedergabe mit der App auf dem Samsung-TV, allerdings war das Bild sichtlich unscharf. Mit Abstand die beste Qualität lieferte der Fire TV Stick 4K - hier war das Bild scharf, aber auch farbtreu.

Bei Filmen und Serien kommt es wie immer darauf an, wie gut die Qualität des Ausgangsmaterials ist. Es gibt bei Prime Video und auch anderen Videodiensten Filme mit einer sehr schlechten Kompressionsrate bzw. einem Ausgangsmaterial in niedriger Auflösung. Da kann auch der Fire TV Stick 4K nicht viel retten. Neuere Filme und Serien, die bereits in 4K oder noch besser aufgenommen oder neu abgetastet wurden, werden sehr detailgetreu wiedergegeben. Homescreen: Werbung und starker Fokus auf Amazon-Inhalte Homescreen: Werbung und starker Fokus auf Amazon-Inhalte
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Fazit: Ausgereiftes Produkt mit kleinen Eitelkeiten

Der Fire TV Stick 4K bietet endlich eine handliche und leicht transportable Möglichkeit, nun auch 4K-Inhalte aus dem Hause Amazon auf den Fernseher zu bringen - der Fire TV von 2017 hat damit keine Berechtigung mehr. Nach wie vor überwiegt ein starker Fokus auf Amazon-eigene Inhalte. Mittlerweile ist das App-Angebot aber so groß, dass praktisch jede wichtige Mediathek und viele wichtige Videodienste zur Verfügung stehen.

Dabei glänzt der Fire TV Stick 4K mit einer sehr guten Bildqualität und einer schnellen Reaktionszeit auf alle Eingaben. Ein echter Bonus bei zukünftigen Editionen wäre noch ein separater Audio-Ausgang für eine Heimkino-Anlage - momentan muss man das Signal noch durch den Fernseher hindurchschleifen. Alexa liefert bei Amazon-Inhalten bereits gute Ergebnisse und dient zuverlässig bei der Video-Steuerung, ein Ersatz für die In-App-Suche alternativer Apps ist sie aber noch nicht.

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