Streaming-Box

Amazon arbeitet an zwei neuen Fire TV Boxen

Der Fire TV und dessen kleinerer Ableger Fire TV Stick gehören zu den erfolgreichsten Streaming-Lösungen auf dem Markt. Nun scheint sich Amazon langsam auf die Vorstellung der Generation 2017 vorzubereiten, wovon es gleich zwei geben wird.
Von Stefan Kirchner

Amazon Fire TV 2017 Dieses Jahr könnte es gleich zwei neue Fire-TV-Boxen geben
Bild: Amazon
Amazon ist vom einfachen Online-Buchhändler zu einem gewaltigen Handels­imperium gewachsen, dass schon länger sehr erfolgreich im Streaming-Markt agiert. Die eigenen Geräte der Fire-Tablet-Reihe und insbesondere der Fire TV sind sehr erfolgreiche Produkte, die vor allem durch das angeschlossene Ökosystem profitieren können. Vor zwei Jahren kam die letzte Set-Top-Box heraus und das will Amazon schon bald ändern.

Genauer gesagt sogar in zweifacher Hinsicht, denn laut AFTVNews.com könnte Amazon noch diesen Herbst gleich zwei neue Fire-TV-Modelle vorstellen. Eines ist dabei im Mittelklasse-Segment einsortiert, während das zweite Modell als neue Flaggschiff-Box positioniert wird.

Eine Box für Preisbewusste

Amazon Fire TV 2017 Dieses Jahr könnte es gleich zwei neue Fire-TV-Boxen geben
Bild: Amazon
Schon länger bekannt ist der Fire TV mit der Amazon-internen Modell­bezeichnung AFTN, bei der es sich um ein drittes Modell für das Fire-TV-Lineup an sich handelt. Es wird weder das neue Top-Modell der Boxen werden, noch den Fire TV Stick ersetzen. Letzterer wird weiterhin als Budget-freundliche Variante für das Amazon-Content-Universum erhalten bleiben für Kunden, die weder 4K- noch HDR-Unterstützung brauchen. Aufgetaucht war dieses Modell schon Anfang des Jahres in Form eines Benchmarks, dessen Leistung sich zwischen dem aktuellen Fire TV Stick und der Fire TV Box der ersten Generation einsortiert.

Den Informationen von AFTVNews.com wird die neue Mittelklasse-Box lediglich über einen HDMI-Ausgang und eine microUSB-Buchse zur Strom­versorgung verfügen. Technisch wird höchst­wahrscheinlich ein Vierkern-Prozessor von MediaTek mit 1,5 GHz Taktfrequenz zum Einsatz kommen, worauf der Grafikchip ARM Mali-MP450 hindeutet. Zusammen mit 2 GB RAM und und 8 GB internem Speicher ist der neue Mittelklasse-Fire-TV auf Augenhöhe zur ersten Generation der Set-Top-Box.

Eine Box für alles

Wirklich spannend wird es bei der Premium-Variante mit der internen Bezeichnung AFTA der kommenden Fire-TV-Generation. Diese soll den Gerüchten zufolge eine Mischung aus klassischem Fire TV, Amazon Echo und einem Logitech Harmony Hub werden. Letzteres ist dadurch begründet, dass laut AFTVNews.com eine Art IR-Emitter integriert ist, womit sich ein breites Spektrum an Heim-Elektronik über den Fire TV selbst steuern lässt. Grund dafür ist die Unterstützung des HDMI-CEC-Standards, den allerdings nicht jeder Fernseher mit HDMI-Eingang auch unterstützt - und falls doch, sehr oft nur mit eingeschränktem Funktionsumfang.

Eine weitere Neuerung ist die Form der Set-Top-Box an sich: Sie ist würfel­förmig und besitzt die für den Echo typischen Bedien­tasten nebst blau-orangen LED-Ring als optisches Feedback für das Zuhören bei Sprach­befehlen. Das heißt, dass der neue Fire TV an der Spitze des Lineups sich bequem per Sprache steuern lässt wie ein Echo, selbst wenn der Fernseher gerade aus ist. Lustiger­weise gehört die bekannte Fern­bedienung mit separater Taste zur Sprach­eingabe weiterhin zum Lieferumfang der Box.

Ansonsten ist zur technischen Ausstattung bisher so gut wie nichts bekannt. Anzunehmen ist jedoch, dass der neue Oberklasse-Fire-TV mehr Anschlüsse bietet als das Mittelklasse-Modell, wie LAN-Buchse, optischer Audio-Eingang, eine zusätzliche USB-Buchse für Zubehör und höchst­wahrscheinlich auch einen microSD-Speicherkarten-Slot.

Preiswert oder teuer

Angesichts der Neuausrichtung der Set-Top-Boxen wird Amazon vermutlich auch eine kleine Anpassung der Preise vornehmen. So wird davon ausgegangen, dass der kleinere Fire TV zwischen 60 und 80 US-Dollar kosten könnte, was umgerechnet nach derzeitigem Wechsel­kurs etwa zwischen 50 und 70 Euro bedeuten könnte. Dessen Vorstellung wird noch für diesen Monat erwartet, der Verkaufsbeginn für den kommenden Monat.

Wer jedoch mehr Leistung will, beispielsweise für Spiele und dergleichen, der muss nicht nur mehr Geld investieren, sondern sich womöglich auch noch etwas länger gedulden. Preislich wird der bessere neue Fire TV weit jenseits der 100 Euro vermutet, da eben die Technik des 60 Euro teuren Echo Dot mit integriert wird. Nur könnte dessen Vorstellung sich durchaus bis ins kommende Jahr verzögern, heißt es. In jedem Fall wird Amazon versuchen, das umsatzstarke Weihnachts­geschäft mit den neuen Modellen zu erreichen.

In einem weiteren Artikel lesen Sie, welche Geräte Ihren Fernseher zum Smart TV machen.

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