Amazon Go

Supermarkt der Zukunft scheitert an der Technik

Die Eröffnung von Amazon Go, dem automatischen Supermarkt der Zukunft, verzögert sich wegen technischer Probleme: Die Erfassung der Kunden ist nicht so einfach wie gedacht.
Von Marie-Anne Winter mit Material von dpa

Amazon Go, der Supermarkt der Zukunft, eröffnet später, weil die Technik streikt Amazon Go, der Supermarkt der Zukunft, eröffnet später, weil die Technik streikt
Bild: Amazon
Die Eröffnung von Amazons Go, dem Supermarkt der Zukunft, der ohne Kassierer auskommen soll, verzögert sich laut einem Zeitungsbericht wegen Problemen mit der Technik. Das Geschäft in der Amazon-Heimatstadt Seattle soll mit Hilfe von Kameras und Sensoren selbst erkennen, welche Waren die Kunden mitnehmen, wie das Wall Street Journal berichtete. Amazon Go, der Supermarkt der Zukunft, eröffnet später, weil die Technik streikt Amazon Go, der Supermarkt der Zukunft, eröffnet später, weil die Technik streikt
Bild: Amazon
Doch im Moment funktioniere das nur mit bis zu 20 Leuten im Geschäft oder wenn sich die Menschen langsam bewegen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Die ursprünglich für Ende des Monats geplante Eröffnung verzögere sich deshalb um unbestimmte Zeit.

Amazon hatte beim Start erster Tests mit Mitarbeitern im Dezember lediglich angekündigt, dass der Laden Anfang 2017 öffnen solle. Auch der Finanzdienst Bloomberg berichtete bereits, dass die Technologie schwächele, wenn viele Leute in dem Geschäft seien.

Amazons Projekt eines Supermarkts, der am Ende von nur drei Mitarbeitern betrieben werden soll, hatte für großes Aufsehen gesorgt. Am Anfang dürften in dem Laden aber deutlich mehr Beschäftigte nötig sein, um die Technik zu überwachen. Eigentlich war das ja umgekehrt gedacht: Die Technik soll die Kunden überwachen und sich merken, welche Waren sie in ihre Einkaufskörbe legen, damit dann die korrekten Preise auf dem Amazon-Konto abgerechnet werden. Doch das ist offenbar schwieriger als erwartet.

Expansion in die Offline-Welt

Der weltgrößte Online-Händler stößt aber auch sonst immer weiter in den stationären Handel vor, zumindest in den USA. So gibt es bisher fünf Buchläden, fünf weitere sind geplant. Mit den eigenen Buchläden wolle Amazon die Vorteile des Online-Einkaufs und des stationären Handels verbinden, hatte der Versandhändler angekündigt, nachdem er den etablierten Buchhändlern mit seinem Online-Angebot ganz schön zugesetzt hat: So schloss der Branchenriese Barnes & Noble seinen großen Standort in Seattles University Village, wo Amazon jetzt seinen Laden hat, bereits im Jahr 2011.

Auch in New York hat Amazon eine Art Flagship Store in Manhattan eröffnet, der wie die Flagship Stores von Apple oder Microsoft vor allem dem Marketing dient und den Kunden die jeweiligen Produkte des Unternehmens näher bringen soll. Hier können die Kunden beispielsweise den interaktiven Lautsprecher Amazon Echo oder die E-Book-Reader der Kindle-Serie ausprobieren oder auch im Internet bestellte Ware abholen.

Umgekehrt bietet Amazon auch Dienste an, die eine schnellere Lieferung nach Hause versprechen, mit Prime Now können sich Kunden in einigen Ballungsgebieten Bestellungen innerhalb einer Stunde liefern lassen. Welche Erfahrungen wir mit Prime Now bereits gesammelt haben, fassen wir in einer weiteren Meldung zusammen.

Mehr zum Thema Amazon