Versandhandel

Amazon erhöht Lieferkosten

Wer kein Prime-Abo hat, muss bei Amazon ab sofort mehr für den Versand bezahlen. Bis zu 13,99 Euro soll eine Lieferung kosten - vor allem, wenn es schnell gehen soll.
Von Thorsten Neuhetzki

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft: Amazon erhöht die Lierferkosten Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft: Amazon erhöht die Lierferkosten
Foto: dpa
Erst vor wenigen Wochen hat Amazon die Preise für sein Prime-Abo erhöht - es kostet künftig 69 Euro pro Jahr. Wie jetzt bekannt wurde, müssen ab sofort auch alle Amazon-Kunden, die kein Prime-Abo haben, mehr zahlen, wenn sie eine Bestellung bei dem Versandriesen aufgeben. Die gute Nachricht vorweg: Liegt der Warenwert über 29 Euro oder bestellt der Kunde Bücher, so bleibt die Bestellung ohne Versandkostenzuschlag. Für (fast) alle anderen gilt es, tiefer in die Tasche zu greifen - besonders dann, wenn die Lieferung schnell da sein soll. Zuerst berichteten die Kollegen von mobiflip über diese Preiserhöhung.

Der Prime-Versand ist auch für Kunden ohne Prime-Abo möglich. Pro Bestellung mussten die Kunden bislang 6 Euro zahlen, um einmalig in den Genuss des schnelleren Versands zu kommen. Jetzt liegen die Kosten hierfür bei 7,99 Euro. Zudem können Nicht-Prime-Kunden sich auch die Express-Dienste Morning-Express, bei dem bis 12 Uhr morgens zugestellt wird, sowie den Same-Day-Service buchen. Auch hier steigen die Kosten. Bislang galt hier ein Aufpreis von 9,99 Euro pro Lieferung. Jetzt verlangt Amazon für die Dienste, deren Verfügbarkeit sich nach Lieferadresse und Verfügbarkeit in den Amazon-Lagern sowie die Uhrzeit der Bestellung richtet, einen Aufschlag von 13,99 Euro.

Für Prime-Kunden gilt, dass der Premium-Versand kostenlos bleibt. Auch die Zustellung am gleichen Abend bleibt kostenlos, sofern der Warenwert über 20 Euro liegt. Für den Morning-Express zahlen auch Prime-Kunden weiterhin 5 Euro - allerdings pro Artikel, nicht pro Lieferung.

Beim Standardversand wird nach Produktkategorie unterschieden

Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft: Amazon erhöht die Lierferkosten Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft: Amazon erhöht die Lierferkosten
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Die häufigste Versandart für Nicht-Prime-Kunden dürfte allerdings der Standardversand sein, der einige Tage dauern kann. Diese Bestellungen sind weder bei der Auslieferung noch beim Paketdienstleister priorisiert. Wie erwähnt, bleiben Bestellungen über 29 Euro kostenlos. Liegt der Warenwert drunter, so kostet das Paket für Nicht-Prime-Kunden weiterhin 3 Euro, wenn er Medien wie Software, Games oder Konsolen oder aber Drogerie-Artikel und Lebensmittel, Amazon-Artikel oder Mode und Sportbekleidung bestellt. Alle anderen Lieferungen werden geringfügig teurer und kosten künftig 3,99 Euro, liegt der Warenwert unter 29 Euro.

Durch die höheren Versandkosten könnte der ein oder andere Gelegenheitskunde sich überlegen, sich doch für das Prime-Abo zu entscheiden - trotz höherer Kosten. Bei 69 Euro im Jahr rechnet sich dieses bei fünf eiligen Bestellungen, die am gleichen Abend da sein sollen - sonstige Preisvorteile bei weiteren Bestellungen nicht eingerechnet. Die Redakteure in unserer Redaktion sehen die Prime-Preiserhöhung kontrovers: Der eine Kollege sieht darin Mehrkosten für nicht benötigte Leistungen, der andere sieht in Prime einen realistischen Preis.

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