Betrug

Florierender Betrug über den Amazon Marketplace

Der Marketplace von Amazon ist für Betrüger nach wie vor ein profitables Pflaster. Die Anzahl an Fake-Angeboten scheint enorm zu sein.
Von Paul Miot-Paschke

Bereits Ende 2016 berichteten wir über Fake-Shops beim Amazon Marketplace und wie Sie einen solchen Shop erkennen. Amazon scheint Probleme mit Betrügereien über den Marketplace auch 2017 bislang nicht in den Griff bekommen zu haben, wie heise berichtet. Das Online-Magazin nimmt Bezug auf einen Leser, der dem Amazon-Kundenservice innerhalb von drei Wochen nach eigenen Angaben nicht weniger als 200 gekaperte Verkäufer-Konten meldete. Einige Händler wurden von heise gezielt kontaktiert und bestätigten die unerlaubte "Shop-Übernahme".

Phishing-Mails führen zu Zugangsdaten

Die Strategie der Betrüger ist simpel und doch anscheinend sehr wirkungsvoll. Normalerweise gelangen sie heise zufolge über gut gemachte Phishing-Mails an die Zugangsdaten von etablierten Händlern. Anschließend würden sie in deren Namen Tausende Lock-Angebote hochladen, die unbedarfte Käufer zu Zahlungen abseits der Amazon-Plattform verleiten sollen. Der heise-Leser berichtet, dass die Betrüger unterschiedlich viele Artikel hochladen würden. Manchmal seien es 60 000, manchmal 120 000 und manchmal über 200 000. Die Lockangebote kämen dabei auf einen Durchschnittspreis von rund 500 Euro, der durchschnittliche Gesamtwert der Angebote pro gekaperten Shop würde bei 40 Millionen Euro liegen. Amazon hat die 200 gemeldeten Shops laut heise alle von der Plattform genommen, die meisten binnen weniger Stunden. Das Problem: Danach seien stets neue Shops von den Betrügern übernommen worden.

Masche bislang nicht gestoppt

Wie heise weiter berichtet, würden die Betrüger von Polizei und Staatsanwaltschaft seit längerem verfolgt. Im Rahmen einer großangelegten Durchsuchungsaktion Mitte November in Rumänien sei es auch um den Betrug auf Amazons Marketplace gegangen. Damals seien 74 Verdächtige festgenommen worden. Allerdings sei die Masche dadurch nicht gestoppt worden.

Amazon rät dazu, Bezahlungen niemals außerhalb der Amazon-Website zu veranlassen.

Mehr zum Thema Online-Shopping