Themenspezial: Verbraucher & Service Umfrage

Amazon: Suchmaschine, Preisvergleiche & Lieferung

Amazon hat nicht nur das Einkaufsverhalten der Deutschen stark verändert. Der Anbieter dient als Suchmaschine, wird für Preis­vergleiche genutzt und hat die Lieferung revolutioniert.
Von Marleen Frontzeck-Hornke mit Material von dpa

Amazon hat das Einkaufsverhalten der Deutschen verändert Amazon hat das Einkaufsverhalten der Deutschen verändert
Bild: dpa
Der Internetriese Amazon hat das Einkaufs­verhalten der Deutschen nachhaltig verändert. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Unternehmens­beratung PwC hervor. Rund 25 000 Onlinekäufer in 29 Ländern wurden befragt. In Deutschland wurden die Antworten von 1004 Internet­nutzern ausgewertet, die nach Alter, Geschlecht und Berufsgruppen repräsentativ für die deutschen Internet­nutzer waren.

Demnach kaufen rund 90 Prozent der deutschen Online-Shopper inzwischen beim Marktführer ein. Gut ein Drittel der Befragten gab an, durch den Einkauf bei Amazon seltener im stationären Handel Geld auszugeben.

Die Deutschen gehören damit weltweit zu den besten Kunden von Amazon. Nur in Japan, Großbritannien, Italien und den USA ist der PwC-STudie "Total Retail 2017" zufolge der Anteil der Amazon-Kunden unter den Online-Shoppern noch größer.

Amazon als Suchmaschine für Produkte

Amazon hat das Einkaufsverhalten der Deutschen verändert Amazon hat das Einkaufsverhalten der Deutschen verändert
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Dabei dient die Internetseite des US-Riesen vielen Konsumenten längst nicht mehr nur zum Einkaufen. Knapp die Hälfte der deutschen Online-Shopper nutzt die Website nach eigener Aussage inzwischen auch als Suchmaschine für Produkte und für Preisvergleiche. Die Nutzung von Amazon sei für diese Gruppe ein fester Bestandteil des Kaufprozesses geworden, heißt es in der Untersuchung. Produkte und Preise von Wettbewerbern würde stets mit dem Angebot und dem Preisniveau von Amazon verglichen.

Der Erfolg des US-Giganten hat spürbare Konsequenzen für die Konkurrenten in den Einkaufsstraßen und im Internet. Gut ein Drittel der befragten Amazon-Kunden (34 Prozent) gab an, mittlerweile seltener bei stationären Händlern einzukaufen. Jeder Vierte berichtete, seltener bei anderen Online-Händlern auf den Bestell-Button zu drücken.

Neue Standards bei Liefer­geschwindigkeit

Besonders die stationären Händler stehen nach Einschätzung des PwC-Handelsexperten Gerd Bovensiepen vor großen Heraus­forderungen. Denn die Digitalisierung habe nicht nur die Art und Weise revolutioniert, wie Konsumenten Produkte und Dienst­leistungen kaufen. Amazon und Co. hätten auch neue Standards bei Liefer­geschwindigkeit, Produktauswahl und -erlebnis gesetzt. So haben Prime-Kunden unter anderem den Vorteil, von einer schnelleren Lieferung oder gar einer kostenlosen "Same-Day"-Lieferung Gebrauch zu machen. Allerdings kostet der Service Prime-Kunden auch 69 Euro pro Jahr oder 8,99 Euro pro Monat.

Mit der Eröffnung von Buchläden und dem Kauf der US-Supermarkt­kette Whole Foods dringe der Internetgigant jetzt auch in das bisherige Kerngeschäft des klassischen Handels vor. "Noch haben die Händler mit stationärem Ursprung einen Vorteil in der Offline-Welt, doch Amazon wird - nicht zuletzt dank seiner Unmengen an Kundendaten - so rasant aufholen wie wohl kein Unternehmen je zuvor", warnte Bovensiepen.

Außerdem will Amazon seinen Kunden den Bestell­vorgang so einfach wie möglich machen. Speziell dafür hat das Unternehmen zum Beispiel den Amazon-Dash-Button entwickelt. Über diesen wird eine Bestellung für ein bestimmtes Produkt einfach durch Drücken des Buttons ausgelöst. Amazon baut sein Dash-Button-Angebot stetig aus.

In einer weiteren Meldung erfahren Sie mehr zu der Auswahl an Dash Button von Amazon.

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