Teuer

Amazon Prime teurer: Mehrkosten für nicht benötigte Leistungen

Amazon erhöht zum zweiten Mal innerhalb von relativ kurzer Zeit die Preise für eine Prime-Mitgliedschaft. Dabei bekommen viele Kunden Leistungen im Prime-Paket, die sie gar nicht brauchen.
Ein Kommentar von

Amazon verprellt Prime-Kunden der ersten Stunde Amazon verprellt Prime-Kunden der ersten Stunde
Foto: teltarif.de
Vor einigen Tagen hat Amazon für deutsche Kunden eine Preiserhöhung für sein Prime-Angebot verkündet. Kollege Daniel Rottinger hat die Preisanpassung auf 69 Euro in einem Kommentar verteidigt. Ich bin dagegen von der neuen Jahresgebühr nicht ganz so begeistert und hatte mich bereits zum Zeitpunkt der Erhöhung von 29 auf 49 Euro von Amazon Prime verabschiedet.

Prime-Kunde war ich gerne, da ich so recht kostengünstig eine schnellere Lieferung der bei Amazon bestellten waren garantiert bekam, ohne hierfür bei jeder einzelnen Sendung einen Aufpreis zahlen zu müssen. Je nachdem, wie viel man beim Versandhändler bestellt hat, rechnete sich die Jahresgebühr von 29 Euro in jedem Fall.

Schon die Preiserhöhung auf 49 Euro war für Altkunden hart

Amazon verprellt Prime-Kunden der ersten Stunde Amazon verprellt Prime-Kunden der ersten Stunde
Foto: teltarif.de
Schon mit der Preiserhöhung auf 49 Euro war Amazon Prime aber nicht mehr wirklich auf seine ursprüngliche Zielgruppe zugeschnitten. Stattdessen packte der Konzern zusätzliche Inklusivleistungen ins Prime-Paket. Auch mit der nun angekündigten Preiserhöhung auf 69 Euro gehen zweifellos verbesserte Inklusivleistungen einher. Für Kunden, die diese Dienste nutzen, ist das Angebot sicher nicht schlecht. Amazon lässt aber ein Angebot für Interessenten vermissen, die weder einen Filme- und Serien-, noch einen Musik-Streamingdienst brauchen.

Für mich als Kunden, der die bisherigen Streaming-Angebote weder braucht, noch nutzt, und dem auch Dienste wie PrimeNow dank Wohnsitz fernab einer Großstadt, in der der Service verfügbar ist, nichts nutzen, hat sich Amazon aber deutlich verschlechtert. So werden selbst Prime-Lieferungen mittlerweile nicht mehr generell mit DHL, sondern teilweise auch mit Hermes durchgeführt - mit einem Paketdienst also, bei dem es für den Kunden nur sehr schlecht kalkulierbar ist, wann die Zustellung erfolgt.

Rechnungsstellung ungenügend

Nach wie vor fehlt mir auch die früher obligatorische Papierrechnung oder zumindest eine automatisch verschickte PDF-Rechnung. Stattdessen muss ich selbst daran denken, dass im Kundenkonto noch eine Rechnung auf ihren Download wartet. Telefongesellschaften wie die Deutsche Telekom oder Vodafone schaffen es ja auch, elektronische Rechnungen per E-Mail zu versenden. Warum nicht auch Amazon?

Gespannt bin ich nun, wie Amazon die Liveübertragungen von den Spielen der 1. und 2. Fußball-Bundesliga in seinen Musik-Streamingdienst integriert. Das wäre wirklich ein Prime-Inhalt, der auch mich interessieren würde. Aber nur dafür 69 Euro im Jahr? Das ist des Guten dann doch zu viel. Ich werde Amazon Prime demnach wohl weiterhin fernbleiben, obwohl ich früher ein wirklich zufriedener Kunde war. Schade, dass der Anbieter kein "Prime Classic", beispielsweise nur für günstigeren Versand, anbietet.

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