Aus für Dateimanager: Android 11 mit neuen Restriktionen
Neue Restriktionen unter Android 11
Grafik: Google/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Apple wird oft vorgeworfen, die eigenen Betriebssysteme zu sehr nach außen abzuschotten, während Google für sein offenes Android-Ökosystem gelobt wird. Mittlerweile hat Apple einige seiner Restriktionen aus vergangenen Zeiten gelockert, während Google bei Android verstärkt auf höhere Sicherheit setzt. Das ist allerdings gleichbedeutend damit, dass das Betriebssystem nicht mehr ganz so offen wie bisher ist.
Schon für Android 10 hatte Google umfangreiche Beschränkungen beim Zugriff auf das Dateisystem geplant. Nachdem vor allem Entwickler gegen diese Einschränkungen protestierten, wurde die Einführung des Scoped Storage genannten Features zurückgestellt. Dabei soll es möglicherweise auch zu Anpassungen gegenüber den ursprünglichen Plänen kommen, wie der Google Watch Blog berichtet. Weitere Details sind aber noch nicht bekannt.
Wie es weiter heißt, geht es Google vor allem darum, die Daten der Nutzer besser zu schützen. Derzeit habe jede App die Möglichkeit, den Zugriff auf den Speicher des Smartphones anzufordern. Je nach Anwendung ist das auch zwingend erforderlich, da das Tool ansonsten nicht funktionieren würde. Allerdings bedeutet die Freigabe auch, dass das jeweilige Programm auf nahezu alle Daten zugreifen kann.
So sollen die Änderungen aussehen
Neue Restriktionen unter Android 11
Grafik: Google/teltarif.de, Montage: teltarif.de
Künftig sollen die Apps nur noch auf Fotos, Videos und Audio-Dateien sowie auf ein Sandbox-Verzeichnis zugreifen können, das jede Anwendung individuell bekommen kann. Einen weitergehenden Dateizugriff soll es nur noch auf Antrag geben, den die App-Entwickler bei Google einreichen und begründen müssen. Lehnt der Plattformbetreiber den Antrag ab, so bleibt es bei den Einschränkungen, die beispielsweise auch das Aus für Dateimanager bedeuten könnten.
Die Einführung des Scoped Storage ist dem Bericht zufolge so gut wie sicher. So habe Google die Entwickler bereits dazu aufgefordert, sich auf diese bevorstehenden Änderungen vorzubereiten und ihre Programme entsprechend anzupassen. Allerdings bedeutet die Einschränkung auch für die Nutzer selbst, dass viele selbstverständliche Schritte wie das Kopieren und Verschieben von Dateien vom Computer zum Smartphone oder von einem Verzeichnis in einen anderen Ordner nicht mehr möglich sein werden.
Im Frühjahr 2020 ist mit der ersten Entwickler-Betaversion von Android 11 zu rechnen. Im Spätsommer kommenden Jahres wird das Betriebssystem voraussichtlich veröffentlicht. Danach wird es noch einige Monate dauern, bis das Update auf den Smartphones der Nutzer ankommt. In einer weiteren Meldung haben wir über aktuelle Android-Updates für weitere Handys berichtet - freilich aber auf die Version 10 des Betriebssystems.