Android Auto: Telefon, Navi, Messaging und Multimedia
Eine der Kernfunktionen von Android Auto ist die Integration von Google Maps für die Navigation. Das klappte im Test gut. Die Features sind ähnlich wie von der Maps-App auf einem Android-Smartphone auch ohne die für die Nutzung im Fahrzeug optimierte Darstellung gewohnt. Auch die aktuelle Verkehrslage wird bei der Routenberechnung berücksichtigt.
Navigation mit Google Maps
Foto: teltarif.de
Die Integration von Google Maps inklusive der Navigation ist allerdings auch ein Nachteil von Android Auto, denn die Nutzer sind auf genau diese Anwendung festgelegt. Google lässt für die Android-Benutzeroberfläche, die für den Einsatz im Kraftfahrzeug optimiert ist, keine anderen Navi-Apps zu. Wer lieber TomTom, Navigon oder eine andere Anwendung einsetzen würde, hat dazu über Android Auto keine Chance.
Defizite im Telefon-Menü
Das Auto-Menü bietet darüber hinaus Zugriff auf die Telefonschnittstelle des Smartphones. Darüber lassen sich Anrufe führen und empfangen. Die jeweils letzten Verbindungen sind auf einen Blick zu sehen, sobald das Telefon-Menü geöffnet wird. Dazu sind "auf einen Klick" die Mailbox und die entgangenen Anrufe ersichtlich und nicht zuletzt hat der Nutzer Zugriff auf das Tastenfeld, um manuell eine Rufnummer zu wählen.
Dem Telefon-Menü fehlt allerdings der Zugriff auf das gesamte auf dem Handy gespeicherte Adressbuch. Per Sprachsteuerung lassen sich Gespräche zu allen gespeicherten Rufnummern führen. Kompliziert wird es aber, wenn zu einem Kontakt gleich mehrere Telefonnummern gespeichert wurden. Wer merkt sich schon, welche Nummer mit welchem Begriff verknüpft wurde, sodass man den richtigen Anschluss auswählt.
Google sollte die Telefonfunktion nachbessern und zumindest nach Auswahl des Gesprächspartners auf dem Display die zur Verfügung stehenden Rufnummern anzeigen. Der Anwender könnte durch einen Klick auf den Touchscreen oder einen erneuten Sprachbefehl den Anschluss auswählen, der schlussendlich angerufen werden soll.
Messaging über WhatsApp und Telegram
Die Telefonschnittstelle bei Android Auto
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Ein ähnliches Problem gibt es auch bei der mit Android Auto ebenfalls möglichen sprachgesteuerten Messenger-Nutzung. "Sende eine WhatsApp-Nachricht an XY" funktioniert, sofort, wenn zu XY nur eine Handynummer gespeichert ist. Wurden im Telefonbuch aber mehrere bei WhatsApp registrierte Rufnummern hinterlegt, so liest einem der Google Assistant diese vor und der Nutzer müsste die Nummern, an die die Mitteilung gesendet werden soll, wiederholen.
Wohl kaum jemand kennt diese mit Länderprefix und Vorwahl zwölfstellige Zahlenkombination auswendig. Im Endeffekt scheitert der Versand der Chat-Botschaft. Auch hier wäre eine grafische Darstellung auf dem Display mit Auswahlmöglichkeit über den Touchscreen die elegantere Lösung. Workaround: Für XY gleich mehrere Datensätze anlegen, die sich eindeutig unterscheiden lassen - etwa XY Handy, XY Zweitnummer usw.
Abseits dessen funktioniert der Chat beispielsweise mit WhatsApp und Telegram über Android Auto problemlos - und ohne die Hand vom Lenkrad zu nehmen. Nachrichten lassen sich vorlesen und direkt per Sprachbefehl beantworten. Dabei zeigte sich in Langzeittest, dass der Google Assistant selbst schwierige Begriffe fast immer korrekt erkennt. Zur Sicherheit wird die Nachricht vor dem Absenden noch einmal vorgelesen, sodass der Nutzer zwischen "Senden" und "Ändern" wählen kann.
Auf der dritten und letzten Seite berichten wir über unsere Erfahrungen mit Internetradio und Musik-Streaming mit Android Auto.