Nougat vor Marshmallow: Google und die Fragmentierung
Android Nougat zieht hauchdünn an Android Marshmallow vorbei.
Grafik: Google, Montage: teltarif.de
Android 7.x Nougat breitet sich mehr und mehr aus. Rund 18 Monate nach Veröffentlichung ist das Betriebssystem auf rund 28,5 Prozent aller Android-Geräte installiert. Das geht aus Googles monatlicher Statistik hervor, welche die Zugriffe auf den Google Play Store berücksichtigt. Damit zieht Version 7 erstmals am bisherigen Platzhirsch Android 6.0 Marshmallow mit seinen 28,1 Prozent vorbei.
Auf dem dritten Platz landet das mittlerweile drei Jahre und drei Monate alte Android 5.x Lollipop. Auch die aktuellste Androidversion 8.x Oreo konnte zulegen, hat mit 1,1 Prozent Verbreitung bislang aber keinen großen Anteil. Sie läuft bislang erst auf Googles eigenen Geräten wie dem Pixel (XL) sowie Pixel 2 (XL), dem OnePlus 5, sowie einigen Sony- und Nokia-Modellen. Die restlichen Hersteller wie HTC, LG, Huawei und Honor haben zwar auch schon erste Top-Modelle versorgt, hängen aber dennoch Google deutlich hinterher. Am schlechtesten schneidet im Bezug auf zeitnahe Updates Samsung ab: Für das Galaxy S8 (Plus) und das Galaxy Note 8 gibt es noch kein Oreo-Update.
Alte Android-Versionen sterben langsam aus
So sieht die statistische Verteilung der Androidversionen als Grafik aus.
Grafik: Google, Montage: teltarif.de
Am meisten verloren hat Android 4.x Jelly Bean, dessen drei Varianten Android 4.1, Android 4.2 und Android 4.3 zusammen etwa 0,6 Prozent verloren. Ebenfalls nachgelassen hat Android 6.0 Marshmallow selbst mit 0,5 Prozent weniger als noch vor einem Monat.
Weitere Android-Versionen werden von Google nicht mehr genannt, da sie entweder ohnehin nicht mehr unterstützt werden oder statistisch gesehen unterhalb von 0,1 Prozent liegen. Zu berücksichtigen ist zudem, dass Google in seiner Statistik nur diejenigen Geräte berücksichtigt, die im Zeitraum von sieben Tagen mindestens einmal auf den Google Play Store zugegriffen haben.
Besserung in Sicht - oder?
Android Nougat zieht hauchdünn an Android Marshmallow vorbei.
Grafik: Google, Montage: teltarif.de
Das Problem mit der Fragmentierung ist schon seit jeher die große Achillesverse der Android-Plattform. Mit diversen Maßnahmen versucht Google hin und wieder die Situation zu verbessern, zum Beispiel mit einem frühzeitigen Zugriff auf den finalen Quellcode der jeweils neusten Androidversion für die OEM-Partner oder die Unterstützung, das Zertifizierungsverfahren für offizielle Updates zu beschleunigen.
Was Google mit Android 8.0 Oreo eingeführt hat, soll mit dem kommenden Android 9.0 P noch weiter ausgebaut werden: Project Treble. Damit soll das eigentliche Betriebssystem weitestgehend von den diversen Hersteller-Oberflächen und anderen OEM-Anpassungen abgekapselt werden, sodass in der Theorie Google selbst Android-Updates verteilen kann - zeitnah und vor allem unabhängig vom eigentlichen Smartphone-Hersteller. Soweit zumindest die Theorie und Interpretation der Funktion, an welcher Google nach wie vor arbeitet.
Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Geräte ein Update auf Android 8.0 Oreo erhalten und welche das Update bereits erhalten haben.