Trotz Krise: 2. DAB+-Bundemux soll weiter im Herbst starten
Der zweite DAB+-Bundesmux soll immer noch im Herbst starten
Screenshot: Michael Fuhr, Foto: Antenne Deutschland
Absagen, Verschiebungen, erste Insolvenzen: Die Corona-Krise sorgt in diesen Tagen mehr für schlechte Schlagzeilen in der Welt der elektronischen Medien. In Branchenkreisen hat sich auch so mancher gefragt, ob der für Herbst geplante zweite nationale DAB+-Multiplex überhaupt an den Start gehen kann. Immerhin sind hierfür erhebliche technische Arbeiten an den Sendeanlagen sowie der Aufbau von Playout und Studios erforderlich. Und: Es ist fraglich, wie viele Unternehmen angesichts der Krise überhaupt in das Mediengeschäft investieren wollen.
Sendezentrum in München oder Berlin
Der zweite DAB+-Bundesmux soll immer noch im Herbst starten
Screenshot: Michael Fuhr, Foto: Antenne Deutschland
Antenne Deutschland, das Betreiberkonsortium des ersten rein privaten, nationalen DAB+ Multiplexes, versprüht zumindest Optimismus - noch. Aktuell würden die Ausrüster für die Technik der Sendezentrale ausgewählt. Die Entscheidung für den Standort des Sendezentrums falle zwischen München und Berlin, hieß es.
"Trotz Corona-Pandemie liegen wir im Zeitplan", erklären Arnold Stender und Willi Schreiner, Geschäftsführer der Antenne Deutschland. "Sollte die Internationale Funkausstellung stattfinden können, werden wir zur Funkausstellung unser neues digitales Radioangebot mit vielen, attraktiven Formaten starten".
Das noch vor Beginn der Corona-Krise gestartete Verfahren zur Interessenbekundung verlaufe erfolgversprechend, betonen beide Geschäftsführer. Neben dem Netzaufbau konzentriere man sich aktuell auf das Sendezentrum. "In der Endauswahl um den bestmöglichen Standort sind noch Objekte in München und Berlin. Parallel dazu wählen wir aktuell die Ausrüster für eine der modernsten zukünftigen Sendezentralen in Deutschland aus", so Stender und Schreiner.
Die Antenne Deutschland GmbH & Co KG ist ein Konsortium der Absolut Digital GmbH & Co. KG und der Media Broadcast GmbH. Das Unternehmen hatte im Rahmen der Ausschreibung des Plattformbetriebes für die erste und letzte private, nationale DAB+-Plattform den Zuschlag der Landesmedienanstalten für die Veranstaltung und Verbreitung von nationalen Radioprogrammen erhalten. Nach Beilegung des langen Rechtsstreits eines konkurrierenden Bewerberkonsortiums mit der federführenden Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) kann das Unternehmen nun rein faktisch an den Start gehen.