Unlautere Geschäfte?

Regulierungsbehörde durch­leuchtet Apple-Büros in Seoul

In Südkorea wird aktuell das iPhone X eingeführt, doch Apple ist im Clinch mit der dortigen Regu­lierungs­be­hörde FTC. Der Hersteller soll unfaire Verträge mit den Netzbetreibern haben.
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Die FTC hat Apples Büros in Seoul durchsucht Die FTC hat Apples Büros in Seoul durchsucht
Logos: Apple / FTC
Kurz vor dem heutigen Marktstart des iPhone X in Südkorea führte die dort heimische Regulierungsbehörde Fair Trade Commission (FTC) eine Untersuchung in den ansässigen Apple-Büros durch. Das in Seoul befindliche Quartier des kalifornischen Herstellers bekam spontan Besuch von Ermittlern der Wettbewerbshüter. Schon seit längerem sind Apples Geschäftspraktiken der FTC ein Dorn im Auge, da die südkoreanischen Netzbetreiber bei der Vermarktung der iPhones strenge Auflagen bekämen. Außerdem wird das iPhone X in Südkorea deutlich teurer verkauft als in den USA.

FTC durchleuchtet Apple-Büro in Seoul

Die FTC hat Apples Büros in Seoul durchsucht Die FTC hat Apples Büros in Seoul durchsucht
Logos: Apple / FTC
Nach dem Bekanntwerden der illegalen Überstunden bei der iPhone-X-Produktion in einer Foxconn-Fabrik, sieht sich Apple mit einem weiteren Problem konfrontiert. Wie The Korea Herald berichtet, vollzog die südkoreanische Regulierungsbehörde FTC einen unangekündigten Besuch der Seoul-Niederlassung des Herstellers. Die Untersuchung fand am gestrigen Donnerstag statt, ein Zeitpunkt, der möglicherweise nicht zufällig gewählt wurde – schließlich ist heute der Marktstart des iPhone X in Südkorea. Es stehen Vorwürfe bezüglich unfairer Verträge mit den nationalen Mobilfunkanbietern SK Telecom, KT und LG Uplus im Raum. Außerdem soll es unfaire Praktiken bei der Vermarktung und fragwürdige Verträge mit den örtlichen Kundendienststellen geben. Bereits letztes Jahr ermahnte die Behörde Apple dazu, seine unlauteren Geschäftspraktiken zu überarbeiten, bislang hat der Konzern allerdings nicht reagiert.

Südkoreanische Bürger sind ebenfalls verärgert

Apple iPhone X

Nicht nur die FTC ist mit Apples Vorgehen in Südkorea nicht einverstanden, auch die Verbraucher sind unzufrieden. Der Unmut bezieht sich dabei nicht nur auf den Service, sondern auch auf die Anschaffungskosten der iPhones in Südkorea. Während die 64-GB-Ausgabe des iPhone X in den Vereinigten Staaten mit 999 US-Dollar zu Buche schlägt, müssen die südkoreanischen Konsumenten 1 360 700 Won einplanen, was umgerechnet 1253 US-Dollar entspricht. Trotz der Umstände verkauft sich das iPhone X in Südkorea ordentlich. Bereits in den ersten fünf Minuten gab es 150 000 Vorbestellungen. In Deutschland sind wir hinsichtlich Apples Preispolitik aus Verbrauchersicht allerdings auch nicht allzu gut aufgestellt, schließlich lautet die UVP für das iPhone X (64 GB) hierzulande 1149 Euro.

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