Hack

Apple zu vermeintlichem iCloud-Angriff: Es gibt keine Sicherheitslücke

Nach dem vermeintlichen Hacker­angriff auf Apples iCloud-Konten äußert sich erstmals der Konzern selbst zu den Vorwürfen und erklärt, dass es keine Sicherheits­lücke gebe.
Von dpa / David Rist

Eine Frau betrachtet die Internetseite des Online-Speicherdienstes iCloud von Apple. Apple weist die Vorwürfe angeblich gehackter iCloud-Konten zurück
Bild: dpa
Apple hat Berichte zurück­gewiesen, wonach iPhone-Anwender massen­haft von einer Fern­löschung ihrer Smartphones durch Cyber­kriminelle bedroht sind. Die Apple-Dienste iCloud und Apple-ID, über den Kunden ihre Geräte bei Verlust oder Dieb­stahl aus der Ferne löschen können, seien nicht kompromittiert, erklärte das Unter­nehmen. Es gebe keine Sicherheits­lücke. Man habe auch keine vermehrten Attacken auf die Nutzer­konten fest­stellen können. Eine im Netz aufgetauchte Liste von E-Mail-Adressen und Passwörtern stamme vermutlich aus älteren Einbrüchen in andere Dienste. Zuvor hatte das Vice-Blog Motherboard berichtet, dass eine Gruppe mit dem Namen Turkish Crime Family versuche, Apple zu erpressen, weil man angeblich Zugriff auf bis zu 559 Millionen iCloud-Konten habe. Die Kriminellen fordern demnach umgerechnet 75 000 Dollar in Bitcoins oder 100 000 Dollar in Form von iTunes-Gutscheinen als Löse­geld.

Angaben der Erpresser widersprüchlich

Eine Frau betrachtet die Internetseite des Online-Speicherdienstes iCloud von Apple. Apple weist die Vorwürfe angeblich gehackter iCloud-Konten zurück
Bild: dpa
Die Angaben, wie die Turkish Crime Family an die Logins gekommen sei, sind wider­sprüchlich. So sollen die Kriminellen den fünf Jahre alten Hack gegen das Karriere­netzwerk LinkedIn ausgewertet haben, bei dem damals 100 Millionen Kundendaten gestohlen wurden. Da viele Anwender in verschiedenen Anwendungen das gleiche Pass­wort verwenden, wäre damit auch der Einbruch in einige iCloud-Konten möglich. Allerdings bleibt immer noch unklar, wie die Kriminellen über eine halbe Milliarde Logins erbeutet haben wollen. Apple erklärte, man arbeite mit den Straf­verfolgungs­behörden zusammen, um beteiligte Kriminelle zu identi­fizieren. Der iPhone-Hersteller empfahl seinen Anwendern, starke Pass­wörter zu verwenden und die Zwei-Faktor-Authenti­fizierung zu aktivieren. Mit diesem Verfahren ist ein Login in die iCloud nur möglich, wenn man Zugriff auf ein bestimmtes autorisiertes Mobil­gerät hat.

In einem Ratgeber-Artikel erklären wir Ihnen, wie man ein sicheres Passwort erstellt.

Mehr zum Thema Apple iPhone