Apple zu vermeintlichem iCloud-Angriff: Es gibt keine Sicherheitslücke
Apple weist die Vorwürfe angeblich gehackter iCloud-Konten zurück
Bild: dpa
Apple hat Berichte zurückgewiesen, wonach
iPhone-Anwender massenhaft von einer Fernlöschung ihrer Smartphones
durch Cyberkriminelle bedroht sind. Die Apple-Dienste iCloud und
Apple-ID, über den Kunden ihre Geräte bei Verlust oder Diebstahl aus
der Ferne löschen können, seien nicht kompromittiert, erklärte das
Unternehmen. Es gebe keine Sicherheitslücke. Man habe auch keine
vermehrten Attacken auf die Nutzerkonten feststellen können. Eine im
Netz aufgetauchte Liste von E-Mail-Adressen und Passwörtern stamme
vermutlich aus älteren Einbrüchen in andere Dienste.
Zuvor hatte das Vice-Blog Motherboard berichtet, dass eine Gruppe mit
dem Namen Turkish Crime Family versuche, Apple zu erpressen, weil
man angeblich Zugriff auf bis zu 559 Millionen iCloud-Konten habe.
Die Kriminellen fordern demnach umgerechnet 75 000 Dollar in Bitcoins
oder 100 000 Dollar in Form von iTunes-Gutscheinen als Lösegeld.
Angaben der Erpresser widersprüchlich
Apple weist die Vorwürfe angeblich gehackter iCloud-Konten zurück
Bild: dpa
Die Angaben, wie die Turkish Crime Family an die Logins gekommen
sei, sind widersprüchlich. So sollen die Kriminellen den fünf Jahre
alten Hack gegen das Karrierenetzwerk LinkedIn ausgewertet haben, bei
dem damals 100 Millionen Kundendaten gestohlen wurden. Da viele
Anwender in verschiedenen Anwendungen das gleiche Passwort verwenden,
wäre damit auch der Einbruch in einige iCloud-Konten möglich.
Allerdings bleibt immer noch unklar, wie die Kriminellen über eine
halbe Milliarde Logins erbeutet haben wollen.
Apple erklärte, man arbeite mit den Strafverfolgungsbehörden
zusammen, um beteiligte Kriminelle zu identifizieren. Der
iPhone-Hersteller empfahl seinen Anwendern, starke Passwörter zu
verwenden und die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Mit
diesem Verfahren ist ein Login in die iCloud nur möglich, wenn man
Zugriff auf ein bestimmtes autorisiertes Mobilgerät hat.
In einem Ratgeber-Artikel erklären wir Ihnen, wie man ein sicheres Passwort erstellt.