Apple: Neues iPhone floppt im Weihnachtsgeschäft
Rückschlag für Apple: Weihnachtsgeschäft lief nicht wie erhofft (im Bild: Tim Cook).
(c) dpa
Das vergangene Weihnachtsgeschäft ist für Apple
deutlich schlechter gelaufen als erwartet. Der iPhone-Konzern senkte
die Umsatzprognose für die vergangenen drei Monate auf 84 Milliarden
Dollar, während zuvor 89 bis 93 Milliarden erwartet worden waren. Die
Korrektur gehe vor allem auf die schwächeren iPhone-Verkäufe in China
zurück, betonte Konzernchef Tim Cook. Apple habe die
allgemeine wirtschaftliche Abschwächung in dem Land und ihre Folgen
unterschätzt. Zu diesem Abschwung habe auch der Handelskonflikt
zwischen den USA und China beigetragen.
Aber auch in einigen entwickelten Märkten seien nicht so viele Nutzer auf neue iPhones umgestiegen wie gedacht, räumte Apple ein - ohne die Länder zu nennen. Das Weihnachtsquartal ist traditionell das wichtigste für Apple. Der Konzern stellte in diesen drei Monaten mehrfach Rekorde bei Umsatz und Gewinn auf. Im Jahr 2017 gab es einen Quartalsumsatz von 88,3 Milliarden Dollar und 20 Milliarden Dollar Gewinn. In China machte Apple damals rund ein Fünftel seines Geschäfts.
(Zu) teure iPhones, Batterygate und Produktionsengpässe
Rückschlag für Apple: Weihnachtsgeschäft lief nicht wie erhofft (im Bild: Tim Cook).
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Analyst Walt Piecyk von der Finanzfirma BTIG schätzt, dass Apple im
Weihnachtsquartal rund 64 Millionen iPhones verkaufen konnte. Das
wären 18 Prozent weniger als vor einem Jahr. Für das laufende Quartal
rechnet Piecyk mit 42,5 Millionen abgesetzten iPhones - ein Rückgang
von 19 Prozent.
Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und brachte zuletzt rund
60 Prozent der gesamten Erlöse ein. Im vergangenen Weihnachtsgeschäft
mehrten sich bereits Alarmsignale. Mehrere Medien berichteten, Apple
habe die Produktionsaufträge an die iPhone-Fertiger gesenkt. Zugleich
hatte Apple im vergangenen Jahr noch einmal teurere neue Modelle
seines Smartphones herausgebracht. Das günstigste frische Telefon war
das iPhone XR, das in Europa ab 849 Euro zu haben ist.
Der Konzern hatte bereits angekündigt, vom Weihnachtsquartal an keine Stückzahlen verkaufter Geräte mehr zu veröffentlichen - was von einigen Marktbeobachtern als Zeichen für eine Abschwächung beim iPhone-Absatz gewertet wurde. Allerdings war es Apple in der Vergangenheit immer wieder gelungen, Skeptiker zu widerlegen. Apple-Chef Cook verwies jetzt auch darauf, dass Mobilfunk-Anbieter die Subventionen für neue Smartphones heruntergefahren hätten - und sich Verbraucher daran anpassten und seltener die Geräte auswechselten als zuvor. Zudem hätten einige Kunden die Lebenszeit ihrer iPhones mit den günstigeren Angeboten zum Batterieaustausch verlängert. Apple hatte den Preis für den Akku-Wechsel zeitweise stark gesenkt, nachdem bekannt wurde, dass der Konzern die Leistung älterer Geräte mit erschöpften Batterien zum Teil drosselte.
Zugleich seien die Verkäufe mehrerer anderer neuer Produkte wie des iPad Pro, der aktuellen Apple Watch und des Laptops MacBook Air durch Produktionsengpässe gebremst worden, erklärte Cook.
Die Apple-Aktie verlor im nachbörslichen Handel nach der Senkung der Prognose mehr als sieben Prozent. Auch die Papiere asiatischer Zulieferer wurden heute in Mitleidenschaft gezogen. Ausführlichere Zahlen zu dem Weihnachtsquartal will Apple am 29. Januar veröffentlichen.
Der Chip-Hersteller Qualcomm hat wegen eines Patentstreits mit Apple ein Verkaufsverbot für die iPhone-Modelle 7, 8 und X erwirkt. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung. Ebenfalls interessant: Einige iPhone-Besitzer klagen weiterhin über Probleme mit der Mobilfunkverbindung.