Bloomberg-Kritik

Face ID: Apple reagiert auf Kritik

Ab morgen kann das iPhone X vorbestellt und mit etwas Glück eine Woche später ausgepackt werden. Nun versucht sich Apple der kürzlich aufgekommenen Kritik an der Face-ID-Technologie zu erwehren, dass man die Qualität vernachlässigt habe.
Von Stefan Kirchner

Apple Face ID Hat Apple bei Face ID seine Qualitätsansprüche senken müssen?
Foto/Logo: Apple, Montage. teltarif
Es ist eher selten, dass Apple direkt auf Kritik aus der Presse reagiert und das in einem sehr energischen Ton. So geschehen nach einem Bericht von Bloomberg, in welchem offene Kritik an der neuen Entsperr­methode namens Face ID geübt wurde.

Apple iPhone X

So behauptete der Wirtschafts­nachrichten­dienst, dass Apple für das iPhone X erstmals leichte Einschränkungen bei der Qualität in Kauf nimmt, um die Ausbeute der Module für die Gesichts­basierende Entsperr­methode zu erhöhen. Diesem Bericht widerspricht Apple nun vehement, wie Reuters berichtet.

So heißt es im Wortlaut, "Bloombergs Behauptung, Apple würde die Spezifikationen für die Genauigkeit von Face ID reduzieren, ist komplett falsch." Bloomberg wiederum steht laut Aussage einer Presse­sprecherin auch weiterhin hinter dem Bericht.

Streit über gesenkte Qualitätsansprüche

Apple Face ID Hat Apple bei Face ID seine Qualitätsansprüche senken müssen?
Foto/Logo: Apple, Montage. teltarif
Dieser Bericht fußt wiederum auf Informationen, welche der Autor des Artikels von Personen aus Industrie­kreisen erhalten habe, die direkt mit der Produktion der Bauteile zu tun hätten. Insofern dürfte sicherlich etwas an der Behauptung von Bloomberg dran sein.

Vor allem, wenn die genannten Fakten des Berichtes in Betracht gezogen werden. So hieß es, dass die Ausschuss­rate bei etwa 80 Prozent liegen würde, was im Umkehr­schluss bedeutet, dass lediglich 20 Prozent der produzierten Face-ID-Module den anfänglichen Qualitäts­kriterien von Apple entsprechen. Hinzu kommt, dass es schon länger Gerüchte über Probleme bei der Produktion gibt.

Apple verteidigt sich auch weiterhin damit, dass die Chance, das iPhone X mittels Face ID von einem anderen Nutzer entsperrt zu bekommen, bei einer Wahr­scheinlichkeit von 1 zu einer Million liegen würde. Der Konzern geht sogar davon aus, dass Face ID der neue "Gold-Standard in Sachen Gesichts­erkennung" werden könnte.

Werbung und ihre Wirkung

Diesen Punkt nutzte Apple nicht nur während der Keynote, wo Phil Schiller die Behauptung fallen lies, sondern hat es auch in das offizielle Werbe­material übernommen. Interessant ist in diesem Punkt, dass Apple lediglich den Vergleich mit dem Gold-Standard auf die Gesichts­erkennung bezieht, nicht aber auf die Entsperrung von Smartphones im Allgemeinen.

Ob Face ID allerdings wirklich ein adäquater Ersatz für Touch ID ist, wird sich erst zeigen, wenn das iPhone X in den Händen der Kunden ist. Denn bei der Vorführung während der Apple-Keynote sorgte ausgerechnet Face ID für einen kurzen Lacher, indem das Entsperren zuerst nicht klappte.

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