So will Apple Pay mit besonders hoher Sicherheit punkten
Apple Pay setzt auf Sicherheit
Foto/Logo: Apple, Montage: teltarif.de
Der Start von Apple Pay in Deutschland wird bereits seit einiger Zeit vorbereitet und steht unmittelbar bevor. Zur Nutzung benötigen Interessenten eine Kreditkarte von einer Bank, die Apple Pay ihren Kunden bereits anbietet. Ähnlich wie beim schon seit Ende Juni in Deutschland verfügbaren Google Pay werden die Kreditkarten digitalisiert. Damit werden iPhone und Apple Watch zum Zahlungsmittel an Terminals, die für kontaktlose Transaktionen vorbereitet sind.
Neben der Bank, die die Kreditkarte für Apple Pay freigeben muss, entscheidet aber auch der Plattformbetreiber - also Apple - über die Möglichkeit, die Karte zu digitalisieren und in Verbindung mit dem mobilen Bezahldienst einzusetzen. Das geht aus dem auf der Webseite tmgmktg.com [Link entfernt] veröffentlichten "Tokenization Information Kit" für Apple Pay hervor. Damit will Apple einem möglichen Missbrauch vorbeugen.
Vier Pfade führen zu Apple Pay - oder auch nicht
Apple Pay setzt auf Sicherheit
Foto/Logo: Apple, Montage: teltarif.de
Wenn ein potenzieller Nutzer seine Kreditkarte für Apple Pay anmelden möchte, gibt es vier verschiedene Pfade, die darüber entscheiden, ob und auf welchem Weg sich die Karte in die Apple Wallet hinzufügen lässt. Über den Pfad entscheidet jeweils Apple während der Anmeldung und automatisch. Je nachdem, für welchen Pfad der Kunde bzw. dessen Kreditkarte vorgesehen ist, erfolgt die Apple-Pay-Aktivierung mit mehr oder weniger großem Aufwand.
Rund 47 Prozent aller Aktivierungsversuche landen den Angaben zufolge im grünen Pfad. In diesem Fall wird die Kreditkarte in der Regel ohne weitere Verifizierung in die Wallet hinzugefügt, da Apple das Missbrauchs-Risiko als gering einschätzt. Kunden, die im grünen Pfad landen, müssen in der Regel nur die Kartennummer eingeben bzw. die Karte einscannen und den CVC-Code eintragen. Danach ist Apple Pay startklar.
Zusätzliche Verifizierung in vielen Fällen erforderlich
Etwa die Hälfte aller Kunden landen im gelben Pfad. In diesem Fall ist eine zusätzliche Verifizierung des potenziellen Nutzers durch die Bank, die die Kreditkarte ausgegeben hat, erforderlich. Als "gelb" eingestuft werden beispielsweise Kunden, deren iTunes-Account erst seit weniger als 30 Tagen besteht und bei denen die Adresse des iTunes-Accounts nicht mit der zur Kreditkarte gehörenden Anschrift übereinstimmen.
Die gelbe Kategorie soll Betrugsversuche - etwa durch das "Ausleihen" einer Kreditkarte - verhindern. Wird der Anwender in diesen Pfad eingeordnet, so kann zur Aktivierung von Apple Pay ein Anruf bei der Kundenbetreuung der Bank erforderlich sein. Denkbar wären auch eine SMS-Bestätigung auf der beim Kreditinstitut hinterlegten Handynummer oder eine E-Mail mit Bestätigungslink, der angeklickt werden muss.
In seltenen Fällen werden Kunde und Kreditkarte in den orangenen Pfad einsortiert. Apple sieht bei diesen Aktivierungen ein hohes Missbrauchsrisiko, sodass sich der Kunde in einem Gespräch mit der Bank authentifizieren muss. Dabei sollen weitergehende Fragen im Laufe des Telefonats die Identität des Anrufers eindeutig klären, bevor die Freischaltung für Apple Pay erfolgt.
Roter Pfad: Apple Pay nicht aktivierbar
Ungefähr drei Prozent der Aktivierungsversuche enden im roten Pfad, bei dem die Freischaltung von Apple Pay mit dem Hinweis fehlschlägt, der mobile Bezahldienst stünde nicht zur Verfügung. Damit will Apple verhindern, dass nicht mehr gültige Kreditkarten verwendet werden. Auch wenn der Verdacht auf Pleite oder einen Betrugsversuch besteht, kann das Hinzufügen der Karte zur Apple Wallet fehlschlagen.
Abzuwarten bleibt, wie die Erfahrungen potenzieller deutscher Nutzer aussehen, wenn Apple Pay in Kürze auch hierzulande zur Verfügung stehen wird. Apple hatte schon im Sommer angekündigt, den Service hierzulande noch in diesem Jahr einzuführen. Auf der deutschen Webseite des amerikanischen Konzerns heißt es seit Anfang November, Apple Pay sei "bald" verfügbar.