Kein Anschluss unter dieser Nummer

Wer die Bundesregierung in Berlin über die Sparvorwahl seines privaten Anbieters erreichen will, hört gelegentlich in die Röhre. Statt dem gewünschten Gesprächspartner kommt nur eine Ansage.

Der Grund: Die zentrale Einwahlnummer 01888 des "Informationsverbundes Berlin-Bonn" (IVBB) ist ein Produkt der Deutschen Telekom. Diese hatte im Zuge des Regierungsumzuges von Bonn nach Berlin über ihre Tochtergesellschaft DT-System den Auftrag zum Ausbau des alten Bonner Bundesbehördennetzes im Wert von rund 400 Millionen Mark erhalten. Dafür ermöglicht die zentrale Einwahlnummer 01888 kostenfreie interne Schaltungen zwischen Berlin und Bonn. Für Anrufer in Bonn und Berlin gilt der Ortstarif, ansonsten der Ferntarif.

Hapern tut es nun am Zugang der anderen Telefongesellschaften zu der IVBB-Plattform. Der Telekom als Vertragspartner des zuständigen Innenministeriums obliegt es, Zugangsmöglichkeiten zu der Sonderrufnummer zu schaffen. Diese bietet die auch an, verlangt aber individuelle Durchleitungsverträge; einen Aufwand, den der eine oder andere Anbieter scheuen dürfte.

Nach Schätzungen des Innenministeriums sind die Regierungsbehörden inzwischen über 80 bis 90 Prozent aller privaten TK-Anbieter zu erreichen. Bei Testanrufen von teltarif über TelDaFax (01030), Talkline (01050), 3U (01078), MobilCom (01019) oder Tele2 (01013) war eine Verbindung zu der Regierungsnummer allerdings nicht möglich. Geklappt hatte aber eine Verbindung über Arcor (01070) und RSL Com (01015).