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Erste Tarif-Details zum Tchibo-Festnetzangebot

Angebot kann dem Vergleich mit Pre-Selection nicht standhalten
Von Thorsten Neuhetzki

Seit heute verkauft Tchibo in seinen Läden seinen neuen Festnetz-Adapter, über den wir bereits gestern berichteten. Das Gerät kostet einmalig 3,99 Euro. Bei einer Inbetriebnahme des Gerätes bis Ende des Monats soll dieses Geld durch einen Gutschein, der dann im Tchibo-Laden eingelöst werden kann, erstattet werden.

Tchibo Festnetz-Adapter Wirklich überzeugen kann das kleine blaue Gerät nicht. Alleine bei den Gesprächskosten, die Tchibo seinen Kunden über den Vertragspartner DIRC Einkaufsgemeinschaft telefonkunden.de in Lübeck berechnet, macht Tchibo eine schlechte Figur. In allen Unterlagen, die Tchibo seinen Kunden zur Verfügung stellt, vergleicht der Kaffeeröster seine berechneten Telefonkosten mit dem alten T-Net-Standardtarif der T-Com, der seit Anfang März nicht mehr erhältlich ist. So kosten Orts- und Nahgespräche bei Tchibo zur Hauptzeit 3,2 Cent pro Minute, Ferngespräche kosten werktags zwischen 7 und 18 Uhr gar teure 9,6 Cent pro Minute. Wer am Abend telefoniert, zahlt zwischen 18 und 21 Uhr 4,8 Cent pro Minute, ab 21 Uhr sind es immer noch teure 2,4 Cent pro Minute. Auch Auslandsgespräche sind bei einem Minutenpreis ab 10,4 Cent pro Minute unverhältnismäßig teuer.

Die genannten Minutenpreise entsprechen einem Erlass von etwa 20 Prozent auf den T-Com-Tarif. Ruft der Nutzer des Festnetz-Adapters einen anderen Nutzer des gleichen Gerätes an, so erhält der Kunde immerhin 50 Prozent Erlass auf den T-Com-Minutenpreis. Dennoch kosten Ferngespräche zur Hauptzeit immer noch teure 6 Cent pro Minute. Der einzig günstige Minutenpreis, den wir in den Unterlagen entdecken konnten, ist der Nahbereichstarif von 0,75 Cent pro Minute, der anfällt, ruft ein Tchibo-Kunde einen anderen zur Nebenzeit an. Gar keinen Rabatt will Tchibo seinen Kunden anbieten, telefonieren diese zu einem Mobilfunkanschluss. Angesichts von Minutenpreisen zwischen 23,2 und 25,7 Cent pro Minute wäre dieses jedoch gerade hier wünschenswert.

Nach Angaben von Tchibo funktioniert dieser Rabatt von 20 bzw. 50 Prozent auch beim neuen CallPlus-Tarif der T-Com. Dieses erwähnt der Anbieter jedoch immer nur nebenbei.

Mehr Sparmöglichkeiten bei Pre-Selection

Dass sich durch Call by Call weitaus mehr sparen lässt, ist bekannt. Hier sind derzeit Minutenpreise von unter 2 Cent pro Minute für ein Ferngespräch zur Hauptzeit marktüblich. Zur Nebenzeit fällt der Preis gar auf unter 1 Cent pro Minute. Wer nicht laufend die Call-by-Call-Vorwahlen nutzen möchte, kann auch einen Pre-Selection-Vertrag abschließen. Hier empfiehlt sich als Vergleich der Privat-Tarif von Tele2. Dieser liegt zwar zur Hauptzeit auch deutlich über den marktüblichen Call-by-Call-Preisen, ist aber für Privattelefonierer, die hauptsächlich zur Nebenzeit telefonieren, bestens geeignet. Wer hingegen zur Hauptzeit telefoniert, für den empfiehlt sich zum Beispiel ein Pre-Selection-Tarif von 01058 - etwa Qualitel oder Easyfone.

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